Joseph, franz. Holzschneider und Maler, geb. 1822 zu Marseille,
kam mit 14 Jahren nach Paris und ergriff die Holzschneidekunst, worin er als erste bedeutende Arbeit den Schnitt mehrerer
Zeichnungen von
Penguilly-l'Haridon für «La Bretagne ancienne et moderne» von
Pitre-Chevalier ausführte. Später machte er
sich vorteilhaft bekannt durch die Schnitte der Illustrationen
Dorés zu den «Contes drolatiques» von
Balzac, zu Dantes
«Hölle», zu Chateaubriands «Atala», zur Bibel und zu «Don
Quichotte». Bisweilen stellte er auch landschaftliche Ölbilder und Aquarelle aus.
Theodor, Genremaler und Illustrator, geb. zu Kaiserslautern, studierte
anfangs in München Jurisprudenz, ging erst 1852 zur Kunst über, war bis 1856 Schüler der Akademie
unter Phil.
Foltz und
Kaulbach und verweilte dann zwei Jahre in Italien. Nachdem er mit einigen historischen Bildern begonnen hatte (namentlich
aus der Gudrun-Sage), die allerdings noch an einiger Kälte litten, malte er mehrere der Fresken im Nationalmuseum zu München
(1860 bis 1862) und die sehr lobenswerte letzte Unterredung
Calvins mit
Michael Servet (1861), denen bald
nachher ein Cyklus von Illustrationen zu deutschen
Volks- und Lieblingsliedern, eine landschaftlich musterhafte Mondnacht
am Plöner See in Holstein, Zeichnungen und Ölbilder zu Richard
Wagners Opern folgten. Auf diesem letztern Weg der Dichterillustrationen
schritt er noch eine Zeitlang mit Glück weiter und brachte solche zu Miltons «Verlornem
Paradies», zur Schiller-Gallerie u. a. Sehr poetisch und anmutig sind die meisten
seiner Genrebilder, z. B. aus den letzten Jahren: Moltke im Schwarzwald, die Schlittschuhläuferinnen,
Vor und nach dem
Ball, vereitelte Abreise und eine Scene aus dem Leben wandernder Schauspieler.
(spr. plahss),Henri, franz. Marine-, Landschafts-
und Stilllebenmaler, geboren um 1820 zu Paris, widmete sich als Autodidakt schon früh der Malerei der genannten Fächer
und bildete sich auf Reisen in der Schweiz und im südlichen Frankreich weiter aus. Unter
seinen seit 1846 ausgestellten,
sehr gerühmten Bildern werden genannt: die Felsenriffe von Etretat (Seine-Inférieure), die spanische
Brücke in den Pyrenäen, Fischerboote, Partie bei Cherbourg, der Pic du Midi bei Pau, der Rosenlauigletscher, Erinnerung
an Etretat und mehrere Stillleben. 1855 wurde er
Ritter der Ehrenlegion.
(spr. plassáng),AntoineEmile, franz. Genremaler,
geboren zu Bordeaux, malt fein und sauber ausgeführte Genrebilder, deren Gestalten in ihrem rosigen
Kolorit manchmal ans Lüsterne und Sinnliche grenzen, z. B.: der Besuch am Schiebfenster,
beim Aufstehen, die Lektüre, der Toast, in Betrachtung (1877) u. a. 1859 wurde
er
Ritter der Ehrenlegion.
Hermann, Genremaler, geb. 1831 zu Gronau (Provinz Hannover), war anfangs Landwirt,
besuchte die polytechnische Schule in Hannover und kam erst 1854 auf die Akademie in Düsseldorf, wo
er nachher Schüler von Tidemand und
Jordan wurde. Er machte Studienreisen im nördlichen Deutschland und im Schwarzwald.
Seine Genrebilder sind von guter Charakteristik und feiner Stimmung, z. B.: die sehr gemütliche
Alte und ihre Zöglinge (1860), das Mittagsschläfchen (1861), Feierabend (1863), die Politiker (1866),
ungestempelte Karten (1867), auf bösen Wegen ertappt (1874), Weihnachtsabend, das gelungene Porträt,
freudige Überraschung etc.
Franz, Historienmaler, einer der Schüler von Cornelius, die den Traditionen und dem Stil des Meisters in
ihren Werken bis auf die Gegenwart treu geblieben sind. In diesem Sinn schuf er in Tirol monumentale
Malereien, fast nur streng religiösen Inhalts, z. B. einen Cyklus von Fresken in der Kapelle
des Friedhofs zu Innsbruck, unter denen besonders das Jüngste Gericht sehr gerühmt wird, ebenso in der Kirche des benachbarten
Zirl, in der Kirche zu Dornbirn (unweit des Bodensees) aus der Legende des heil. Martinus (noch
unvollendet), in der Totenkapelle zu Girlan (Südtirol) und in der Kirche zu Jenesien.
Illustrator, geb. zu Berlin, widmete sich schon als Knabe dem Zeichnen und dem Illustrieren, wurde Schüler von
Bendemann in Dresden und begann die Bibel zu illustrieren, wurde aber darin durch die Militärpflicht abgerufen und ließ
sich nachher in Berlin nieder, wo er durch Zeichenunterricht und Illustrieren von Volksbüchern sein
Brot verdiente. 1859 suchte er sich bei der Mobilmachung durch Überreichung einer Sammlung von Illustrationen an das kronprinzliche
Paar seiner Militärpflicht zu entledigen; es waren liebenswürdige Darstellungen aus dem Kinderleben, die einen Verleger
fanden, ihn in weitern Kreisen bekannt machten und eine Menge ähnlicher Illustrationen zur Folge hatten,
welche die Freude von jung und alt wurden und sich auch außerhalb Deutschlands einbürgerten. Es sind z. B.:
die Kinderstube, Wie es im Haus geht nach dem Alphabet, Was willst du werden? KleinesVolk, Schnickschnack u. a. Seit 1872 wohnt
er in Lößnitz bei Dresden.