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bis er 1837 mit Deger nach Italien ging, um Studien für die beiden ihm übertragenen Fresken in der Apollinariskirche bei Remagen zu machen. Erst 1842 kehrte er zurück und führte dort die Darstellungen aus dem Leben des heil. Apollinaris (Ost- und Westseite des Querschiffs) und David und die heil. Cäcilie (neben der Orgelbühne) aus. Abgesehen von einigen bereits früher entstandenen kleinern Ölbildern, sind seine nachherigen bedeutendern Schöpfungen: eine Madonna mit Heiligen, Verkündigung und vier Evangelisten (Kirche in Budberg, Regierungsbezirk Düsseldorf), Reliquienschrein mit Scenen aus dem Leiden Christi für den Fürsten von Löwenstein-Wertheim, Rosenkranzbild für eine Kirche bei Kleve, eine heil. Barbara für den Dom in Breslau, Wandbilder im Kunstsaal des Schlosses zu Sigmaringen (in Gemeinschaft mit seinem Sohn Franz); dazu kommen zahlreiche ornamentale Arbeiten für Prachteinbände u. dgl. Leider wurden viele seiner sonstigen Arbeiten beim Brande der Akademie in Düsseldorf 1872 zerstört. Er ist Professor an der Akademie und Konservator der Kunstsammlungen in Düsseldorf, Inhaber zahlreicher Orden, Mitglied der Akademien zu Wien, Amsterdam und Lissabon.
3) August, Genremaler, geb. zu Rottweil (Württemberg), erhielt in seiner Vaterstadt den ersten vorbereitenden Kunstunterricht, wurde 1858 Schüler der Kunstschule in Stuttgart, bildete sich namentlich unter Rustige aus und erhielt noch als dortiger Kunstschüler Preismedaillen. 1865 ließ er sich in München nieder, wo er seitdem Genrebilder von großem Geschick und Geschmack und verständnisvoller Wiedergabe des Beobachteten und Erlebten, namentlich aus seiner schwäbischen Heimat, malt, z. B.: Sonntagsnachmittag in Schwaben, die Kinderstube, die genesende Mutter, häusliches Kreuz, der Freier, Zu Hause, In der Laube und Zur Kirchweih.
4) Charles Louis, franz. Historien- und Genremaler, geb. zu Paris, trat 1832 in die École des beaux-arts und wurde Schüler von Gros und Cogniet. Nachdem er in der Ausstellung von 1833 debütiert hatte, schwankte er in seinen ersten, zum Teil schon sehr aufregenden Bildern zwischen Historie und Genre, z. B.: der Tag nach Weihnachten (1837), Martyrium des heil. Bartholomäus (1838), Ermordung des Herzogs Arthur von der Bretagne, der heil. Hieronymus in Ekstase (1839) und die Versuchung Christi vom Teufel, bis er besonderes Glück machte mit seinem Heliogabalus, den nackte Weiber im Triumph durch die Straßen Roms ziehen (1841). In diesen wie in den folgenden Bildern wählte er gewöhnlich ernste, ergreifende Stoffe, die er in ein gefälliges theatralisches Gewand zu kleiden und in melodramatische Rührung umzusetzen weiß. So ist z. B. seine Verlesung der letzten Opfer der Schreckensherrschaft in der Revolution (1859, Museum des Luxembourg) in ein elegantes Arrangement gekleidet und ohne allen ergreifenden Ausdruck des Schmerzes, hatte aber gleichwohl einen großen Erfolg.
Fast in jeder Beziehung unbedeutender ist das Bild (1855): das Ende des Kaiserreichs, welches die in Paris einziehenden Überreste der großen Armee zeigt; viel treffender und charaktervoller Marie Antoinette als glückliche Königin zu Trianon im Kreis ihrer Familie und dieselbe als Gefangene in der Conciergerie, ebenso die Mutter Napoleons (1861); ebenso meisterhaft sind die Messe während der Schreckensherrschaft (1863), der Dichter André Chenier im Gefängnis (1867) und Lanjuinais auf der Rednerbühne (1869), endlich nach längerer Pause 1875 der Wahnsinn des Königs Lear und Tod eines Zigeuners in Spanien (1876). Er erhielt zahlreiche Medaillen, wurde 1849 Ritter und 1859 Offizier der Ehrenlegion und 1864 Mitglied der Académie des beaux-arts.
5) Johannes Eduard, Bildhauer, geb. zu Hildburghausen, Sohn eines später auf Schloß Rosenau bei Koburg angestellten Hofgärtners, Zwillingsbruder des Malers Gustav M. (s. 8), trat 1842 als Lehrling in die herzogliche Hofküche, ging 1846 als Koch nach München und Paris und lebte einige Jahre in Antwerpen, wo der Bildhauer ¶
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Geefs sein plastisches Talent erkannte und ihn 1850 veranlaßte, seiner Neigung zur Kunst zu folgen und die dortige Akademie zu besuchen. Daneben verschaffte er sich durch Bildnisse den nötigen Unterhalt. 1852 zog er nach Brüssel, bildete dort 1854 in Marmor einen erwachenden Knaben und modellierte 1856 eine Psyche, die er in Rom, wo er 1857 sich niederließ, für den Prinzen Albert von England in Marmor ausführte. Diese wie seine spätern fast immer idealen Bildwerke sind von meisterhafter Komposition, voller Lebenswahrheit und namentlich in den Gewandstoffen und deren Schmuck von technischer Vollendung. Es sind z. B. die Marmorgruppe: die Nymphe den Amor küssend (1862, im Besitz der Königin von England), Glaube, Liebe, Hoffnung für ein Mausoleum in Hamburg (1865), Satyr mit der tragischen Maske (1870), die Marmorgruppe: das Geheimnis des Fauns, Bacchantin, die dem Amor die Flügel zu beschneiden droht (1874), der neapolitanische Fischer und sein Knabe (1875), die Kandelaberfigur: Ecco il moccolo (letzter Karnevalsabend in Rom), die im Ausdruck ausgezeichnete Eva mit ihren Kindern (1877), die erschreckte Nymphe (Pendant zu jenem Satyr mit der Maske) und sein bis jetzt größtes Meisterwerk: die kolossale Gruppe des Prometheus und der Okeaniden (Nationalgallerie in Berlin), die, aus einem einzigen Marmorblock gehauen, den Titanen und zwei ihm gegen den Adler zu Hülfe gekommene Okeaniden in unverhüllter Schönheit, reizvollem Rhythmus der Formen und vollendeter Behandlung des Marmors zeigt (1874-79). 1880 vollendete er die Skizze zum Pendant dieser Gruppe: Befreiung des Prometheus durch Herkules und die Marmorausführung seiner Evagruppe. Er ist Professor und Mitglied der Akademie von San Luca in Rom sowie der Akademien von Berlin und Madrid, Ehrenmitglied der Akademie von Carrara, Inhaber mehrerer Medaillen und Orden.
6) Ferdinand, Bildhauer, geb. 1815 zu Meiningen, wurde anfangs von seinem Vater, der dort Hofbildhauer war, unterrichtet und ging dann nach München, wo er sich in Schwanthalers Atelier weiter ausbildete. Von seinen meistens wohlgelungenen Bildwerken nennen wir: einige Marmorbüsten in der Ruhmeshalle zu München, Engel in der Grabkapelle zu Meiningen, Christus bei Maria und Martha (Relief), die Bronzestatue Luthers in Möhra (1861), die Brunnenstatue Kaiser Heinrichs II. in Meiningen und den Barbarossazug in der Villa Carlotta am Comer See.
7) Franz, Historienmaler, geb. 1843 zu Düsseldorf, Sohn des Andreas M. (s. 2), war Schüler der dortigen Akademie unter der Leitung Bendemanns und Degers und besuchte 1871 und 1872 die Akademie in Antwerpen. Er malt, wie sein Vater, meist religiöse und Kirchenbilder in strengem Stil und tiefgefühltem Ausdruck, z. B.: Johannes der Täufer, Christus, eine Madonna im Wallfahrtsort Kevelaer, eine heil. Familie, auch (mit seinem Vater) Wandgemälde im Kunstsaal des Schlosses zu Sigmaringen und Kartons für Kirchenfenster.
8) Gustav Adolf, Porträt- und Genremaler, geb. zu Hildburghausen, Zwillingsbruder des Bildhauers Eduard M. (s. 5), ging 1845, mit einem Stipendium versehen, auf die Akademie in München, die er 1848 mit der von Antwerpen vertauschte, wo er Schüler von Wappers wurde. 1850 war er einige Monate im Atelier Gleyres in Paris, malte dann in Koburg und Gotha Porträte, mit denen er auch in Wien (von 1852 an) ein solches Glück machte, daß er 1857 an den Hof von Portugal berufen wurde, wo er infolge seiner Porträte Hofmaler wurde und das Ritterkreuz des Christusordens erhielt.
Dieselbe Thätigkeit entfaltete er 1857-59 in London, bis er sich mit seinem genannten Bruder in Rom niederließ, wo er außer Porträten teils Bilder aus der Mythologie, teils aus dem römischen Volksleben, teils Jagdstücke malt, meistens von träumerischer Poesie und technischer Meisterschaft, z. B.: Jupiter als Faun überrascht die Antiope, die glückliche Amme, Mädchen aus Procida, Erinnerungen aus der Villa Borghese, Jagdleben in der Campagna u. a. Er ist ¶