Lithographen gelernt hatte, in die damalige Kunstschule in Warschau, wo er sich fünf Jahre lang dem Porträt und dem
Genre
widmete. 1861 erhielt er einen Preis im Kupferstich und ging infolgedessen nach Dresden und nach München, wo Julius Thäter
sein Lehrer wurde. 1866 begab er sich nach Wien, arbeitete dort für verschiedene artistische Publikationen
und ließ sich 1873 in Warschau nieder, wo er außer mehreren Arbeiten für die Kunstvereine in Warschau und Krakau zahlreiche
Blätter stach, z. B.: die Madonna aus dem Haus Tempi, nach Raffael;
Einquartierung polnischer Truppen in Harthusen 1659,
nach J. (Anmerkung des Editors: Joseph)Brandt;
Peter Skarga predigt vor dem König Sigismund III., nach
Matejko;
die Union von Lublin, nach demselben;
Kopernikus lehrt die Astronomie in Rom, nach Gerson (1879), u. a.
Er malte auch in Öl mehrere Porträte und Alpenlandschaften. 1872 wurde er Mitglied der Akademie in Petersburg, erhielt
mehrere Medaillen und 1878 das Ritterkreuz der Ehrenlegion.
(spr. régaméh),ElieFélix, franz. Zeichner und Illustrator, geb. zu
Grenelle bei Paris, Bruder des Zeichners und Malers
Guillaume R. (gest. 1875), wurde Schüler der École des beaux-arts und
von Lecoq de Boisbaudran, lieferte Zeichnungen für das «Journal amusant»,
für «Paris-Caprice» und andre Werke, machte wiederholte
Reisen nach Amerika, wo er ebenfalls für Journale Zeichnungen lieferte, begleitete dann den Reisenden Emil Guimet nach Japan
und brachte als Früchte dieser Reise auf die Pariser Ausstellung von 1878 (ethnographische Sektion) zahlreiche interessante
Studien aus dem Leben der orientalischen
Völker. - Sein Bruder Frédéric R., geb. zu Paris,
ebenfalls Schüler von Lecoq de Boisbaudran, arbeitete für mehrere illustrierte Pariser und Londoner Journale, brachte in
Radierungen einige Genrebilder und trat 1880 auch als Maler auf.
Xaver, Bildhauer, geb. 1815 zu Hüfingen in Baden, war Schüler von Zwerger in Frankfurt
und bildete sich
dann in München weiter. Seine fast nur in seinem Vaterland zu findenden, nicht sehr
bedeutenden Bildwerke sind: die
Nymphen der Donau im Schloßgarten zu Donaueschingen, die beiden Bischöfe von Konstanz, Konrad
der Heilige und Gebhard, auf der dortigen Rheinbrücke, die Bronzestatuen des Großherzogs Leopold in Baden-Baden und der
Grafen Karl Egon und Joachim zu Fürstenberg im Schloß Heiligenberg am Bodensee, die marmornen Idealfiguren
der Bildhauerei und Malerei in der Kunsthalle zu Karlsruhe und die Statue des Abtes Gerbert zu Bonndorf im Schwarzwald.
Hugovon, Tiermaler, geb. 1821 zu Erfurt, bildete sich 1840-46 auf der Akademie
in Düsseldorf, versuchte sich ohne großen Erfolg in der Historie, im Porträt und in der Landschaft,
bis er sich mit mehr Glück zur Malerei der Pferde wandte, die er im königlichen Marstall zu Berlin studierte und sehr gut
zu porträtieren versteht. Er lebt in Berlin.
KarlTheodor, Landschaftsmaler, geb. zu Frankfurt a. M.,
lernte anfangs bei einem Dekorationsmaler, besuchte 1836-46 das Städelsche Institut, wo er zuerst auch
die Baukunst unter Hessemer betrieb, seit 1841 aber unter Veit und Jak.
Becker sich ganz der Malerei widmete. Später machte
er Studienreisen in den deutschen Mittelgebirgen, in der Schweiz, Belgien, Frankreich, England und Italien. Er malt in Öl
wie in Aquarell trefflich beleuchtete Landschaften mit und ohne Architekturen, nicht etwa nur Veduten, sondern freie, stimmungsvolle
Kompositionen. Zu den bedeutendsten gehören: 17 Aquarelle aus Schloß Waldleiningen und Amorbach im Odenwald, das große,
mehrere Tausende von Blättern zählende «Malerische und romantische Frankfurt»,
mehrere Aquarelle aus der Schweiz (im Besitz der Familie v. Guaita in Frankfurt)
sowie die Ölbilder: Motiv aus dem Harz (Gallerie in Magdeburg),
Zugang zur Burg Landskron an der Ahr, Morgen in den Alpen
und der nach seinen Zeichnungen photographierte Cyklus Bilder zu
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Goethes «Wahrheit und Dichtung» (11 Blätter). 1868 wurde er zum korrespondierenden
Mitglied des Cercle artistique in Belgien ernannt.