ausführte. Bei der Konkurrenz für das Uhland-Denkmal trug er den Preis davon und schuf in dieser körperlich unscheinbaren
Gestalt doch ein plastisches Meisterwerk (in Tübingen 1873 enthüllt). Später folgten die Sandsteinfiguren des
Faust und
Mephistopheles für das Dresdener Hoftheater, eine durch Abgüsse sehr verbreitete reizende Madonna und zahlreiche Porträtbüsten,
z. B. Richard
Wagnerund Ludw.
Richter.
Adele, belg. Historien- und Genremalerin, geb. 1805 zu
Brüssel. Nachdem sie den ersten künstlerischen Unterricht von Sophie
Frémiet, einer Schülerin Davids, erhalten hatte,
trat sie 1828 in das Atelier von Navez und erhielt schon im 23. Jahr den ersten Preis für ihr Bild: Abschied
Egmonts von seiner Gemahlin. Ebenso beifällig wurden auch ihre übrigen Bilder aufgenommen, die ihr zahlreiche Medaillen
und Ehrenbezeigungen eintrugen, z. B.: eine Scene aus dem Leben Melanchthons, Elisabeth von
England spricht das Todesurteil der Maria Stuart und die Genrebilder: der widerspenstige Schüler, das Blumenmädchen, Glücklicher
als ein König. In den letzten Jahren sind keine Bilder von ihr in die Öffentlichkeit gekommen.
Albert Emil, Architektur- und Landschaftsmaler, geb. zu Leipzig, bildete
sich auf der dortigen Akademie, dann in Dresden unter
Dahl und
Friedrich sowie 1832-33 in München aus, wohin er 1834 dauernd
zurückkehrte. Durch seine Mitarbeit an Puttrichs «Denkmalen
der Baukunst des Mittelalters in
Sachsen» kam er allmählich immer mehr zur Architekturmalerei, mit der er sehr häufig die
Landschaft verbindet. Seine Bilder sind von sehr korrekter Zeichnung, kräftiger Farbe und sorgfältiger Durchführung, z. B.
unter seinen sechs Bildern der Neuen
Pinakothek in München eine Partie aus Verona in glühendem Sonnenlicht,
Grabmal der Grafen von Castelbanco daselbst und drei Bilder aus dem Schloß zu Heidelberg,
Fontana di Ferro in San Giovanni
in Valle zu Verona,
Chor des Doms in
Worms, Vorhalle des Klosters Maulbronn, Schloß Arco in Südtirol, Partie aus Brescia
u. a.;
zu mehreren Gedichten Schillers lieferte er Illustrationen.
Johannes Frithjof, schwed. Bildhauer, geb. zu
Jönköping, wurde durch Kunstfreunde und Gönner, die seine künstlerischen Anlagen entdeckten, 1853 zur Akademie in Stockholm
befördert. Dort und in Molins Atelier lernte er bis 1860, erhielt 1859 ein Reisestipendium und studierte die plastischen
Werke in Kopenhagen, Berlin, Paris und Rom. Seine besten, sehr lebendig und frisch aufgefaßten Werke
sind: Herakles, der die Alkeste aus der Unterwelt führt, der verwundete Vater,
Knaben, welche Bock springen, der Tod und
Amor, spielende Satyrn und mehrere sehr ähnliche Porträtbüsten. 1873 wurde er ordentlicher Professor an der Akademie in
Stockholm.
Johann, Kupferstecher und Radierer, geb. 1847 zu Wien, widmete
sich auf der dortigen Akademie zunächst der Malerei, ging dann zum Kupferstechen über und wurde hierin Schüler vonL.Jacoby. Sein erster Stich war Figaros Hochzeit, nach
Engerth, für Lützows «Zeitschrift für bildende Kunst». Mit 20 Jahren
erhielt er die Fügersche Medaille und bald darauf den Auftrag zu dem Stich der Schlacht bei Kollin,
nach Siegm.
L'Allemand. Es folgten dann: scheuende Ochsen, nach Schmitson; Flamingojagd, nach
Canon; Argonautenzug, nach Rahl,
u. a. Seit mehreren Jahren hat er sich mit Eifer und Geschick der Radiertechnik zugewandt und
darin mehrere treffliche Porträte nach Velazquez, Rembrandt,
Correggio u. a. und die würfelnden
Knaben
nach Murillo gebracht. Als Maler lieferte er neuerdings wieder mehrere sehr gute Porträte.
1) JohannEvangelist, Monumentalmaler, geb. 1823 zu Wien, war auf der dortigen
Akademie Schüler von Führich, ging dann nach Venedig, widmete sich dem Studium der byzantinischen und mittelalterlichen
Wandmalereien, besuchte zu diesem Zweck die Bukowina, die Dome in Gurk, in Soest, in Braunschweig und
studierte dann die Glasmalereien in mehreren österreichischen Kirchen. Sein Hauptfach sind daher Kartons
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mehr
sowohl zu Wand- wie zu Glasmalereien, die er mit großer Meisterschaft, ganz im Geist jener alten Malereien, ausführt. Dahin
gehören unter den Wandmalereien die in der bischöflichen Kapelle zu Czernowitz und in Maria auf dem Kapitol zu Köln und
unter den Glasmalereien die in Sant' Antonio zu Padua, im Passionschor des Stephansdoms zu Wien, andre
in mehreren Städten Westfalens, im Dom zu Linz an der Donau etc. Er ist Professor und Mitglied
der Kunstakademie zu Wien.
2) Max, Bildhauer, geb. zu Göncz in Ungarn, begann zu Pest seine Studien beim Bildhauer
Szandhaz, bezog dann die Akademie in Berlin, machte mehrere Studienreisen in Deutschland und verweilte
längere Zeit in Rom. Sein bisheriges Hauptwerk, das eine große Begabung zeigt, ist ein Germane, der im Cirkus einen Löwen
erwürgt; dazu kommen die infolge einer Konkurrenz ihm übertragenen, noch im Entstehen begriffenen Sandsteinstatuen des
Platon und Aristoteles für das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin sowie die sämtlichen Bronzereliefs
für die dortige Kronprinzenbrücke.
3) Wilhelm, Landschaftsmaler, geb. 1821 zu Düsseldorf, war dort bis 1840 Schüler von
Schirmer und bildete sich nachher in seinem Fach durch öftere Studienreisen in verschiedenen Gegenden Deutschlands,
Tirols und Oberitaliens sowie in der Schweiz, in Belgien und Holland aus. Seine zahlreichen Landschaften
sind von großer Naturwahrheit, sinniger Auffassung und sehr ansprechender Beleuchtung. Die bedeutendsten derselben sind:
Waldlandschaft (1844), Eifellandschaft (1850), Schneelandschaft, die Kapelle, die Königseiche bei Arnsberg, das Innthal,
aus dem Engadin, der Gardasee, Winter in Tirol, der Hechtsee in Bayern, Winterlandschaft aus der Gosau, Landschaft nach dem
Regen u. a.