zu Breslau, sollte anfangs Geistlicher werden, folgte aber 1831 seiner früh entwickelten Neigung zur Kunst und
erwarb sich durch Porträtzeichnen so viel, daß er zwei Jahre nachher die Akademie in Berlin besuchen und bei v.
Klöber das Ölmalen lernen konnte. Drei Jahre später ging er nach Düsseldorf, wo er Schüler der Akademie
wurde und unter Karl Sohn seine Studien fortsetzte. Dort entstanden seine ersten, ganz im Geiste der damaligen Düsseldorfer
Historienmalerei ausgeführten Bilder:
Fausts Gretchen, Jakob und Rahel und eine heil. Familie. 1840 nach Berlin zurückgekehrt,
war er zunächst als Lehrer und Porträtmaler beschäftigt und erhielt in letzterer Eigenschaft auch
in andern Städten zahlreiche Aufträge. Außerdem malte er Bilder religiösen Inhalts, unter denen wir nur eine heil.
Anna mit ihrer Tochter Maria, eine heil. Cäcilie, eine heil. Familie
für den Fürstbischof von Breslau, Italienerin mit ihren Kindern vor einem Madonnenbild und dazu das Genrebild: die neueste
Depesche nennen. In den letzten Jahren schuf er fast nur Porträte und Genrebilder.
Ernst Karl Eugen, Landschafts- und Marinemaler, geb. zu Stibbe (Regierungsbezirk
Marienwerder), besuchte ein Berliner Gymnasium, aber zugleich das Atelier von
Eschke, dem er seine Hauptausbildung verdankt.
Später arbeitete er auch bei
Steffeck und Gottl.
Biermann. Dann machte er Studienreisen an den Küsten
der Nord- und Ostsee, im Harz, im nördlichen Frankreich (1868), in Italien, in England und Schottland (1872)
und mit noch größerm Erfolg nach Ägypten und dem ganzen Orient (1873 und 1874). Infolge dieser letztern Reisen, von denen
er zahlreiche Aquarellstudien von feiner Beobachtung und glänzender
Technik heimbrachte, lenkte er eine
Zeitlang in die Richtung Ed. Hildebrandts ein und ergab sich dem reinen Farbenzauber, kehrte aber
neuerdings wieder zu einer strengern Formengebung zurück. Zu seinen besten Bildern gehören: das Goldne Horn (1873, im Besitz
des deutschen Kronprinzen), Suez (1874, Museum in Stettin), Mahmudiehkanal (1885),
Baalbek am Libanon, die See vor Alexandrien und die koloristischen Bravourstücke: Memnonskolosse bei Sonnenuntergang, Siut
in Oberägypten im Abendrot.
^[Ergänzung:
Bei der Suche nach Werken des Malers: Ernst Karl Eugen Koerner teile ich Ihnen mit, dass der Maler
Körner sich mit oe schreibt und sich auch auf seinen Gemälden so signiert. Das ist für ein EK-Kenner
ein wichtiges Detail! Ich bin selber ein Sammler der Werke dieses Malers. Und es gibt in Wikipedia auch
einen ausführlichen Artikel über Leben und Werke des Künstlers. Erstmal viel Glück für Ihr Lexikon und
villi Grüess uss Potsdam! Christoph Brunner.]
AndersGustav, schwed. Genremaler, geb. zu
Stockholm, ging nach den ersten Kunststudien in seinem Vaterland 1852 nach Düsseldorf, war hier Schüler von Karl Sohn und
hatte auf der Akademie besonders Tidemand zum Lehrer. Während seines dortigen achtjährigen Aufenthalts
machte er Ausflüge nach Paris und arbeitete eine Zeitlang unter Couture. 1860 kehrte er in seine Vaterstadt zurück, bereiste 1862 mit
einem Staatsstipendium Deutschland und studierte in den Gallerien von Berlin und Dresden. Unter seinen Genrebildern von geschickter
Komposition und gesättigtem Kolorit sind die bekanntesten: Bettlerfamilie, Gebetstunde in der Kirche, die Kollekte des Küsters,
der Morgen nach dem
Ball, Haushaltungsverrichtungen (Nationalmuseum in Stockholm), der Savoyarde im Gefängnis etc.
Seit 1868 ist er Mitglied der dortigen Akademie.
Theodor,Landschaftsmaler, geb. 1818 zu Hannover, bildete sich dort im Zeichnen
nach der Antike aus und ging 1839 nach München, wo er sich ohne eigentlichen Lehrer weiter bildete. Nach einigen Studienreisen
im Harz und im Solling bei Hannover ging er auf mehrere Jahre nach Karlsruhe, wo er durch den Verkehr mit
Schirmer besondere
Anregungen bekam. Seine fast ausnahmlos den deutschen Wäldern und Mittelgebirgen entlehnten Landschaften
sind von sehr ansprechender Komposition, oft recht poetisch, großenteils meisterhaft im
Laub der Bäume (namentlich der Eichen)
und überaus kräftig und frisch im Kolorit; z. B.: Weserlandschaft, Landschaft aus dem Harz
(1861), unter hohen Bäumen (1863, Hauptbild), später Abend (1865), der Regenstein im Harz (1866), Kloster Michelstein
im Harz, Bäume am Wasser bei Sonnenuntergang, der Abend, Eichenhügel mit dem Blick auf den Ammersee, deutsche Waldlandschaft
u. a. Die meisten seiner Bilder kamen in Privatsammlungen Norddeutschlands.
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