teils in Linienmanier ausgeführten Stichen waren die ersten: Drama und Musik, nach Rietschel, an den Giebelfeldern des (frühern)
Hoftheaters in Dresden (1842), die zur Folge hatten, daß er in Thäters Atelier überging, wo dann die Stiche des Beethoven-Denkmals
von
Hähnel und der Victoria von
Rauch in der Walhalla entstanden. Seit 1848 arbeitete er selbständig
und brachte als seine Hauptblätter: die vier Nibelungenfriese, nach Schnorrs Fresken im Königsbau zu München (1853-61);
die vier Figuren: Tapferkeit, Weisheit, Gerechtigkeit und Friede, nach Schwinds Fresken im Ständehaus
zu Karlsruhe;
ein Blatt aus Hermanns «Geschichte des deutschen
Volks in Bildern»;
Friedrich Barbarossas Reichsfest zu Mainz,
nach Schnorr (im Saalbau zu München);
das Leben der heiligen Elisabeth, nach Schwinds Fresken auf der Wartburg;
St. Rodriguez,
nach Murillo (in Dresden);
Jakob begrüßt Rahel, nach Giorgione (daselbst);
mehrere Blätter nach Raffaels Wandgemälden
in den Stanzen des Vatikans (zusammen mit
Gruner);
viele Blätter zu
Arnolds «Meisterwerken der Dresdener Gallerie»;
Sommer und Herbst, nach
Wislicenus. In der letzten Zeit radierte er Landschaften nach eignen Zeichnungen.
Dietrich, Landschaftsmaler, geb. zu Hamburg, war erst Dekorationsmaler, bildete
sich aber in den Mußestunden künstlerisch nach den Radierungen der Niederländer des 17. Jahrh.,
siedelte 1840 nach München über und malt seitdem teils aus der dortigen Gegend, teils aus Norddeutschland
fein gestimmte Landschaften, meistens von flachen Gegenden, die von tiefem Eingehen in das innerste Wesen der Natur zeugen.
Besonders trefflich gelingt ihm die Wirkung des von Wolkenschichten gebrochenen Sonnenlichts. Zu seinen besten gehören:
Mondnacht an der Elbe (1861), Motiv vom Chiemsee, der Karfsee im
Moor bei Königsdorf (1862), Partie an
der
Straße nach Thalkirchen, die Elbe unterhalb Hamburg bei Mondbeleuchtung, Abendlandschaft aus dem Haspelmoor im bayrischen
Oberland (1863), aus den Isar-Auen, Sumpflandschaft, Sonnenuntergang im Moorland u. a.
Emil Victor, schwed. Architekt, geb. zu
Boras, besuchte 1838-41 eine Handwerksschule in Gotenburg, widmete sich der mechanischen Baukunst, besuchte
1845-50 die Kunstschulen der Akademie, wurde 1848 im Stockholmer Baubüreau und 1849 im Oberintendanturamt angestellt. Als
Pensionär der Akademie studierte er in Blouets Atelier zu Paris die monumentale Architektur, die er 1857 in Italien fortsetzte.
Sein bedeutendstes Werk ist (1861-66) das neue Storthingsgebäude in Christiania. Seit 1871 ist er Herausgeber
der schwedischen «Zeitschrift für Baukunst und Ingenieurwissenschaft».
(spr. langssă'c),FrançoisEmile, franz. Historien- und Tiermaler, geb. 1805 zu
Tulle (Corrèze), Schüler von Ary Scheffer und von Langlois, widmete sich anfangs der Historienmalerei, später aber vorzugsweise
der Tier- und Jagdmalerei und brachte auch zahlreiche wohlgelungene Porträte. Zu den Hauptbildern seiner
ersten Zeit gehören: Episode aus der Belagerung von Missolunghi, Heldenthat des Kommandanten Daru (1842), eine Scene aus
den «Bekenntnissen» von
Rousseau (1846);
aus der Zahl seiner Tierbilder: Pferde in der Freiheit, englischer Dachshund, Kühe
auf der
Wiese (1861), russisches Gespann (1870), Auszug zur Falkenjagd (1874),
Jagd im
Winter (1878) u. a., ebenso Reiterporträte von Napoleon I.,
dem
Herzog von Orléans, dem Prinzen
Louis Napoléon etc.
(spr. langßieh),MauriceEmmanuel, franz. Marine-
und Landschaftsmaler, geb. auf der Insel Bouin in der Vendée, wollte anfangs Architekt
werden und trat in das Atelier von Viollet le Duc, vertauschte aber 1860 die Baukunst mit der Malerei
und widmete sich unter Courbet u.
Harpignies den genannten Fächern. Er stellt meistens Gegenden aus der Bretagne oder aus
der Umgegend von Bordeaux in sehr naturwahrer Auffassung und breiter, energischer Ausführung dar, z. B.:
Fichtenwald an der Küste der Bretagne, Septembermorgen in Douarnenez (1865), Frauen an der Quelle, das
Schloß Pierrefonds
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(Museum des Luxembourg), der Fluß Pouldahout zur Ebbezeit (1870), die Ligurischen Alpen bei Mentone
(1872), die Bucht von Treffentec zur Flutzeit, am Fuß des Pont des Arts in Paris (1873)
und andre aus der Bai von Douarnenez (1878 in Paris ausgestellt).