seinen eigentlichen Ruf durch die in Rom, später auch in Wien 1873 und in Paris 1878 ausgestellte lebensgroße Statue von
Jenner, der seinen eignen
Knaben zur Probe impft, ein Werk von realistischer Wahrheit, kräftiger Empfindung und größter
Feinheit der Durchbildung. Es brachte ihm die goldne Medaille und den
Franz-Josephsorden ein. Zwar hinter
diesem Werk zurückstehend, aber doch bedeutend sind: sein Columbus, der, auf einem
Stein sitzend, seinen Gedanken nachhängt,
betitelt: erste Inspiration des Columbus (Museum in Boston), seine schöne Statue des Architekten Sada in Turin, sein Standbild
des Grafen Massari (1878, Ferrara), weniger glücklich sein Genius Franklins, den der Chedive von Ägypten
erwarb. Im September 1879 wurde sein Standbild des Komponisten Thalberg in Neapel enthüllt. Seine Kinderscenen sind in ihrem
Naturalismus wahre Meisterstücke. Er ist Inhaber zahlreicher Medaillen, Mitglied mehrerer Akademien und seit 1874 Professor
an der Akademie von San Luca in Rom.
Raffaelle, ital. Bildhauer, geb. 1818 zu Mailand,
Schüler seines Vaters Gaetano M. (gest. 1847) und der Akademie seiner Vaterstadt, wo er für
seine Gruppe des Alexander, der den Bucephalus bändigt, die goldne Medaille erhielt. Nachdem er 1838 einen Ajax mit dem
Leichnam des Patroklus ausgestellt hatte, wurde er veranlaßt, nach Wien zu kommen, wo er reiche Beschäftigung
fand. 1842-47 lebte er wieder in seiner Vaterstadt, besuchte 1847 England, wo er nach Beendigung des österreichisch-italienischen
Kriegs von 1848 und 1849 seinen Wohnsitz nahm. Seine seitdem entstandenen bedeutendsten Werke sind: die angelnden Schwestern,
die verschleierte Vestalin, Eva nach dem Sündenfall und die im Krystallpalast befindlichen Figuren:
Italien, die Wahrheit, Eva, zwei reich verzierte Brunnen und sechs der kolossalen symbolischen Gestalten
auf der obern Terrasse des Gartens.
(spr. muhr), 1) Albert, engl. Maler von Idealgestalten,
geboren zu York, erhielt seine künstlerische Ausbildung in London. Sein Fach ist die Darstellung der menschlichen Gestalt
in dekorativem
Stil, die er im Gesichtstypus wie im Kostüm ganz in antiker Weise behandelt. Dieser Art
sind unter seinen Schöpfungen der letzten Jahre insbesondere: der Blumenweg, die Vögel, die Perlen, der Palmenfächer u. a.
2)
Henry, engl. Marine- und Landschaftsmaler, der sich seit einigen Jahren durch seine Öl-
und Aquarellbilder, die von großer Naturwahrheit und trefflicher Beleuchtung sind, einen Namen gemacht
hat. Er wurde 1876 Mitglied der Gesellschaft der britischen Künstler und Genosse der Gesellschaft der Aquarellisten. Unter
seinen Ölbildern sind zu erwähnen: Untergang einer Barke bei Yarmouth, Nebel und Sonnenschein, Weiden im Hochland, Mondlicht,
Winter im Kanal,
Sturm an der Küste von Nordwales, rauhes Wetter auf dem Mittelländischen Meer, klarer
Morgen nach dem
Sturm, und unter seinen Aquarellen: Sonnenuntergang in den Hochlanden, der erste Herbstschnee, frische Brise,
Lachsfang, Gebirgssee u. a.
3) Humphrey, amerikan. Genremaler, geb. 1844 zu New York,
machte seine Studien in der Vaterstadt und in San Francisco, ging 1865 nach München, arbeitete in Paris
im Atelier
Gérômes und begab sich dann nach Madrid, wo er sich an Fortuny anschloß, dem er auch später nach Rom folgte,
bis er 1875 nach Nordamerika zurückkehrte. Unter seinen fast nur aus dem Leben der Mauren in Spanien entnommenen Bildern
sind die in Zeichnung wie in Kolorit bedeutendsten: Almeh, der blinde Guitarrenspieler, Zigeunerlager
in Granada, maurischer Bazar, Laß mich allein! ein maurischer Handelsmann u. a.
JeanBaptistevan, belg. Architektur- und Dekorationsmaler, geb. 1819 zu
Brüssel, behandelt seit 1853 außer der Landschaft namentlich das Interieur von Gebäuden in trefflichem Kolorit und mit
bedeutender Wirkung und machte für sein Fach mehrere Reisen in Frankreich und in Italien. Zu seinen
wirkungsvollsten Bildern zählt man: Inneres eines Ateliers in Brüssel (1853), die Kirche Ste.
Gudule daselbst, ein Kanal in Venedig, San Marco daselbst, Hof des Dogenpalastes, die Kapelle San Giovanni in San Marco (1861),
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das Innere einer Kirche in Portugal (1865), San Giorgio in Venedig, das große Chor der Kirche San Marco, Inneres von Santa
Maria in Belem (Lissabon), römische Arkaden in Spalato u. a. Er erhielt viele Medaillen und 1860 den Leopoldsorden.