und Holzschnitt, die, mit flottem Pinsel und malerischem Gefühl ausgeführt, verdientes Aufsehen erregten. Später arbeitete
er auf dem humoristischen Gebiet viel für den «Figaro». 1862 bereiste
er Deutschland, Belgien, England, Frankreich und 1863 Italien, wo das Studium der Renaissancezeit so nachhaltig auf sein
feines dekoratives Gefühl wirkte, daß er sich fortan mit Vorliebe der Monumentalmalerei zuwandte. So
entstand zunächst für das Neue Opernhaus der reizende Vorhang zur komischen Oper, sodann die Außendekorationen
(Sgraffito)
und die Deckenmalereien im Treppenhaus des Österreichischen Museums, die Kartons zu dem riesigen Glasgemälde über dem
Hauptportal des Weltausstellungspalastes und zahlreiche geschmackvolle Malereien in Privathäusern Wiens. Von
seinen sonstigen Genrebildern nennen wir noch: Bauernkongreß vor einem Wirtshaus, der alte Junggeselle (1860), gemütliches
Plätzchen, Genoveva im
Wald, Sommerabend im Prater (1864), Gebirgsreisende etc. 1866 wurde er akademischer Rat
und 1868 Professor der Malerei an der Kunstgewerbschule in Wien.
(spr. lohschéh),DésiréFrançois, franz. Historien- und Genremaler, geb. zu
Maromme (Seine-Inférieure), besuchte die Schule Delatour in St. Quentin, war in Paris Schüler Picots und der École desbeaux-arts und bereiste nachher Belgien und England. Nachdem er anfangs romantische Stoffe behandelt hatte, ging er zum
Genre
über und bewegte sich mit Vorliebe in der Schilderung des Bauernlebens und der niedern Stände, das
er sowie später auch Scenen aus der Geschichte der Heiligen in schlichter, sehr naturwahrer Weise behandelt.
Derartige Bilder aus den 50er Jahren sind: die Ermordung Riccios, der Tod Zurbarans, Belagerung von St. Quentin, Tod Wilhelms
des Eroberers, der Maler Le Sueur bei den Kartäusermönchen, das Frühstück des Schnitters, auf der
Thürschwelle, die Marodeure, die Reitstunde; aus den spätern Jahren: das Nelkenpflücken, die frohe Nachricht, Episode
aus dem Krieg in Polen 1863, die heil. Elisabeth von Frankreich, die
den Armen die Füße wäscht
(Hauptbild), und neuerdings: der Hymnus auf die heil. Cäcilie, die junge Haushälterin,
der
Engel als Rauchfaßträger (1876). Dazu kommen zahlreiche Bildnisse und Wandgemälde in der
Kirche St. Pierre et
Paul zu St. Quentin, in der Dreifaltigkeitskirche zu Paris, wo er 1876 das Martyrium des heil.
Dionysius voll Leben und dramatischer Bewegung darstellte. Nachdem er zahlreiche Medaillen erhalten, wurde er 1865
Ritter der Ehrenlegion.
(spr. lorängss), 1) JulesJosephAugustin, franz. Maler und Lithograph, geb. 1825 zu Carpentras
(Vaucluse), war Schüler seines Bruders Joseph Bonaventura und von
Paul Delaroche. Am bekanntesten ist er durch seine landschaftlichen
Bilder aus Persien und der Türkei, die Früchte seiner 1846-49 auf Kosten der Regierung dorthin unternommenen
Reise, die er 1854-60 als Ansichten, später auch in einem Reiseportefeuille, verbunden mit Darstellungen aus Frankreich,
England und Italien, und in zahlreichen Ölbildern brachte.
Schon in den 50er Jahren begann er auch zu lithographieren nach vielen neuern Meistern. Zu seinen hervorragendsten, großenteils
orientalischen Bildern gehören: auf dem Weg nach Teheran, das Schwarze Meer bei Sinope, Ansicht der
Grande Chartreuse, die
Ufer der Donau, Landschaft im ehemaligen Comtat Venaissin, befestigtes Dorf in Chorassan, auf den Dächern
von Teheran, ein türkischer Friedhof, der
Winter in Persien (1867), aus der Vorstadt Ejub in Konstantinopel, der Bosporus
u. a. Unter seinen zahlreichen Lithographien nennen wir nur: die Tränke,
nach
RosaBonheur;
der entwaffnete Amor und Sommervergnügen, nach Diaz;
Kühe in der Normandie, nach
Troyon;
der Abend, nach Corot, etc. Er erhielt mehrere Medaillen und 1868 das Kreuz der Ehrenlegion.
2) JeanPaul, franz. Historienmaler, geb. zu Fourquevaux
(Haute-Garonne), war anfangs Schüler der École des beaux-arts in Toulouse, später in Paris Schüler
von
Cogniet und
Bida, malt großartige, stark
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realistische Kompositionen voll Geist und Charakter, aber im Kolorit etwas trocken und unharmonisch. Auf sein erstes Bild:
der Tod Catos (1863), folgten als seine bedeutendsten: der Tod des Tiberius, Christus und der Engel des Todes, Christus heilt
einen Besessenen, die Vision des Hesekiel (1869), Tod des Herzogs von Enghien (1872), der Teich Bethesda
(1873, Museum in Toulouse), der heil. Bruno weist die Geschenke des Grafen Roger von Kalabrien
zurück (1874), die Exkommunikation Roberts des Frommen (1875, Museum des Luxembourg), der durch Vervielfältigungen sehr
populär gewordene Tod des Generals Marceau und die Eingemauerten von Carcassonne (Geschichte der Albigenser). In der Kuppel
des Palastes der Ehrenlegion malte er die Apotheose der Kanzler. 1874 wurde er Ritter und 1878 Offizier der Ehrenlegion.