folgten. Er hat auch einiges radiert und viele Aquarellen geschaffen, unter denen das Album zur Erinnerung an den Besuch
der Königin Victoria am Rhein (1845) hervorzuheben ist. Als ein seiner Zeit viel beschäftigter Porträtmaler zeigte er
sich schon in Griechenland und in Ägypten (Königin von Griechenland, Sultan Abd ul Medschid, Vicekönig
Mehemed Ali u. a.).
Anton Maria
Ludwig, Historien- und Porträtmaler, geb. zu Dresden, war hier Schüler von
Bendemann,
den er bei den Wandgemälden im dortigen Schloß unterstützte, nach deren Vollendung er Reisen nach den Niederlanden machte
und einige Zeit in München, Antwerpen und Paris lebte. Dann ließ er sich in seiner Vaterstadt nieder,
wo er Professor an der Akademie wurde und mehrere Altarbilder und Porträte malte. Eine seiner bedeutendern Arbeiten sind
die Wandmalereien in der Kirche zu Gersdorf in
Sachsen.
Julius, schwed. Historien- und Genremaler, geb. zu
Karlskrona, trat schon mit 15 Jahren in die Akademie zu Stockholm und machte so rasche Fortschritte,
daß er 1870 für ein Bild aus der schwedischen Geschichte den Preis erhielt. Es kam nebst dem spätern Genrebild: der alte
Kirchendiener, in die Privatsammlung des
Königs. Dann folgte ein größeres Bild: Ebba v. Brahe (Jugendgeliebte Gustav Adolfs)
und eine treffliche Marktscene aus dem 16. Jahrh. (Aquarell). 1873 trat
er eine Kunstreise an und hielt sich seitdem in Paris und München auf. Seine neuesten hervorragendsten Werke sind: schlummernde
Jagdnymphe, der Frühling und die in der Weise von
Makarts Einzug Karls V. in Antwerpen behandelte Königin von Saba.
Karl, Genremaler, geb. zu Freystadt (Österreich
ob der Enns), wurde für die Dekorationsmalerei bestimmt, lebte dieser Beschäftigung einige Zeit in Linz und widmete sich
erst seit 1859 in München der Kunstmalerei, wo er den Vorbereitungsunterricht von Hermann Dyck (gest.
1874) genoß und auf der Akademie Anschütz und Hiltensperger zu
Lehrern hatte. Zu seinen geistreich
durchgefühlten, oft sehr humoristischen Bildern gehören namentlich: die Gerichtsverhandlung (1873 in Wien, Preismedaille),
der Guckkasten, die Politiker, der letzte
Wille
(Skizze) und das sehr drollige: in schwerer Not. Viele derselben gingen nach
Nordamerika.
Joh. Christian, Tier- und Jagdmaler, geb. zu
Rinteln, trat in das Geschäft seines Bruders, eines Dekorationsmalers, ging aber, um Versuche im Ölmalen
zu machen, ins bayrische Gebirge, wo er von dortigen Malern viel lernte. Nachdem er dann in München einige Landschaften
mit Wildstaffage gemalt hatte, zog er 1862 nach Düsseldorf, wo er mit der Not des Lebens zu kämpfen
hatte, bis ein erster Erfolg ihm die Mittel gab, noch weitere Naturstudien zu machen.
Das geschah mehrere Jahre namentlich in den Wäldern des Wesergebirges, aber auch im Salzkammergut, das er als
Jäger und
als Maler besuchte, ebenso 1870 im Harz, 1872 an der Nordsee, 1873 auf Rügen und außerdem jährlich
im Teutoburger
Wald. 1875 reiste er auch nach Paris und 1877 wiederum nach Holstein und an die Ostsee. Seine
Wald- und Jagdbilder
sind von überaus frischer Auffassung und trefflicher Schilderung des Tierlebens, auch landschaftlich von sehr anziehendem
Kolorit, z. B.: Hirsche nach dem Kampf (1872), Herbstlandschaft
mit Hochwild (Nationalgallerie in Berlin), Winterbild mit einem Rudel von Wildschweinen, Saujagd, der
Winter (1878), Rehe im
Wald und Scene bei einem eingestellten Jagen im Wildpark zu Springe.
Diedrich, Bildhauer, geb. zu Bremen, war ursprünglich Schiffszimmermann,
dann Tischler und Schiffsbildschnitzer. Als solcher schnitzte er einen
Kopf von
Heinrich v. Gagern, infolgedessen
er in den Stand gesetzt wurde, sich ein Jahr auf der Akademie in München und weitere fünf Jahre in Dresden unter
Hähnel
auszubilden. 1858-61 war er in Rom, wo er zwei Büsten Raffaels und kleinere Sachen arbeitete. In seine Vaterstadt zurückgekehrt,
schuf er für
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die Fassade der Halle des Künstlervereins die Sandsteinstatue der Heiligen Lukas und Petrus, sodann eine sehr naturwahre Statuette
des Bürgermeisters Smidt und die 1864 vollendeten, seinen kräftigen Realismus am besten charakterisierenden Statuen an
der neuen Börse daselbst, unter denen besonders die Figuren des Bauern und des Bergmanns sehr gelungen sind.
Dazu kamen bald nachher: eine Marmorstatue der Brema in der Börse, einige dekorative Sandsteinfiguren an mehreren Häusern,
ein sehr gut aufgefaßtes Relief der Bergpredigt über dem Portal der Rembertikirche und mehrere Grabmonumente. Bei der Konkurrenz
für das Kriegerdenkmal in Bremen erhielt er den zweiten Preis.