Seine Landschaften, deren Motive er meistens aus dem Breisgau oder aus Oberbayern entlehnt, sind
stilvoll komponiert, poetisch empfunden und höchst sorgfältig in den Details, z. B.: Wasserfall
im bayrischen Gebirge, Herbststurm etc.
(spr. lüllwäh),Jean, Genremaler, geb. 1834 zu Mülhausen
im Elsaß, war anfangs Ingenieur in Frankreich, Belgien und Deutschland, trat 1862 in das Atelier
Steffecks
zu Berlin und bildete sich zum Maler aus. Nach einem Aufenthalt in Moskau, wo er sich bei der Dekoration des Krönungssaals
im Kreml beteiligte, kehrte er 1864 nach Berlin zurück und malte hier zunächst den Ballsaal des Bankiers
Krause mit
Bildern in Wachsfarben aus. Er malt gewöhnlich Genrescenen mit französischen Kostümfiguren des 16., 17. und 18. Jahrh.
mit großer historischer Treue; doch fehlt es seinem Kolorit mitunter an Kraft und Harmonie. Solche Bilder sind z. B.:
der Maler Clouet im Louvre, das heimliche Wiedersehen, die Ermordung Riccios und eins seiner neuesten:
die historische Mordstätte, reich an Humor und trefflicher Charakteristik.
(spr. lüminäh),EvaristeVital, franz. Genremaler,
geb. zu Nantes, wurde in Paris Schüler von Troyon und
Cogniet. In flotter, energischer Behandlung, aber mit etwas
nachlässiger Zeichnung schildert er oft auf zu großen Flächen das Volksleben in der Bretagne. Dahin
gehören als seine Hauptbilder: Jahrmarkt in der Bretagne, Belagerung von Paris durch die
Normannen, die Meerplünderer (1851),
die Testamentseröffnung (1853), das Seegrassammeln, die Wallfahrer (1857), Wirtshausscene (1859), Rückkehr von der Jagd,
der Viehmarkt (1861), der Wilddieb (1868), die Gallier beim Anblick Roms (1870), Brunhild, der
König Morvan (nach
Chevaliers «Geschichte der Bretagne»),
Folgen eines Duells (1876), eine Jagd unter
König Dagobert (1878) und les énervés de Jumièges
(Söhne Chlodwigs II., 1880). Er erhielt mehrere Medaillen und Auszeichnungen
und 1869 das Ritterkreuz der Ehrenlegion.
FrederikChristian, dän. Schlachten-,
Genre- und Porträtmaler, geb. zu Kopenhagen, trat 1838 in
die dortige Akademie, machte als Freiwilliger 1848 die Schlacht bei Bau und die bei Fredericia mit, in welcher
er schwer verwundet wurde. Eins seiner ersten bedeutendern Bilder nach dem Feldzug war 1852 eine Episode aus der Schlacht
bei Fredericia (Gallerie in Kopenhagen), die ihm einen Preis einbrachte, sodann mehrere andre Kriegsscenen,
z. B.:
Sturm auf Kopenhagen (1869), die Schweden bei Kronborg (1873), wie auch Porträte, Kostüm-
und Architekturbilder, z. B.: Schweizergarde (1872), in der Klosterküche
(1877). 1854 führte er drei Hefte Nationaltrachten in Aquarell aus; 1862-64 sowie im
Winter 1874-75 verweilte er in Italien.
Sein Hauptwerk der letzten Jahre sind die nach der Restauration des Doms in Viborg dort ausgeführten
Deckenmalereien, nach deren Vollendung er 1876
Ritter des Danebrogordens, 1877 auch Mitglied der Kunstakademie in Kopenhagen
wurde.
HenrikTeodor, schwed. Historienmaler, geb. zu
Stockholm, begann seine künstlerische Ausbildung im Atelier seines Oheims, des Malers Westin (gest.
1862), und genoß dessen Unterricht auch als Schüler der Akademie (1829-40), ging 1843 nach Paris und kehrte von da bei
Ausbruch der Revolution nach Stockholm zurück, wo er 1851-58 Verwalter des Museums war. Zu seinen bedeutendern Bildern gehören:
Iris besucht den Gott des Schlafs, Aufnahme des Herakles im Olymp, Eva beim Tod Abels, Rebekka am Brunnen
sowie Gustav Adolfs Landung in Deutschland, dessen Einzug in Augsburg und Gustav Adolf vor der Schlacht bei Breitenfeld u. a.
Ascan, Landschaftsmaler, geb. 1842 zu Hamburg, war zwei Jahre Schüler von
Calame in Genf,
lernte dann abermals
zwei Jahre in Düsseldorf unter Oswald
Achenbach, lebte drei Jahre in Rom, ließ sich 1871 in Berlin nieder,
von wo aus er mehrere Studienreisen nach Italien machte, und nahm 1877 seinen Wohnsitz in seiner Vaterstadt. Seine
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meistens aus Italien und namentlich aus dessen Küstengegenden entlehnten Landschaften zeichnen sich durch Klarheit und Glanz
des Kolorits aus; sie sind zwar manchmal etwas dekorativ in der Behandlung, aber stets von großer Harmonie der Färbung,
z. B.: zwei Bilder von Capri, der Frühling aus der Villa Albani bei Rom, der Nemisee,
Sommer an der Riviera, Herbst bei Neapel, Winter in der Campagna, die Punta von Sorrent u. a. Im ganzen seltener sind seine
deutschen Baumlandschaften.