Photograph, Bildhauer und Porträtmaler gearbeitet hatte, kehrte er zurück und bildete sich auf der Akademie in Berlin unter
Albert Wolff in der Skulptur noch weiter aus. Seine Hauptwerke sind: das Kriegerdenkmal in Stargard (1874),
eine kolossale Büste Herbarts in Oldenburg und namentlich die treffliche Statue Bismarcks in Kissingen (1877 errichtet).
Albert August Karl, Bildhauer, geb. 13. Aug. 1847 zu Angermünde, trat 1863 zu Berlin
in das Atelier Streichenbergs, wurde 1865 auf der Akademie Schüler von Schievelbein und nach dessen Tod (1867) von Hugo
Hagen, an dessen Arbeiten er drei Jahre lang thätig war. Als er auch diesen Lehrer 1871 durch den
Tod verlor, ging er auf einige Monate nach London in das Atelier eines Bildhauers und begann dann in Berlin eine selbständige
Thätigkeit, die sich bis jetzt auf dekorative Arbeiten, auf eine Obotritengruppe für den Großherzog von Mecklenburg, einige
Statuetten (Fritz Reuter), Porträtbüsten und Grabdenkmäler beschränkt hat.
(spr. marsch-), Julius, Landschaftsmaler und Radierer, geb. 29. März 1835 zu
Leitomischl (Böhmen), bildete sich für sein Fach in Prag und zu München aus und ließ sich 1858 in Wien nieder. Seine fein
empfundenen Stimmungslandschaften und Zeichnungen sind von romantischem Geist beseelt und ungemein ansprechend, z. B.:
Kongreß der Störche unter den Ulmen, Runenstein im Eichenwald, Mondaufgang im Föhrenwald, vor allen
der 1878 in Berlin und 1879 in München ausgestellte Cyklus: Waldeinsamkeit in zwölf Kohlezeichnungen, die eine große Meisterschaft
in der Darstellung der Waldromantik und der zauberhaften, phantastischen Abgeschiedenheit verraten;
ebenso die vier Jahres-
und Tageszeiten und die preisgekrönten 13 Kohlezeichnungen österreichischer Waldcharaktere.
Mehrere
eigne Kompositionen brachte er in reizenden Radierungen.
1) Jean Auguste, franz. Historien-, Genremaler und Journalist, geb. 12. Juli 1818 zu
Metz, besuchte anfangs die dortige Veterinärschule, bis er sich imstande sah,
die künstlerische Laufbahn zu ergreifen.
Er lernte zunächst in Luxemburg das Zeichnen, wurde Zeichenlehrer am Progymnasium in Diekirch, gab aber 1840 diese
Stelle auf und ging nach Paris, wo er Schüler der École des beaux-arts und Delaroches wurde. Während seiner künstlerischen
Thätigkeit 1847-57 stellte er mehrere Genre- und Historienbilder aus, z. B.: die Seifenblase, die Ermordung des Franz von
Lothringen, Herzogs von Guise, die allegorische Gestalt Frankreichs und die der Republik, Christus vor
Pilatus, der junge violinspielende Mozart u. a. Nachdem er mehrere Jahre artistischer und litterarischer
Mitarbeiter der Zeitschrift «L'illustration» gewesen war, übernahm er 1859 die
Redaktion derselben. 1858 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion, 1874 den luxemburgischen Orden der Eichenkrone.
2) Wilhelm, Genremaler, geb. 9. Okt. 1839 zu Landshut, kam schon in früher
Kindheit mit seinen Eltern nach Speier, ging nach München, um Rechtswissenschaft zu studieren, trat aber bald zur Malerei
über, besuchte deshalb die Kunstakademie und schloß sich namentlich dem Porträtmaler Correns (gest.
1877) an. Nach wiederholten Reisen in Italien trat er 1874 mit seinem ersten größern Bild: Stadt und
Land, auf, das sehr beifällig aufgenommen wurde;
dann folgten unter seinen bedeutenden Leistungen: Kinder auf dem Dorfkirchhof
an einem offenen Grab, die überaus anmutige Venus Anadyomene (1876), Abend im Klostergarten und neuerdings
die Freistunde im Pensionat.
Allen seinen Gestalten weiß er Adel der Form und Wahrheit der Empfindung
zu verleihen.
(spr. mărsselläng), Jean Esprit, franz. Bildhauer,
geb. 1822 zu Gap (Hautes-Alpes), trat als Schüler von Rude in Paris seit 1847 mit mehreren sehr
verdienstlichen idealen Gestalten in Statuen, Gruppen und Büsten auf, z. B.: die Dornenkrönung
Christi (1848), der Schäfer Cyparissus (1851), Kypris und Amor (1853), Rückkehr des Frühlings (1855),
Zenobia aus dem Araxes gezogen (1857), die Sanftmut, die Jugend
mehr
fesselt den Amor (1861), der kleine Marodeur, Bacchantin, die sich zum Opfer auf den Kithäron begibt (1869, im Luxembourg),
Triumph der Galatea (1873), Leda und Jupiter (1874, Marmorgruppe), St. Paulus und St. Johannes
(1876, Sandsteinstatuen für die Kirche der Sorbonne) und mehrere Porträte in Büsten wie in Medaillons. 1862 wurde er
Ritter der Ehrenlegion.