Illustrator, geb. zu Berlin, widmete sich schon als
Knabe dem Zeichnen und dem Illustrieren, wurde Schüler von
Bendemann in Dresden und begann die Bibel zu illustrieren, wurde aber darin durch die Militärpflicht abgerufen und ließ
sich nachher in Berlin nieder, wo er durch Zeichenunterricht und Illustrieren von Volksbüchern sein
Brot verdiente. 1859 suchte er sich bei der Mobilmachung durch Überreichung einer Sammlung von Illustrationen an das kronprinzliche
Paar seiner Militärpflicht zu entledigen; es waren liebenswürdige Darstellungen aus dem Kinderleben, die einen Verleger
fanden, ihn in weitern Kreisen bekannt machten und eine Menge ähnlicher Illustrationen zur Folge hatten,
welche die Freude von jung und alt wurden und sich auch außerhalb Deutschlands einbürgerten. Es sind z. B.:
die Kinderstube, Wie es im Haus geht nach dem Alphabet, Was willst du werden?
KleinesVolk, Schnickschnack u. a. Seit 1872 wohnt
er in Lößnitz bei Dresden.
(spr. pläsjéh),Ary, holländ. Marinemaler,
geb. zu Naardingen, widmete sich gegen den
Willen seiner Eltern der Malerei, die er völlig
als Autodidakt durch zahlreiche Fahrten auf dem Atlantischen und dem Mittelländischen Meer erlernte;
z. B. begleitete er 1847 auf
einer solchen Reise den Prinzen
Heinrich der Niederlande.
Seine in Klarheit und Durchsichtigkeit der Wellen
wie in den Details der
Schiffe trefflichen Bilder, großenteils nur «Marine» betitelt, kamen
meistens in Privatbesitz nach England, Holland und Frankreich.
Bernhard, Historien- und Porträtmaler, geb. zu Braunschweig, erhielt
dort auf dem Carolinum die Anfänge der künstlerischen Bildung und widmete sich von 1846 an in Berlin,
von 1849 an in Dresden der Lithographie. Dann aber ging er nach München und wandte sich unter
Piloty zur Malerei, bildete
sich ein Jahr in Paris unter Couture weiter und machte 1854 eine Studienreise nach Holland und Belgien und später nach Italien,
wo ihn besonders die Schätze der Malerei in Venedig fesselten.
Hierauf ließ er sich
in Leipzig und nachher in Berlin nieder, wo er Porträte und Historienbilder malte. Sein erstes bedeutendes
unter den letztern war Maria und Johannes vom
Grab Christi zurückkehrend (ergreifend durch Wahrheit und Tiefe der Empfindung),
bald darauf die Ehebrecherin vor Christus und Johannes tröstet die trauernde Maria (die beiden letztern
im Museum zu Leipzig). Nachdem er sein bis jetzt nicht übertroffenes Bild (1861-63): der Kampf des Erzengels
Michael mit
dem Satan um den Leichnam des Moses (Museum in Köln) gebracht hatte, worin der Sieg der lichten Gewalten über die Mächte
der Finsternis in meisterhaft klarer Weise zur Anschauung kommt, folgte er 1866 einem Ruf an die Kunstschule
zu Weimar, kehrte aber schon 1869 nach Berlin zurück, wo er sich vorzugsweise dem Porträt widmet. Unter seinen übrigen
Bildern biblischen Inhalts sind besonders hervorzuheben: Aussetzung des Moses und Auffindung Moses' durch die ägyptische
Königstochter;
unter seinen trefflichen Porträten das des deutschen
Kaisers und der Kaiserin in der
Nationalgallerie.
1) Hermann, Landschaftsmaler, geb. 1831 zu Berlin, erhielt den ersten Kunstunterricht
von einem Landschaftsmaler in Potsdam, bildete sich dann in Berlin unter Ed.
Biermann weiter aus, begab sich nach
Ablauf seines
Militärjahrs nach Düsseldorf, wo er Schüler von
Schirmer und
Gude war, und machte später mehrere Studienreisen
in Deutschland, der Schweiz und Oberitalien. Seine Landschaften, zwar nicht sehr poetisch in den Motiven, sind von recht
ansprechender, gemütlicher Komposition und klarer, solider Ausführung, z. B.: Wassermühle
in einer Landschaft, Mühlteich, Parklandschaft, Buchenwald, Landschaft mit einem Hochzeitszug, Landschaft mit Schloß, Mühle
am Luganer See, Meersburg am Bodensee.
2)
FriedrichLeon, Porträt- und Genremaler, geb. zu Leipzig, Schüler der Akademien
zu Dresden und Antwerpen sowie der Kunstschule zu Weimar, machte Studienreisen in Deutschland, Belgien und Frankreich, malt
geistvolle, trefflich aufgefaßte Porträte, z. B.
¶
mehr
Ludwig Richters (Museum in Leipzig und Nationalgallerie in Berlin), des Geographen Peschel (Museum in Dresden), und Genrebilder,
z. B. Gretchen vor dem Schmuckkästchen, Elegie u. a. Seit 1877 ist
er Professor an der Akademie in Dresden.