nach Italien und studierte die Meister des 15. und 16. Jahrh. Von seinen nicht zahlreichen
Bildern aus der religiösen Historie nennen wir eine Madonna und Abend vor der Geburt Christi sowie viele Kartons für kirchliche
Glasmalereien. Er ist seit 1864 Mitglied der Akademie in Wien und seit 1868 Professor an der Kunstgewerbschule
daselbst.
Ferdinand Eduard, dän. Bildhauer, geb. 28. April 1829 zu
Kopenhagen, wurde schon 1841 Schüler von Bissen und im folgenden Jahr Schüler der dortigen Akademie, auf der er 1849 die
kleine und 1854 für einen Jäger mit seinem Hund die große silberne Medaille erhielt. Seine Hauptwerke sind:
sechs große Figuren im Rathaus zu Malmö, ein Neptun in der Navigationsschule zu Gotenburg, eine Gruppe
im Giebelfeld eines Privatgebäudes daselbst, namentlich 1874-76 die Gruppen im Giebelfeld des neuen Theaters in Kopenhagen
(Apollon mit den Musen) und die kolossalen Statuen von Andersen (daselbst) und von Niels-Ebbesen für die Stadt Randers
in Jütland. Von Schweden aus machte er Reisen nach Deutschland, Frankreich und England und brachte den Winter 1876-77 in
Italien zu.
Roland, Historienmaler, geb. 1835 zu Köln, war von 1853 an Schüler der Akademie
in Düsseldorf unter Karl Sohn, Schadow und Bendemann. Später besuchte er München, Dresden, die Niederlande
und Paris. Anfangs kultivierte er die religiöse Historie und malte Christus vor Pilatus (1856), Christus stellt den Jüngern
ein Kind vor (1862); dann wandte er sich mehr dem sogen. litterarischen und Märchengenre zu.
Eins seiner besten Bilder dieser Art ist: Johanna Sebus nach dem Goetheschen Gedicht (1864), sodann Schneewittchen bei
den Zwergen (1866), Dornröschen (1867), Aschenbrödel, die letzten Tage von Pompeji (nach Bulwer), der Gott und die Bajadere
und andre Bilder nach bekannten Poesien.
(spr. ríttschih), Alexander H., schott. Maler und
Kupferstecher, geb. 1822 zu Glasgow, bildete sich auf der Zeichenschule in Edinburg unter William
Allan und erhielt mehrere Preise. Später
ließ er sich in New York nieder, wo er 1871 Mitglied der Akademie
wurde. Unter seinen Ölbildern nennt man: das Mitleid klopft an die Thür, Tod Lincolns und mehrere Porträte. Unter seinen
Stichen jenes Mitleid und (ebenfalls nach eigner Komposition) Washington und seine Generale; die Kontemplation, nach Guy,
und andre nach Darley und Huntington.
Hugo von, Architekt, geb. 3. März 1811 in Stadberge (Westfalen), Professor und Geheimer
Baurat in Gießen, machte sich einen ehrenvollen Namen durch die in den 50er Jahren ausgeführte stilgemäße Restauration
der Wartburg, in welcher das Landgrafenhaus, die Kemnate mit dem Bergfried, das Prinzenhaus, das Ritterhaus
etc. völlig treu wiederhergestellt wurden; ferner durch den Plan des Schlosses Eltz im Moselthal
und durch die Restauration des Rittersaals der Burg Reisenberg bei Sterzing. Er schrieb: «Der
Führer auf der Wartburg» (3. Aufl., Leipz. 1876).
1) Lorenz, Architekturmaler und Radierer, geb. 27. Nov. 1832 zu Nürnberg,
Bruder des nachfolgenden, Schüler von Karl Heideloff (gest. 1865), wurde viel für architektonische
Verlagswerke (von Ernst u. Korn in Berlin, Ebner u. Seubert in
Stuttgart) beschäftigt, fertigte für den Grafen von Hunolstein ein Familienalbum, darstellend die Burgen und Besitzungen
der Familie, und führte für den Großherzog von Mecklenburg eine Reihe von Aquarellen (aus Nürnberg)
aus, malte in Öl wie in Aquarell italienische Architekturbilder von kräftigem Kolorit und brachte malerische Radierungen
aus Nürnberg für ein Werk bei Wasmuth in Berlin.
2) Paul, Architekturmaler und Kupferstecher, geb. 4. März 1829 zu Nürnberg, Bruder des vorigen,
wurde im vierten Lebensjahr taubstumm, lernte Zeichnen, Radieren und Architekturmalen ebenfalls unter
Heideloff, machte Studienreisen in Frankreich, Österreich, Dänemark und in Italien und war bis vor kurzem in ganz ähnlicher
Weise wie sein Bruder für architektonische Verlagswerke thätig, ging aber neuerdings mehr zur
mehr
Architekturmalerei über und brachte hierin mehrere ausgezeichnete Bilder, z. B.: das Sakramentshäuschen
der St. Lorenzkirche, den Pellerhof und den Schönen Brunnen in Nürnberg, letzterer besonders von meisterhafter Luftperspektive
und mit charakteristischer Staffage aus dem Dreißigjährigen Krieg.