Waldkapelle, Abendstimmung, verlassene Mühle, Flußlandschaft u. a.
2) Karl, Landschaftsmaler, geb. 1811 zu Frankfurt a. M., Sohn
und Schüler von Joh.
Friedrich M. (gest. 1844) und Enkel von Joh.
Ludwig Ernst M. (gest. 1819), bezog 1832 die Akademie in
München, machte Studienreisen ins bayrische Hochland und 1834 nach Rom und dem übrigen Italien. Seine
Landschaften, von meisterhafter
Perspektive, sind vorzugsweise Fernsichten aus verschiedenen Teilen Italiens.
(spr. mŏräng), 1) EdmondAlexandre, franz.
Illustrator und Landschaftsmaler, geb. zu Havre, widmete sich anfangs dem Kaufmannsstand,
ging 1846 in Paris zur Kunst über und war kurze Zeit Schüler von Gleyre. Nachdem er im «Journalamusant» und im «Musée cosmopolitique» debütiert hatte, ging er 1851 nach
London, wo er fünf Jahre vorzugsweise für die «Illustrated London News»
arbeitete; dann kehrte er nach Paris zurück und wurde ständiger Mitarbeiter der «Mondeillustré», der «Vie parisienne» und andrer Zeitschriften.
Zahlreiche Illustrationen lieferte er außerdem für die Bücher: «Contesd'un vieil enfant» von Feuillet de Conches, «L'hôtel des haricots»
von A. de Lasalle, «Comédie des animaux» von
Méry u. a. sowie Radierungen für die «Aventuresde Mlle. Mariette» von Champfleury, für die Prachtausgabe der «Chroniquede Charles IX» von Mérimée, für die «Chansons» von Nadaud etc.
Auch manche sehr ansprechende Landschaften in Öl und in Aquarell aus den Gegenden des nördlichen Frankreich
stellte er seit 1865 aus.
2)
FrançoisGustave, franz. Maler des historischen
Genres, geb. zu Rouen, machte dort seine ersten Studien, ging
dann nach Paris, wo er Schüler von
Cogniet wurde. 1837 kehrte er nach Rouen zurück und wurde dort Direktor
der Malerakademie. Unter seinen zum Teil durch den Stich von Sixdeniers bekannt gewordenen Bildern nennt man als bedeutend:
die letzten Bewohner des Klosters St. Marcus, Ariost liest Bruchstücke seines Gedichts vor (Museum
in Rouen), Tizian bereitet
seine Farben (Museum in Havre), die Jugend Bassompierres, die Altertumsforscher, die Holzschuhmacher
im
Wald von Lyons (Seine-Inférieure) feiern den Sieg bei Solferino, die Muschelfischer u. a. 1863 erhielt
er das Kreuz der Ehrenlegion.
Georg, Architekt und Ingenieur, geb. zu Dätzingen in Württemberg,
besuchte die Gewerbschule in Stuttgart und die Ateliers der dortigen Architekten von Groß, Elsässer
und Zanth, machte wiederholte Studienreisen in Nord- und Westdeutschland und begann seine praktische Thätigkeit beim Bau
mehrerer Eisenbahnen, bei deren Hochbauten er zum erstenmal die Holzarchitektur in Anwendung brachte. Daneben war er als
Architekt für Privat- und öffentliche, kirchliche und Profangebäude stark beschäftigt; sein glänzendstes Werk
aber ist das 1867 vollendete, ebenso prachtvolle wie praktisch eingerichtete Bahnhofsgebäude in Stuttgart, das bereits vielen
andern als Musterbild gedient hat. Er ist Inhaber mehrerer Orden, seit 1868 Oberbaurat in Stuttgart.
(spr. mŏróh),AiméNicolas, franz. Historienmaler,
geboren zu Nancy, war Schüler von
Cabanel und trug 1873 mit seinem Bilde: Daphnis und Chloe den großen
römischen Preis davon. In der Pariser Ausstellung von 1877 hatte er eine Medea und, was ihn namentlich in Deutschland bekannt
machte, in der Münchener Ausstellung 1879 eine blutdürstige, besonders in den Weibern grauenhafte Scene aus der Schlacht
bei Aquä Sextiä, wo die Frauen der Besiegten ihr Lager gegen die römische Reiterei verteidigen.
PhilipRichard, engl. Historien- und Genremaler, geb. zu
Devonport (Devonshire), begann seine künstlerische Ausbildung mit dem Studium der Elginschen Marmorwerke im Britischen Museum
und trat dann in die Akademie, wo er mehrere Preise nacheinander und 1858 die goldne Medaille für sein
Bild des barmherzigen
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mehr
Samariters erhielt. Unter seinen dann folgenden Bildern sind die bedeutendsten: friedliche Tage, die Ernte der Witwe (1860),
das hochpoetische Bild: Wie sie Ihn kreuzigten (1864). Stimmen aus der See, Jesus Salvator, der Kalvarienberg (1871),
durch das Thal (1874), die Schnitter, die Matrosenhochzeit, der Erbe des Landguts (1877),
die erste Abendmahlsfeier (1878) etc. Als Werke
von tiefem Gefühl und edlem Ausdruck werden besonders die Genrebilder gerühmt.