ebensowenig seine starke Seite ausmachen. Kein Künstler erzielte jemals für seine Bilder so enorme Preise wie M.; einige
derselben bis zu 300,000
Frank. Als Radierer brachte er bis jetzt nur wenige Blätter (eigne Kompositionen), aber äußerst
fein und minutiös ausgeführt. Seit 1840 erhielt er viele Auszeichnungen: 1846 das
Ritter-, 1856 das
Offizier-, 1867 das Komtur-, 1880 das Großoffizierkreuz der Ehrenlegion, ward 1861 Mitglied des Instituts, 1867 der Akademie
in München.
Meissoniers Sohn und Schüler Jean Charles strebt seinem Vater im Genrebild nach und behandelt seine bisweilen landschaftlichen
Scenen nach Art der gemütlichen Holländer in warmem, ansprechendem Kolorit, z. B.: das
Atelier, der Antiquar, Kloster St. Barthélemy in Nizza, Partie aus der Umgegend von Nizza, der Apotheker
des Klosters, Morgen am Strand bei Antibes im südlichen Frankreich.
Ludwig, Landschaftsmaler, geb. 1828 zu München, bildete sich unter dem Maler Bernhard
Stange (gest. 1880),
machte Studienreisen in den großartigen Gebirgsgegenden und an den Strandklippen Norwegens und Schwedens
(1846-1851), die einen tiefen Eindruck auf ihn machten und zu seiner Ausbildung als Marinemaler beitrugen.
Die Vorwürfe
seiner auf den Ausstellungen gern gesehenen, weithin gesuchten Bilder sind Küstengegenden, auch Motive vom Bodensee, von
Wasserpartien des Englischen Gartens bei München und der Isarufer.
Trefflich in der Stimmung sind seine
Mondlandschaften.
Ferdinand, dän. Architekt, geb. zu
Kopenhagen, trat schon 1839 in die dortige Akademie und erhielt im Lauf der Jahre mehrere Preise für seine architektonischen
Entwürfe. In den 50er Jahren machte er Reisen nach Spanien, Frankreich, Belgien, England sowie nach dem Süden Europas und
dem Orient, baute nach seiner Rückkehr das Blindeninstitut bei Kopenhagen (1858), im folgenden Jahr das Rathaus in Fredericia,
leitete den Neubau des 1859 abgebrannten Schlosses Frederiksborg (bis 1865), baute die Navigationsschule in Kopenhagen (1865,
italienischer Stil)
und andre größere Gebäude der Stadt. 1864 wurde er Professor der Baukunst, 1867 Etatsrat, 1873 Direktor
der Akademie, 1874 Mitglied der Akademie in Stockholm und 1876 des Instituts der britischen Architekten.
(spr. möläng),Joseph, franz. Tier- und Jagdmaler,
geboren um 1815 zu Paris, Schüler von
Paul Delaroche und von David d'Angers, malte anfangs Historienbilder, z. B.: Christus
heilt einen Blinden (1845), Schlacht bei Ravenna (1847), wandte sich aber seit dem Ende der 40er Jahre
mit mehr Glück zur Malerei der Jagdtiere, z. B.: englische Hunde, der Schlaf, Eberjagd u. a.,
brachte auch bisweilen Porträte.
(spr. melängg), 1) EtienneLucien, ein in den letzten Jahren zu bedeutendem
Ruf gelangter franz. Historienmaler, geb. zu Paris,
Sohn des Schauspielers und Bildhauers Etienne Marie M. (gest. 1875), Schüler von
Cogniet und
Gérôme, malte bis 1863 einige
Landschaften und brachte dann mehrere geistvolle, trefflich individualisierte historische Kompositionen von ansprechendem
Kolorit, z. B.: der (1873), die Herren vom dritten
Stand vor der königlichen Sitzung vom (1874), der Morgen des 10. Thermidor
des Jahrs II (1877), die in der Charakteristik der Personen meisterhafte Aufhebung der Belagerung
von
Metz durch Karl V. 1533 (1878, Museum in Dijon), Stephan Marcel dringt 1358 in den Palast des Dauphins, ein in den Charakteren
und der dramatischen Bewegung treffliches Bild (1879, Museum des Luxembourg). Neuerdings wurde er für
das Museum in Belfort mit der Ausführung des Bildes: Besitznahme von Belfort durch den Marschall de la Ferté 1654 beauftragt.
2) ThéodoreGeorgesGaston, franz. Genremaler, geb. zu
Paris, Bruder des vorigen, Schüler von
Cogniet, brachte seit 1861 mehrere sehr beifällig aufgenommene
Genre- und mythologische Bilder, z. B.: der Aufseher über die Fischteiche, eine von
zwei Satyrn getragene Bacchantin, Amazone, Rabelais im Wirtshaus zu Chinon, der Ewige Jude, Mittagessen bei
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Molière in Auteuil (1877, Hauptbild), Fräulein v. Montpensier in der Bastille und Edward Jenner.