Zeichnung und sorgfältiger Ausführung, wenn auch im Farbenton manchmal etwas flau. Es sind namentlich: das Tête-à-tête,
das Morgenbad, die eifrige Leserin und der studierende Mönch (1874).
Im Speisesaal der kaiserlichen Hofburg in Wien malte
er einen der zwölf Regenten aus dem österreichischen Haus: Maximilian I.
1) ErnstFürchtegott, Kupferstecher und Radierer, geb. zu
Pieschen bei Dresden, besuchte die dortige Akademie, war Schüler von Julius
Hübner und von
Gruner. Er stach bis jetzt in
Linienmanier einige Blätter für das «Art Journal», ein männliches Porträt
(Halbfigur) nach Velazquez im Museum zu Dresden und kleinere Sachen, außerdem mehrere Blätter, nach
Öhmichen,
Meißner, Philips u. a. radiert oder in gemischter
Manier gestochen.
2) VictorPaul, Landschaftsmaler, geb. zu Meißen, besuchte 1858-66 die Akademie in Dresden,
genoß 1861-66 den Unterricht Ludw.
Richters und bildete sich dann bis 1869 in Rom weiter aus. Unter seinen sehr anmutigen
Landschaften von warmem Kolorit sind zu erwähnen: Ostermorgen in der Campagna, Torre del Quinto bei
Rom (1871), ein Frühlingssonntag, die Hochzeitsreise (1876). Außerdem
malte er bis jetzt einige dekorative Arbeiten in
Sgraffito und
Fresko sowie Wandmalereien im Hoftheater zu Dresden (1876-77).
Christian, Bildhauer, geb. 1823 zu Andernach, lernte seine Kunst in Köln,
beschränkte sich aber anfangs in Mainz und Koblenz auf ornamentale Skulpturen, bis er 1845 sich in Köln niederließ, wo
er sich durch seine Arbeiten für den Dom bald einen Namen machte und Dombildhauer wurde. Die bedeutendsten dieser für den
Dom wie für andre Kölner Kirchen ausgeführten Arbeiten, in denen er die Strenge des kirchlichen Stils
mit künstlerisch geschmackvoller Formbildung vereint, sind die 59 knieenden und sitzenden
Engel in den
Hohlkehlen des südlichen
Domportals von reichster Mannigfaltigkeit der Symbolik, die Statuen des Petrus und acht andrer Heiligen, die Passionsgeschichte
im
Giebelfeld des
Portals (nach
Schwanthalers Entwurf) und die Figuren amSarkophag des Erzbischofs Konrad
von Hochstaden in der Johanniskapelle des Doms; dazu kommen die Ritterstatuen für das Schloß Herdringen, die Statuen der
Familie von Hohenzollern-Sigmaringen, der Brunnen auf dem Markt zu Lübeck und zahlreiche Porträtbüsten.
1)HeinrichHerm. Christian, Bildhauer, geb. 1835 zu Altona, wuchs bei der Dürftigkeit seiner Eltern
ohne allen Unterricht auf und mußte sich durch verschiedene Beschäftigungen und häusliche
Dienste sein Brot erwerben, bis
Dr. Ferd.
Hesse in Altona ihm vielfachen Unterricht geben ließ und ihn einem Bildschnitzer in München anvertraute. Da er
aber noch keinen akademischen Unterricht genossen, so ging er einstweilen, 22 Jahre alt, nach Dresden,
wo er nach einigen Jahren
Schillings Schüler wurde.
Dann bereiste er England, Belgien, Holland, Skandinavien und kurze Zeit Italien und ließ sich in Dresden nieder. Unter seinen
fast nur der idealen Plastik angehörenden Werken sind zu nennen: die lebensvolle, naive Gruppe eines Satyrs, der einen Faun
Becken schlagen lehrt, und dazu das Gegenstück: weiblicher Faun mit Satyrknaben,
HansSachs (Statuette),
das Lornsen-Denkmal in Rendsburg, Amor auf dem Anstand, Pan als Schalmei-Erfinder, Empfang alter Frauen
(Relief im Heine-Asyl
zu Hamburg) und (1880) ein Siegesdenkmal in Altona, bestehend aus einem sterbenden Krieger mit
einer Victoria.
2) KarlHeinrich, Bildhauer, geb. zu Berlin, lernte anfangs im Atelier
seines Vaters, besuchte dann die Akademie daselbst und arbeitete 1827-40 in
Rauchs Atelier. 1855 besuchte er Paris und 1872 Italien.
Abgesehen von einigen kleinern Kompositionen und Porträten, sind seine bedeutendern Werke die Gruppe auf der Berliner Schloßbrücke:
Pallas reicht dem
Kämpfer die Waffen (freilich keine der besten der acht Gruppen), die Figur
der Wahrheit auf dem Dach des Berliner Schlosses, die sehr gelungenen allegorischen Statuen der Mathematik und der Naturwissenschaft
auf dem
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Universitätsgebäude in Königsberg, die Gruppe: Rußland auf der Börse in Berlin, Amor, Hebe und (Nationalgallerie) der
Knabe mit dem Hund (1879). Er ist Professor und seit 1869 Mitglied der Akademie in Berlin.
3) Niels Björnson, Landschaftsmaler, geb. 1829 zu Drammen in Norwegen, bildete sich auf
den Akademien zu Kopenhagen und Düsseldorf und machte Reisen nach der Schweiz, nach Paris und nach Skandinavien.
Seine den Gebirgen der Schweiz wie des Nordens entnommenen Landschaften, mit denen er seit dem Anfang der 60er Jahre die
Ausstellungen beschickt, zeigen eine feine Beobachtung der Natur und ihrer Stimmung und sind von gediegener Malerei, z. B.:
norwegischer Wasserfall, das Well- und Wetterhorn in der Schweiz, der Thuner See, Nothafen von Lysakiel,
schwedische Landschaft, mitunter aber auch von mißlungenem Effekt: ein Alpenglühen in Norwegen (1866).