Italien ganz auf die Medaillen, von denen die hauptsächlichsten aus den 60er und 70er Jahren sind: auf die Reise der Königin
von England nach Frankreich (1863), auf den Handelsvertrag zwischen Frankreich und England, auf die Heldenthat des Generals
Laglée (1865), das Palais de
Longchamps in Marseille (1866), auf die Reiterstatue Napoleons I. in Cherbourg,
auf die Reise Napoleons III. nach Algier u. a. Er erhielt zahlreiche Medaillen und 1866 das
Kreuz der Ehrenlegion.
(spr. mĕrssong),LucOlivier, franz. Historienmaler,
geb. zu Paris, war Schüler der École des beaux-arts und des Malers Pils, trug, nachdem
er 1867 debütiert hatte, 1869 den römischen Preis davon und stellte nachher mehrere Historienbilder
von guter Zeichnung, aber manchmal von sonderbarer Komposition aus, z. B.: Penelope (1868),
der Märtyrer König Edmund von England (1872), die Vision der Kreuzbelebung aus dem 14. Jahrh.
(1873), das Opfer für das Vaterland, der heil.
Michael (für die Gobelinfabrik), die Geschichte vom Wolf
von Agubbio, der heil. Isidorus der Ackersmann (1879). In der Gallerie
St.
Louis des Palais de Justice führte er neuerdings Wandmalereien (Scenen aus dem Leben
Ludwigs IX.) aus.
AlfredEmile, franz. Tier- und Landschaftsmaler, geb. 1824 zu
Paris, Schüler von Jean Beaucé, malt in Öl, Pastell und Gouache hübsche landschaftliche Tierbilder
von geistvoller Auffassung, aber etwas trüber, schwerer Farbe, z. B.: der
Schnee, der Apfelbaum, der blühende Kirschbaum,
Man soll in kein Wespennest stechen, das
Bad der Sperlinge, die Biene auf den Feldern etc. Im deutsch-französischen Krieg
wurde sein Atelier in Bougival geplündert und zerstört.
HendrikWillem, holländ. Marinemaler, geb. 1831 zu
Groningen, war eine Zeitlang Schüler von
Alma-Tadema. Seine Marine- und Strandbilder zeichnen sich durch treffliche Darstellung
der Luft, meisterhafte
Perspektive und korrekte Details der
Schiffe aus, z. B.: Fischerboote bei Scheveningen (1871),
Abfahrt des Rettungsboots in
Scheveningen zur Rettung eines englischen
Schiffs und Rückkehr desselben
Boots, Strand bei Scheveningen im
Winter (im
Pavillon zu Haarlem), Abend am Strand, Sommerabend, Dämmerung, Die
Anker gelichtet!
Morgen an der Schelde, Fischmarkt in Groningen (1879) u. a. Er lebt
gegenwärtig im
Haag.
(spr. meschöli),Gesavon, ungar. Landschaftsmaler,
der, in München ausgebildet, in den bis jetzt von ihm ausgestellten Bildern ein bedeutendes, viel verheißendes
Talent zeigt;
sie sind meistens von kleinen Dimensionen, von schön gestimmter Luft und trefflichen
Reflexen auf Heide und
Bäumen.
Sein Meisterstück sind wohl bis jetzt die Fischerhütten am Plattensee, die ins Nationalmuseum zu Pest kamen.
Cäsar, Landschaftsmaler, geb. 1823 zu Mainz, bildete sich unter
dem damals in Frankfurt lebenden Heinr. Funk und von 1844 an in München aus, wo er sich, nachdem
er 1852 Italien besucht hatte, niederließ.
Unter seinen meist sehr ansprechenden Landschaften aus Oberbayern, der Schweiz
und Italien nennen wir: Aussicht vom Hochgern auf das Kaisergebirge, römische Campagna, Motiv vom Albaner
See, Blick auf den Vierwaldstätter See bei Brunnen, Vierwaldstätter See mit dem Pilatus, der Starnberger See, Frauenchiemsee
u. a.
Alfred Wilhelm, Landschaftsmaler, geb. zu Niendorf (Lauenburg), widmete
sich anfangs in Hannover, von 1854 an auf der Akademie in München der Architektur, bis er 1857 zur Malerei überging
und Schüler von Rich.
Zimmermann wurde. 1862 zog er nach Berlin und verweilte dann 1864-67 in Italien, wo er besonders die Natur Siciliens
studierte, die er in zahlreichen, in Holzschnitt dem Werk «Sicilien» von
Hoffweiler beigefügten Bildern darstellte. Dann ließ er sich in Düsseldorf nieder, wo er neben der Ölmalerei
auch das Aquarell kultiviert. Zu den bedeutendsten seiner trefflichen, zum Teil großartigen Naturschilderungen gehören:
Landschaft aus Südtirol, Walchensee, Wiesbachhorn im Pinzgau, Kapuzinerkloster bei Amalfi,
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Castello di Tenno bei Riva (1876, Nationalgallerie), Landschaft mit Staffage (Kampf des Herakles mit den Kyklopen), Val Tremolo
am St. Gotthard u. a.