an Schüler der Düsseldorfer Akademie unter Karl Sohn, Th. Hildebrandt und Schadow, ging 1854 auf ein halbes Jahr nach Paris
unter Couture und verweilte dann vier Jahre in München. Seine ersten Bilder: Tod des Gotenkönigs Totilas (1855) und die
Leiche des Cid, welche die Mauren schreckt, zeigten gründliche antiquarische Studien und großes künstlerisches
Talent. Nach einem dreijährigen Aufenthalt in Italien malte er (1865) im Auftrag der Königin von Hannover im Schloß Marienburg
Wandgemälde aus thüringischen Sagen und ließ sich nach deren Vollendung 1866 in Berlin nieder, wo er 1875 Lehrer und 1877 Professor
der Akademie wurde.
Nach einigen weniger bekannt gewordenen Genrebildern errang er sich 1871 eine große Popularität durch
eins der Velarien für die Siegesstraße (Aufruf zum Kampf), welches sich durch seine edlen Formen und schwungvolle Komposition
auszeichnete, aber leider nur für jene vorübergehende Feier geschaffen war. 1873 entstand sein großes Hauptwerk: Tannhäuser
und Venus (Nationalgallerie), ein Meisterstück von kühner Komposition, Noblesse der Haltung und Harmonie
der glühenden Farben, das seine ganze romantische Kunstrichtung am klarsten und großartigsten kennzeichnet. Bald nach Beginn
seiner Lehrthätigkeit an der Akademie wurde er mit der Ausführung friesartiger Wandgemälde für das Treppenhaus der neuen
Universitätsbibliothek beauftragt, die (noch im Entstehen begriffen) die antike, scholastische, humanistische
und moderne Kultur darstellen sollen. Eins der besten Bilder der Berliner Ausstellung 1880 war seine Disputation von Lehrern
der Sorbonne vor
Ludwig dem Heiligen.
Konrad, Bildhauer, geb. zu Bergzabern (Rheinpfalz), betrieb die Anfänge
der Kunst in seiner Vaterstadt, lernte 1845-47 auf der Kunstschule in Karlsruhe, hielt sich eine Zeitlang
in Stuttgart auf und bildete sich 1848-52 auf der polytechnischen Schule und der Akademie in München als Schüler
Halbigs
weiter aus. Um diese Zeit beteiligte er sich
anderthalb Jahr lang bei den Restaurationsarbeiten der Wartburg, machte mehrere
Studienreisen in Deutschland und begann 1855 seine erste größere Arbeit, den herrlichen Tannhäuserschild
mit einer Reihe von
Reliefs aus der Tannhäusersage.
Nach einigen kleinern Arbeiten folgten 1860 eine Germania und für den König von Bayern eine Statue der Sappho, eine meisterhafte
Statue Wolframs von Eschenbach (1861, Zinkguß, in Eschenbach), 1861-63 die ritterlichen Gestalten
Heinrichs des
Löwen und
Ludwigs des Bayern am alten Rathaus in München und 1862-65 sein Hauptwerk, der Fischbrunnen mit dem sogen.
Metzgersprung auf dem Marienplatz in München, ein warm empfundenes, echt deutsches Meisterwerk voll dramatischen Lebens.
Seine übrigen, wenn auch weniger hervorragenden, aber trefflich ausgeführten Werke sind: die Erzstatue
Palms in Braunau
(1866), eine heil. Elisabeth mit ihren Kindern aus der Wartburg verstoßen, eine kolossale Erzbüste
des Geschichtschreibers Häusser in Heidelberg (1868), die Brunnenstatue Luthers als Kurrendeschüler in Eisenach, der preisgekrönte,
aber nicht zur Ausführung gekommene Entwurf eines Uhland-Denkmals für Tübingen, eine kolossale Büste Beethovens (1870),
das Denkmal des Dichters Melchior Meyr in Nördlingen und eine kolossale Büste des deutschen
Kaisers.
Er ist Professor an der technischen Hochschule zu München, seit 1869 Inhaber des bayrischen Michaelsordens.
1) Georg, Genremaler, geb. 1845 zu Löbau in Westpreußen, war von 1863 an
Schüler der Akademie in Königsberg unter
Rosenfelder, setzte seine Studien in Berlin und in Düsseldorf
fort und besuchte später Italien. Zu seinen eben nicht zahlreichen bis jetzt bekannt gewordenen, meistens humoristischen
Bildern gehören: die Einladung zum Thee (1867), im Museum (1872), neue Hausgenossen (1874),
in der Pensionsanstalt (1875) und auf frischer That ertappt (1877).
2) Hugo, Landschaftsmaler, geb. 1834 zu Königsberg, war, ehe er sich
der Kunst widmete, im Forstfach beschäftigt, bezog
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nach Überwindung großer Hindernisse 1852 die Akademie in Königsberg, kämpfte auch dort noch mit drückenden Sorgen, bis
er im Landschaftszeichnen den Preis erhielt und sich unter der Leitung von Behrendsen weiter ausbilden konnte. Seine ersten
Bilder waren mehrere infolge einer Reise nach dem Harz entstandene Landschaften, die es ihm möglich
machten, 1861 nach Norwegen zu gehen, wo seine Studien in den Gebirgen und Wäldern von glänzendem Erfolg gekrönt wurden.
Es entstanden mehrere großartige, hochpoetische Bilder jener Gegenden, die ein seltenes Geschick für die Darstellung der
erhabenen Gebirgsnatur und der Macht der Elemente zeigten, z. B. Wasserfall in einer norwegischen
Hochebene, Hardangerfjord, norwegische Gletscher u. a., denen sich eine
ostpreußische Landschaft: am Wargener Teich, anreihte.
Noch größere Aufmerksamkeit erregte 1867 sein Cyklus von zehn Kartons zur Frithjofssage, unter denen sich besonders die
hochpoetischen Königsgräber, der Abschied Frithjofs von Ingeborg, Ingeborgs Klage und die Vision eines Tempels auszeichnen.
Er ermutigte ihn zu einem zweiten Cyklus unter dem Titel: «Was
der Mond bescheint», der, wie jene Frithjofssage in Nachbildungen verbreitet, reichen Beifall fand. Später folgte
noch das duftige, sinnige Märchen vom König Winter. 1873 folgte er einem Ruf als Professor am Polytechnikum in Karlsruhe
und brachte von dort noch mehrere großartige Gebirgslandschaften, z. B. im bayrischen
Hochland und Sturzsee im Mondschein.