Hauptwerkesind:Jesus als Kind im Hause seiner Eltern (1850), die Tochter des Holzhauers (1851), Ophelia,
der Befehl zur Freilassung u. a., die seiner Zeit großes Aufsehen machten und zuletzt so arg
getadelt wurden, daß er um 1860 wieder einlenkte, eine gesündere Richtung einschlug und es hierin allmählich zu großer
Meisterschaft brachte, besonders in seinen Porträten. Zu diesen seinen besten Bildern der beiden letzten
Jahrzehnte gehören: der schwarze Braunschweiger (1860), meine erste Predigt (1863), Jeanne d'Arc, Abzug der
Römer aus Großbritannien
(1865), Jephtha, die Pilger nach St.
Paul, Erinnerung an Velazquez (1868), der fahrende
Ritter (1870), Ja und Nein (1871), frische Eier, Moses in der Schlacht gegen Amalek u. a. Besonders vielseitig
war er auf der Pariser Ausstellung 1878 vertreten. Unter seinen neuesten Porträten werden sehr gerühmt die von Gladstone
und von John Bright (1879 und 1880). 1878 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.
1) Charles, amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1842 zu
New York, studierte anfangs Medizin, malte aber daneben auch schon so vollkommen, daß er 1860 sein erstes
Bild ausstellen konnte. 1864 und 1867 bereiste er die Hauptkunststädte Europas und blieb drei Jahre in München als Schüler
Liers und der Akademie. Unter seinen teils aus der Umgegend von München, teils aus Nordamerika entlehnten
Stimmungslandschaften sind die bedeutendern, in New York seit 1869 ausgestellten: alte Mühle bei München, Sonnenuntergang,
Dämmerung in Dachau bei München, alte Mühle in Springfield, Eichen in Creedmoor auf Long Island, die der Glanzpunkt der
Ausstellung von 1878 waren, Schafschur auf Long Island, der Herbst, Sonnenuntergang in East Hampton u. a. 1875 wurde
er Mitglied der Akademie in New York.
2) Ferdinandvon, der Ältere, Erzgießer, geb. zu Fürstenfeldbruck (Oberbayern),
lernte seine Kunst bei seinem Oheim Stiglmayer, der 1824 die damals königl. Erzgießerei in
München gründete, und besuchte 1828-33 die dortige Akademie.
Dann ging er nach Paris, wo er sich praktisch
im Atelier von
Soyer bildete, reiste in den Niederlanden und in England und wurde 1844 nach Stiglmayers Tod Inspektor der
Erzgießerei, die unter seiner Leitung durch die zahlreichen sowohl kolossalen Reitergruppen als Standbilder (von letztern
mehr als 200), welche aus ihr hervorgingen, einen Weltruf erlangte.
Von den bedeutendsten dieser Erzgüsse nennen wir nur: die kolossale Bavaria, nach Schwanthalers
Modell
(1844 bis 1850);
Gustav Adolf in Bremen und in Gotenburg, von Fogelberg;
Karl-Johann-Denkmal, von demselben;
Berzelius-Denkmal,
von Qvarnström (in Stockholm);
Washingtons Reiterstatue, von Crawford
(Richmond);
3) Ferdinandvon, der Jüngere, Bildhauer und Erzgießer, geb. 1842 zu München, lernte
die Kunst des Gießens unter seinem gleichnamigen Vater (s. 2), in der Gießerei zu Berlin, in Paris
und in London und das
Modellieren unter Kiß in Berlin,
Widnmann in München undHähnel in Dresden. Dann
besuchte er 1867 Italien, einige Jahre später Nordamerika und machte die Feldzüge von 1866 und 1870 mit. Unter den von
ihm auch modellierten Bildwerken sind die bedeutendsten: mehrere reizende Brunnenfiguren für Cincinnati, Statue eines Indianers,
die Statue Shakespeares u. die Alex. v.
Humboldts in St.
Louis (enthüllt 1876), die den großen Gelehrten in der vollen Kraft und
Frische der
Jugend darstellt, als er von
¶
mehr
Paris aus mit Bonpland 1799 seine große Forschungsreise nach Südamerika antrat, und die noch unvollendete Statue des Albertus
Magnus für dessen Geburtsstadt Lauingen (Schwaben); unter den neuerdings von ihm gegossenen Werken z. B. die Quadriga auf
dem Dresdener Theater und die Reiterstatue König Wilhelms, von Halbig (in Kannstatt). Er ist Ritter des
württembergischen Friedrichsordens.