Schleier (Belvedere). Bald nachher malte er die wohlgetroffenen Porträte der kaiserlichen Familie in Miniatur, die großenteils
durch Lithographie von Kriehuber vervielfältigt wurden.
2) JohannLeonhard, Kupferstecher und Radierer, geb. zu Schwaningen (Mittelfranken),
war anfangs Schüler von Karl
Mayer in Nürnberg, dann von Reindel und besuchte von 1844 an die Akademie
in München. Nachdem er einige Jahre in Nürnberg selbständig gearbeitet hatte, wurde er 1869 Professor der Kupferstecherkunst
an der Akademie in München. Zu seinen besten Stichen in Linienmanier, in denen das malerische Prinzip zur Geltung gebracht
ist, gehören: die Weinprobe und der Morgenkuß, beide nach G.Flüggen;
Luther verbrennt die Bannbulle
und Luther schlägt die Thesen an, beide nach Lessing;
fünf Blätter aus Goethes «Frauengestalten», von
Kaulbach;
die noch unvollendete
Madonna di Foligno, nach Raffael, und die radierten Blätter: der Schusterjunge, nach
Knaus;
Pietà, nach Feuerbach, und Cyklus
von Porträtfiguren, nach van Dyck in der Münchener
Pinakothek. - Seine Tochter und Schülerin Doris R., geb. zu
Nürnberg, stach bis jetzt die Verkündigung des Todesurteils an Maria Stuart, nach
Piloty;
Jagdfanfare,
nach
Laufberger, und weibliches Porträt, nach Rembrandt, in der Gallerie zu Pest.
EdmundFriedrich Theodor, Genremaler, geb. zu Berlin, zeichnete schon als
Knabe unter Anleitung von
Adolf Schrödter, trat mit 15 Jahren als Schüler in die dortige Akademie und 1833 in das Atelier von
FranzKrüger. 1835 machte er mit andern Berliner Malern eine Studienreise nach Dresden, Prag, Nürnberg und Würzburg sowie
in demselben Jahr allein an die Küsten der Ostsee. 1836 debütierte er mit Pferdebildern und militärischen Genrescenen
von großer Lebendigkeit und trefflicher Charakteristik und brachte 1838 den Transport
französischer
Gefangenen 1813 (Nationalgallerie) sowie den Aufruf zu den Waffen 1813 vor dem Rathaus einer kleinen Stadt. 1841 ging er
über Holland und Belgien nach Paris, wo er ein Jahr lang blieb, bis er durch die Schweiz und Oberitalien zurückkehrte.
Mit besonderm Glück kultiviert er die Tier- und namentlich die Pferdemalerei und zeigt auch in nicht
militärischen Genrebildern, z. B. Kunstreitergesellschaft in einer französischen Stadt,
Reisende vor einem Wirtshaus, eine scharfe Beobachtungsgabe und treffende Charakteristik. Seit 1843 ist er Mitglied der Akademie
in Berlin.
(spr. rädförd),Edward, engl. Genremaler, geb. 1831 zu
Plymouth, war 1854-61 Ingenieur und Architekt in Kanada und in den Vereinigten Staaten;
erst 1863 widmete
er sich der Malerei und kehrte zu diesem Zweck nach England zurück, wo er 1875 Genosse der Gesellschaft der Aquarellisten
wurde. Zu seinen bedeutendsten Bildern, an denen man besonders die Behandlung der Gewandstoffe rühmt, gehören: der Soldat
des Kreuzes (1868), Flora, die Ermüdung (Aquarell), der Rekonvalescent, die Fußspuren (1876),
die Introduktion, die Kritiker (1878).
Karl, Medailleur, geb. 1818 zu Wien, Schüler von J. D. (Anmerkung des Editors:
Josef
Daniel)
Böhm, lieferte zahlreiche treffliche Medaillen mit wohlgelungenen Porträten, z. B.
des Freiherrn von
Hammer-Purgstall, Erinnerungsmedaillen an festliche Begebenheiten, z. B.: auf die Naturforscherversammlung
von 1856, auf die Mozart-Feier desselben Jahrs, auf die Einweihung der Denkmäler des Erzherzogs Karl und des Prinzen Eugen
(beide von Fernkorn 1860 und 1865), auf den 100jährigen Geburtstag Beethovens (1870), auf die
Enthüllung des Schiller-Denkmals in Wien (1876) u. a.
HansRudolf, Kupferstecher, geb. 1805 zu Zürich,
lernte dort unter Joh.
Jakob Lips und in München unter Amsler seine Kunst. 1835 ließ er sich in seiner Vaterstadt nieder. Er stach: Maria mit
dem Kind, nach Schnorr;
den Archäologen J. J. (Anmerkung des Editors: Johann Joachim) Winckelmann, nach Angelika
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in Gemeinschaft mit Amsler das Abendmahl, nach Leonardo da Vinci, und in Gemeinschaft mit
Adrian Schleich die trefflichen Blätter zu Kaulbachs Reineke Fuchs.