(spr. paljá-), Eleuterio, ital. Maler und Radierer,
geb. 1826 zu Casal Monferrato, Schüler der Akademie in Mailand, nahm an den Kriegen von 1848 und 1859 teil
und trat nach Beendigung derselben mit Gefechtsscenen, Genre- und Historienbildern auf, die sich durch geistvolle Auffassung,
ergreifende Darstellung und harmonisches Kolorit auszeichnen; z. B.:
Gefecht beim Kirchhof von Magenta, die Genesung Bayards, die Lautenspielerin, strickendes Mädchen, das in Mailand prämiierte
Bild: die Aldobrandini weigert sich, mit Maramoldi zu tanzen, der Hinterhalt, der Optiker, neuerdings die Untersuchung der
Erbschaft, das viel schwächere Bild: Napoleon I. kündigt Josephinen seinen Ehescheidungsplan an, und viel besser: Damen
bei einem Altertümler etc. In der Gallerie Vittorio Emanuele zu Mailand
malte er das Wandbild: Afrika. Er ist Professor der Akademie in Mailand.
Giuseppe, ital. Tier- und Landschaftsmaler, geb. 1813 zu
Lanciano in den Abruzzen, studierte anfangs Jurisprudenz und gelangte erst 1836 zur Kunst. Seine ersten Studien machte er
in Cava bei Salerno, stellte einige Bilder in der Akademie zu Neapel aus, ging 1844 nach Paris, wo er
sich als Schüler Troyons sehr auszeichnete und auch später seinen Wohnsitz nahm. Seine landschaftlichen Tierbilder, zwar
verschieden an Größe und an Wert, sind oft sehr großartig in der Ausführung und von brillantem Lichteffekt.
Zu seinen Hauptbildern gehören aus der ersten wie aus der spätern Zeit: die Rückkehr vom Jahrmarkt (1850), der Frühling,
Ziegen im Weinberg (1855), der Kampf der Widder, der gefällige Esel (1857), Kälberhandel im Thal der Tonque, Tempelruinen
in Pästum (1861), Hochwald, Ochsenherden im Gewittersturm (1864), die kleine Strohhütte, Waldinneres
bei Fontainebleau, Umgegend von Neapel (1868), Büffel aus der Umgegend von Pästum (1873), Straße von San Germano bei Monte
Cassino (1876) und der sehr heitere Platzregen mit drei Eseltreibern (1878). 1859 wurde
er Ritter der Ehrenlegion. - Von seinen drei Brüdern, ebenfalls Malern,
lebt nur noch Filippo P., der ähnliche
Scenen wie Giuseppe malt, in Neapel.
Gustaf Wilhelm, schwed. Landschaftsmaler, geb. 14. März 1810 zu
Christianstad, erhielt seine Ausbildung auf der Akademie in Stockholm, bereiste dann sein Vaterland sowie Norwegen, einen
großen Teil von Deutschland (Berlin), die Schweiz, Italien, nahm einen elfjährigen Aufenthalt in Rom und ging nach Frankreich
(1855) und England. Er malt sehr ansprechende, stimmungsvolle Landschaften und Architekturen, namentlich aus Italien, unter
denen wir nennen: Ansicht vom Sabinergebirge, von Neapel, von Venedig, die römische Campagna, Civita Castellana, das Kolosseum
in Rom, Stockholm mit der Ritterholmskirche und den Canal grande in Venedig. Er ist Mitglied der Akademien in
Stockholm und in Venedig und Ritter des Wasaordens.
D. Vicente, span. Genremaler, geb. 1835 zu Madrid,
Schüler des Madrazo und der Akademie von San Fernando, bildete sich von 1857 an in Rom weiter.
Von seinen Bildern, welche
zum Teil an Fortuny, zum Teil an Meissonier erinnern, nennen wir: das Oktoberfest, San Ildefonso, Predigt
in der Sixtinischen Kapelle (1866, Hauptbild), Beerdigung der Opfer des 3. Mai 1808 (Umsturz des spanischen Throns, Hauptbild,
1871), die Thränen der Witwe. Er ist auch als Porträtmaler sehr geschätzt.
1) Erastus Dow, amerikan. Bildhauer, geb. 2. April 1817 zu
Pompey (Onondaga), lebte anfangs in Utica (New York) als Zimmermann und übte sich dabei in der Holzschnitzerei. 1846 ließ
er sich in Albany nieder und begann die Steinschneidekunst zu üben, wurde aber durch Augenschwäche daran verhindert und
widmete sich, bereits 35 Jahre alt, der Plastik, worin er mit seinem Debüt, der Büste eines seiner Kinder,
einen glänzenden Erfolg hatte. Seitdem brachte er zahlreiche Büsten, Phantasiegebilde und reale Gestalten von meisterhafter
Ausführung, z. B.: Morgenstern und Abendstern (zwei Profilköpfe mit Flügeln), die Büsten der Resignation, des Frühlings,
einen
mehr
Grabesengel (1871), den Glauben, den Gewissensbiß, eine Flora und wiederum ein indianisches Mädchen,
das in der Wildnis ein christliches Kreuz findet, den Häuptling im Hinterhalt, die Kinder des Auswanderers, die schlafende
Peri und 1876 auf der Ausstellung in Philadelphia eine Bronzestatue Livingstones. 1874 besuchte er die bedeutendsten Kunststädte
Europas. - Sein Sohn Walter P., geboren zu Albany, bildete sich in Paris für die Landschaftsmalerei
aus und ließ sich 1877 in New York nieder.
2) Samuel, engl. Aquarellmaler und Radierer, geb. 1805 zu Walworth
(Surrey), machte seine Studien in der Antikenschule des Britischen Museums, lebte dann zu London, in den Grafschaften
Kent und Surrey und nahm einen zweijährigen Aufenthalt in Italien. Seine idealen Landschaften in Aquarell sind von erhabener
Auffassung, tiefer Empfindung und glänzendem Kolorit; z. B.: ein Traum in den Apenninen
(1864), die Ballade, Pompeji, die Landung des Paulus in Italien (1868), der Sturz des Kaiserreichs (1871), eine goldne Stadt
(1873) u. a. Ebenso sehr werden seine Radierungen
gerühmt. Er starb im Mai 1881 in Reigate (Surrey).