Soldaten- und Kriegslebens. Auf seine ersten Bilder dieser Art: Übergang über die Beresina (1858, Kunsthalle in Karlsruhe)
und russische Grenzwächter auf der Verfolgung polnischer Schmuggler (1861), folgte 1863 eine seiner Hauptschöpfungen, das
ausdrucksvolle, in der Verteilung der Massen überaus glückliche Ende der Schlacht bei Leipzig (1863, Privatbesitz in Bremen).
Dazu kamen später noch: die Heimkehr der Krieger, Episode aus dem polnischen Aufstand, der sehr ergreifende
Abschied des Landwehroffiziers, Landleute ihr Kind begrabend (1870), Begräbnis eines polnischen
Freiheitskämpfers (1872) und der allzu viel enthaltende Dorfbrand im
Winter (1877).
Giuseppede, ital. Maler von Städtebildern, geb. 1846 zu
Barletta in Unteritalien, besuchte die Kunstschule in Neapel und machte namentlich nach der Natur seine
Studien. Nachdem er dort mit einigen Landschaften debütiert hatte, ging er 1868 nach Paris, wurde Schüler von
Brandon,
Gérôme
und
Meissonier und brachte seitdem sehr geistreiche, von scharfer Beobachtung zeugende Städtebilder mit interessanter Staffage,
die Früchte seiner Reisen in Frankreich, England und Italien. Bald zeigt er den klaren süditalienischen
Himmel, bald den dicksten Themsenebel, anfangs in mikroskopisch detaillierter Ausführung, später in kühner, leicht hingeworfener
Weise, stets meisterhaft im Helldunkel. Sehr reich war er auf der Pariser Ausstellung von 1878 durch Bilder vertreten, unter
denen das beste eine Ansicht von Westminster, von unwiderstehlicher Wahrheit. Er erhielt mehrere Medaillen
und 1878 das Kreuz der Ehrenlegion.
August, Historienmaler, geb. zu Bessungen bei Darmstadt, hatte dort den
Landschaftsmaler Lucas (gest. 1863) zum Lehrer, wurde Schüler der Akademien in Düsseldorf
und Antwerpen und machte mehrere Studienreisen in Italien, Frankreich und den Niederlanden. Das ihn zuerst
in größern Kreisen bekannt machende, wenn auch nicht sehr interessante Bild war (1870) das Religionsgespräch
zu Marburg im
Oktober 1529 (Gallerie in Darmstadt), und fast gleichzeitig entstand der Besuch des jungen Landgrafen Philipp
des Großmütigen bei Luther, der ebenso arm an prägnanter Charakteristik des historisch unbedeutenden
Moments war. Außerdem einige rein biblische Bilder, wie: das Jüngste Gericht, Paulus vor dem Hohen Rat in Jerusalem, Gefangennehmung
Christi und die Restauration des Wandgemäldes in der Stadtkirche zu Wimpfen.
1) EdmeAntonyPaul, franz. Bildhauer, geboren zu Paris, Schüler von
Lequesne,
Guillaume und
Cavelier, erhielt 1868 den
großen römischen Preis, hat sich auf den Ausstellungen der letzten Jahre durch seine eleganten und doch kräftigen, im
Geiste der Antike aufgefaßten Idealfiguren einen Namen gemacht, z. B.: Margarete (1872),
der Tod
(Relief), die kühne Bronzestatue eines Netzfechters (1875), Romeo und Julie (Marmorgruppe,
1875), nach dem Bad (Marmorstatue, 1876), Porträt des
Barons Taylor
(Bronze), die Méditation (Marmorstatue). 1878 wurde
er
Ritter der Ehrenlegion.
2) AchilleJules, franz. Landschafts- und Marinemaler, geb. 1815 zu
Quimper, begann seine künstlerische Ausbildung in
Brest unter Charioux, kam nach Paris, debütierte 1840 und unternahm dann
längere Reisen im Orient (1843-1845). Unter seinen recht ansprechenden, aber manchmal im Kolorit allzu
bunten Landschaften und Marinen sind zu nennen: der
Herzog und die Herzogin von Nemours auf der Reede von
Brest (1844), Erinnerung
an Rhodos (1846), Hochzeit in der Bretagne, Rückkehr vom Fischfang, Umgebungen von Calais (1857), Empfang der Königin von
England in Cherbourg 1858, Hafen von Morlaix (1859), Erinnerung an Konstantinopel (1861), die Schiffbrüchigen
(1865), Strand von Tréport u. a.
(spr. norbläng),SébastienLouisGuillaume, franz. Historienmaler, geb. zu Warschau,
kam schon in früher Jugend mit seinen Eltern nach Frankreich, wurde in Paris Schüler von Régnault und Blondel und besuchte
die École desbeaux-arts, in welcher er
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1825 für sein Bild: Antigone ihren Bruder Polyneikes bestattend den großen römischen Preis erhielt, so daß er nach Rom
ging, wo er die Madonna di Foligno von Raffael kopierte und den Tod des Phalaris (1830) malte. Von seinen übrigen Werken,
meistens von einfachem Ausdruck der religiösen Empfindung, nennen wir: Vorbereitungen zum Opfer, Christus
heilt den Gichtbrüchigen, Christus am Ölberg, Paulus predigt in Athen, Enthauptung des Johannes, Martyrium des heil.
Laurentius, Christus segnet die Kinder, St. Paulus bekehrt die Lydia, sowie andern Inhalts: der Tod Ugolinos, schlafende
Bacchantin, die drei Parzen, Xenokrates widersteht den Verführungen der Phryne, das goldne Zeitalter (1863);
aus den letzten Jahren noch: das Opfer an den Pan und die Zerstörung von Herculaneum. 1859 wurde er Ritter der Ehrenlegion.