er zurück und ließ sich in New York nieder, wo er 1878 Mitglied der Nationalakademie wurde. Unter seinen besten Landschaften
sind zu nennen: der Abend eines bewölkten Tags, aus den Tropenländern (1870), herbstlicher Morgen
(1871), Morgen in der Schweiz (1873), Morgen auf Jamaika (1874),
überschwemmte
Wiesen (1876), der Georgensee, Morgen in den Adirondacs, Bilder aus Neuengland
etc.
Ernst, Historienmaler, geb. zu Elberfeld, war Schüler der Düsseldorfer
Akademie und Ed.
Bendemanns, malte historische Bilder von ausdrucksvollem Charakter, z. B. Jagdzug der
Nibelungen, sowie im zweiten Cornelius-Saal der Nationalgallerie zu Berlin in matten Wachsfarben die Hauptgottheiten des
Olymps, den Vorhang des neuen Theaters zu Barmen und
Nymphen von Faunen überrascht. - Sein jüngerer
Bruder
Fritz R., geb. zu Elberfeld, ebenfalls Schüler von
Bendemann, malte mit seinem Bruder Ernst und mit Rudolf
Bendemann einige dekorative Bilder (Amor und Psyche, Geniengruppen) in den Skulpturensälen der Nationalgallerie und
neuerdings eine geschmacklose Schauerscene aus der Geschichte des Papstes Johann XII.
(spr. rŏbähr),Alexandre, belg. Porträt- und Genremaler,
geb. 1817 zu Frasignies (Hennegau), besuchte die Akademie in Brüssel unter Navez, debütierte 1845 und
ging dann auf drei Jahre nach Italien. Unter den nach seiner Rückkehr von ihm ausgestellten naturwahren Porträten
u. gerühmten Genrebildern werden genannt: Bildnis der Frau
Stevens, des Grafen Morny, Plünderung des Karmeliterklosters
in Antwerpen, Luca Signorelli porträtiert seinen toten Sohn (diese beiden im Museum zu Brüssel), die Kapuziner, der junge
Bettler, das Dolce far niente, Karl V. vor seinem Tod, Erinnerung an Rom und Neapel. Er ist
Ritter des
belgischen Leopolds- und des österreichischen
Franz-Josephsordens.
(spr. rŏbähr-flörí), 1) JosephNicolas, einer der ältesten und
berühmtesten franz. Historienmaler, geb. zu Köln,
zog in seinem siebenten Jahr mit seinen Eltern
nach Paris, wurde Schüler von
Gros, Horace Vernet und später von Girodet,
unter dessen Leitung er vier Jahre stand. Dann studierte er weitere vier Jahre in Rom, ging später noch
einmal nach Italien und nahm 1826 seinen Wohnsitz in Paris. Sein erstes bedeutendes Bild voll treffender Charakteristik,
dramatischen Lebens und wunderbarer Kraft des Kolorits war 1833 eine Scene aus der Bartholomäusnacht, der dann andre gleich
tragische Bilder folgten, die aber von denen, in welchen er ruhige Situationen schildert, noch übertroffen werden.
Ein Meisterstück dieser Art ist das Religionsgespräch in Poissy 1561, das nebst den beiden wiederum dramatisch stark bewegten
Bildern: Jane Shore vom Pöbel beschimpft (1850) und Plünderung eines Hauses in der Giudecca in Venedig
(1855) ins Museum des Luxembourg kam. Dazu kommt unter seinen frühern Bildern noch: Tasso im Kloster
Sant' Onofrio (1827)
u. unter den spätern: der Einzug des
Königs Chlodwig in Tours und Balduin von Flandern vor Odessa (beide in Versailles),
die Leiche Tizians während der Pest in Venedig 1576 (Museum in Antwerpen), Scene aus der Inquisition,
Feuersbrunst im Judenviertel (Gallerie Ravené in Berlin), Karl V. im Kloster San Yuste, Benvenuto Cellini in seiner Werkstatt
und die Vermählung Napoleons III. Eine ihm aufgetragene, nicht zu seinen Meisterwerken gehörende Schöpfung sind die vier
Ölbilder aus der Geschichte des Tribunals in: Hauptsaal des Handelsgerichts zu Paris. Auch als Porträtmaler
war er eine Zeitlang sehr in der Mode. Mit Ehrenzeichen überhäuft und zum Mitglied zahlreicher Akademien ernannt (1850
der in Paris), war er 1865-66 Direktor der französischen Akademie in Rom und ist seit 1867 Kommandeur der Ehrenlegion.
2) Tony, franz. Historienmaler, geb. zu
Paris, Sohn des vorigen, Schüler Delaroches und
Cogniets, hat sich durch mehrere Historienbilder und durch Porträte einen
Namen gemacht, worin er aber den Ruhm seines Vaters weder in geistiger noch in technischer und koloristischer Beziehung erreicht.
Sein
¶
mehr
erstes größeres Bild: Warschau am (eine Greuelscene aus der polnischen Empörung), fand nur mäßigen Beifall,
ebenso die folgenden zum Teil echt theatralischen Bilder: alte Frauen auf der Piazza Navona in Rom (1867, im Luxembourg)
und Charlotte Corday in Caen 1793 (1874). Größern Beifall fanden 1870: der letzte
Tag von Korinth (Museum des Luxembourg), Louvois und Vauban in Belfort 1679 (das ins dortige Museum kam), die Greisinnen
in der Kirche, namentlich sein geistig und technisch bis jetzt wohl bedeutendstes Bild: Doktor Pinel befreit 1795 die Irrsinnigen
der Salpetrière von ihren Fesseln, sodann 1880 die Verherrlichung der französischen Skulptur als Plafondbild
im Palast des Luxembourg. Seit 1866 erhielt er mehrere Medaillen und 1873 das Ritterkreuz der Ehrenlegion.