geb. zu Rinteln, wurde 1827 in München Schüler von
Gärtner, war dann Zeichenlehrer an einer Erziehungsanstalt
in Hofwyl in der Schweiz und machte dort und in Oberitalien landschaftliche Studien. Nachdem er sich einige Jahre in Paris
im Aquarellmalen ausgebildet hatte, war er eine Zeitlang in Hannover thätig, studierte 1841 die Dresdener
Gallerie und zog dann nach Köln, wo er jetzt als Professor lebt. 1854-1859 verweilte er in Italien und bereiste 1864 Skandinavien,
von wo er zahlreiche Aquarellbilder zurückbrachte. Er malt aber nicht nur Landschaften und Architekturbilder, z. B.
Dom in Bamberg, Dom in Siena (1855, Museum in Köln), sondern auch Historienbilder, z. B.
Jeremias weissagt die Geburt Christi (Aquarell). Auch machte er Zeichnungen zu dem Stahlstichwerk «Köln
und seine Umgebungen», zu Holzschnitten nach Gellerts Fabeln und Erzählungen und brachte neuerdings viele Rheinansichten
in Aquarellen.
AugustinLouisMarie, franz. Bildhauer, geb. zu Paris, Schüler
von David d'Angers und der École des beaux-arts, erhielt 1836 den großen römischen Preis für sein
Relief: Sokrates den Giftbecher trinkend, ging hierauf nach Italien und schuf noch zahlreiche, meistens sehr gerühmte
Bildwerke idealen Inhalts, z. B.: Herkules im Garten der Hesperiden, Amor und Psyche, Bronzegruppe
des Ringkampfs, Ecce homo, Polyphem überrascht Acis und Galatea (Garten des Luxembourg), sodann für
öffentliche Denkmäler einen jungen Faun und eine Jägerin für eine Fontäne im Garten des Luxembourg, Herkules für den
Park von St. Cloud. Dazu kommen unter seinen spätern Werken: Statue Napoleons III., Bathseba, Statue
Heinrichs IV., Theseus
stürzt den
Räuber Skiron ins Meer (1869), Drama und Musik im
Giebelfeld der Neuen Oper u. a. Er erhielt
mehrere Medaillen und wurde 1867
Ritter der Ehrenlegion.
1)
Heinrich, Landschaftsmaler, geb. 1832 zu Wien, wurde als Schüler der dortigen Akademie durch
Steinfeld auf dies Fach hingewiesen, verdankt aber
den größten Teil seiner Ausbildung dem Unterricht Rahls (seit
1848). Durch zwei von ihm erlangte Preise wurde er in den Stand gesetzt, Tirol und Oberitalien zu bereisen und ein Jahr in
Mittel- und Unteritalien Studien zu machen. Das erste Ergebnis derselben war das Bild: Tasso liest in der Villa d'Este sein
Gedicht vor. Zu seinen übrigen Werken gehören: aus dem Hain der Diana, Bild von der Insel Capri, Triumphzug
des Bacchus und vier landschaftliche Wandbilder im Kursalon zu Wien.
2) Karl, Historienmaler, geb. 1830 zu Osterode im Harz, lernte anfangs ein
Handwerk, widmete sich dann in Klausthal der Porzellanmalerei
und bezog später die Akademie in München, wo erPilotys Schüler wurde. Als solcher malte er: Huß im
Kerker und den Todesgang der Maria Stuart, ferner drei der Wandbilder im Nationalmuseum und als sein bestes Werk das Ölbild
im Maximilianeum: Gastmahl des Belsazar, meisterhaft in Komposition wie im Kolorit. In den letzten Jahren entstanden noch:
HansSachs, die ersten Christen in Rom, am
Grab des Gefallenen, das kalte Ceremonienbild der Huldigung der
Königin Marie Antoinette am Hof
Ludwigs XVI. und das Bild: die Anachoreten.
(spr. udĭnéh),EugèneAndré, franz. Bildhauer
und Medailleur, geb. zu Paris, war Schüler von André Galle, erhielt 1831 den römischen
Preis, bildete sich unter dem Bildhauer Petitot, dem Maler Ingres und in Italien weiter aus und wurde
nach seiner Rückkehr am Stempelamt und an der Münze in Paris angestellt. Von seinen vielen plastischen, zum Teil nur dekorativen
Werken nennen wir: den verwundeten Gladiator (1837), Bathseba, Statue des Generals Espagne,
Ludwig VIII., Gruppe
der Caritas, die vier Evangelisten in der Kirche St. Gervais (1845), die sagenhafte Königin Bertha im Garten des Luxembourg,
eine schlafende Psyche (1848, Museum in Havre) u. a. Dazu kommen unzählige Porträtbüsten
und Erinnerungsmedaillen, unter denen wir nur als die hauptsächlichsten nennen: die Apotheose
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Napoleons I. (nach Ingres' Plafond im Hôtel de Ville), die Erinnerungsmedaille auf die Restauration der Kirche Notre Dame,
den Frieden von Villafranca, die Schlacht von Inkjerman, die Annexion von Savoyen und Nizza, die Thronbesteigung Napoleons
III., die Erfindung der Photographie, die Einweihung von Napoleons I. Grab im Dom der Invaliden u. a.
Er erhielt selbst zahlreiche Medaillen und 1857 das Kreuz der Ehrenlegion.