legendenartigen Inhalts, von gründlichem Studium, aber von akademischer
Härte und oft empfindsamem Ausdruck. Zu seinen größern
Darstellungen gehören: der heil.
Martin seinen Mantel zerteilend, Christus an der Martersäule, die unbefleckte Empfängnis,
Adam und Eva (1836), Stigmatisierung des heil. Franziskus (1838), das Abendmahl (1846),
Kathedrale in Amiens (1855), die Verkündigung
(1859 und 1869), der Hauptmann zu Kapernaum (1864), Empfang im Schloß Windsor bei Richard II. (1866),
Ruhe auf der Flucht nach Ägypten (1875),rosa mystica (1877) und außerdem
viele Porträte und Fresken in den Kirchen St. Eustache, St. Joseph, in der Jesuitenkirche zu Sèvres und in der Kirche zu
Vaugirard (1876). Seit 1843 erhielt er zahlreiche Medaillen und 1861 das Ritterkreuz
der Ehrenlegion.
(spr. -ghill),FrederickRichard, engl. Maler des
historischen
Genres, geb. 1820 zu London, Schüler des Landschaftsmalers Witherington und der Akademie
daselbst.
Seine geschmackvoll gewählten Motive behandelt er in ansprechender, zartsinniger Weise, z. B.:
Kampf zwischen Herakles und Acheloos (Debüt aus dem Jahr 1840), Tod des
Königs Lear (Karton), Simson
und Delila (1850), Bestattung Harolds (Hauptbild im Parlamentshaus), Columbus in Lissabon (1868) und Tod des Francesco Foscari. 1847 wurde
er Genosse, 1857 Mitglied der Akademie in London.
(spr. pikúh),PierreHenri, franz. Genremaler, geb. zu
Nantes, Schüler von Delaroche, widmete sich anfangs dem historischen Sittenbild, besonders des Altertums,
z. B. Kleopatra, die mit Antonius in einer Barke einen Fluß hinabfährt (1848), und Kleopatra
mit Octavianus, wobei er einen großen archäologischen Aufwand an Kostüm u. dgl.
entwickelte. Dann brachte er kleinere und bescheidenere Bilder von eleganter Zeichnung, zierlicher Anmut
der Gestalten und duftig-rosiger Malerei, z. B.: Amor auf der Versteigerung, Ernte von Liebesgöttern,
der Abendstern, Amors Flug durchs Fenster, Molière in Versailles, die
Aussetzung des Moses (1870)
u. a.
Elimar Ulrich Bruno, Historien- und Genremaler, geb. zu Hamburg, trat
dort in das Atelier des Bildhauers Lippelt, nach dessen frühzeitigem Tod (1864) er auf die Akademie in Dresden ging, die
er bereits nach zwei Jahren wegen angeblichen Mangels an Talent hätte verlassen müssen, wenn ihn nicht
Schilling besser
erkannt und in sein Atelier aufgenommen hätte, wo er außer verschiedenen plastischen Entwürfen eine
Brunnenfigur ausführte. Nach einem kurzen Aufenthalt in Italien ging er zur Malerei über, besuchte ein halbes Jahr die
Kunstschule in Weimar unter
Pauwels und ging 1870 nach München, wo er Schüler von Wilhelm
Diez wurde. An größern Arbeiten
schuf er hier zunächst für Privatbesitz in Hamburg das Bild: Familienglück und ein Plafondgemälde:
Tag und Nacht;
größeres Aufsehen machte erst 1879 auf der internationalen Ausstellung in München und 1880 in Berlin ein
großes Kreuzigungsbild: Moritur in Deo, das jedoch von der Kritik auch manchen herben Tadel erfuhr.
(spr. pinj'róll),CharlesMarcelde, franz.
Genremaler, geb. um 1815 zu Angers, widmete sich als Schüler von
Cogniet namentlich dem aus der Geschichte
entlehnten
Genre. Unter seinen eben nicht zahlreichen Bildern nennt man als die bedeutendsten: Wallfahrt nach Loretto (1848),
venetianische Gondel (1850), Überschwemmung in der römischen Campagna (1855), Raffael malt das Porträt der Prinzessin
Johanna von Aragonien, der Ghetto in Rom (1859), Weinlese in Neapel (1861), Erinnerung an Neapel sowie
mehrere während seines Aufenthalts in Italien gemalte Studienköpfe.
Wilhelm, Maler im
Genre und allegorischen Fach, geboren 1814 zu Stuttgart, bildete sich dort unter dem Porträtmaler
Morff (gest. 1857), später auf der Akademie in Wien unter
Amerling und besuchte dann Paris. Er malte
einige humoristische Genrebilder, ist aber
¶
mehr
bekannter durch seine dekorativen Malereien im Treppenhaus des neuen Residenzschlosses in Stuttgart, im Treppenhaus der Villa
bei Berg (zwölf Monate), im großherzogl. Schloß zu Baden-Baden und in der Klosterkirche
zu Lorch (Württemberg).