Frankreichs, Englands und Deutschlands, wurde von der Firma Villroy u. Boch in Mettlach als
Direktor der künstlerischen Abteilung ihres Etablissiments engagiert und nahm 1877 wieder seinen Wohnsitz in Düsseldorf.
Seine Werke sind fast nur größere Familienbilder und Altarbilder, z. B.: thronende Madonna,
büßende Magdalena,
Sturz Lucifers u. a. Für plastische Arbeiten erhielt er 1867 auf der
Pariser Weltausstellung die silberne Metaille (Anmerkung des Editors: richtig: Medaille).
Petrus, holländischer Genremaler, geb. zu Gröneveld (Provinz Drenthe),
war in Amsterdam Schüler von Douwe de Hoop. Er zeichnet sich in seinen Genrebildern namentlich durch hübsche Lichteffekte
und Kerzenbeleuchtung aus.
Die bedeutendsten sind: eine Wäscherin (1840), eine Dame, die bei Kerzenlicht
aus ihrem
Zimmer tritt, das Bibellesen, die Briefschreiberin, das Innere eines holländischen Hauses etc.
Er ist Mitglied der Akademie in Amsterdam.
Konrad, Genremaler, geb. zu Düsseldorf, widmete sich anfangs der Architektur
und bezog die Berliner Bauakademie, dann trat er in das Atelier
Schapers, wurde Bildhauer und schuf einige
reizende Statuetten, bis er auf einer Reise nach Holland auch diese Kunst mit der Malerei vertauschte und in die Lehre des
Malers
Paulsen in Berlin trat, von wo er nach einiger Zeit nach Düsseldorf zurückkehrte, um sich unter Wilh. Sohn
weiter zu bilden, unter dessen Leitung sein erstes Bild: Mutter und Kind, entstand. Dann schuf er ein eignes Atelier, aus
dem nacheinander die besonders technisch brillant gemalten, für die Zukunft viel versprechenden Bilder: in der Bibliothek,
auf dem
Balkon, der Geburtstagsmorgen und Dame mit Tauben hervorgingen.
Joh. AdolfPaul, Historien- und Porträtmaler, geb. zu Breslau, bezog 1852 die
Akademie in Dresden, wo er als Schüler Schnorrs 1855 mit einem Odysseus, der von der Amme Eurykleia erkannt wird, den Preis
gewann und infolgedessen auf drei Jahre nach Italien ging. Hier studierte er das italienische Volksleben, malte, von
Passini beeinflußt,
viele derartige Bilder, aber auch mythologische Stoffe, z. B.: Venus
und Adonis, Raub des Hylas und Raub der Europa.
Nach einjährigem Aufenthalt in Antwerpen kehrte er über Paris nach Rom zurück, wo später seine viel besprochenen, auf
einer Mischung von antiken und modernen Figuren beruhenden Allegorien zu einigen Gedichten
Schillers entstanden. Außerdem brachte er auf die Ausstellungen manche sehr gerühmte Porträte von geistvoller Auffassung.
Neuerdings malte er in der Albrechtsburg zu Meißen zwei Wandbilder aus dem Leben Böttgers, des Erfinders des Meißener
Porzellans.
1) ErnstBenedikt, Porträtmaler, geb. 1815 zu Leipzig, Bruder des nachfolgenden,
porträtierte namentlich viele Celebritäten der Musik, des Gesangs, der Poesie und der Schauspielkunst. 1839 ging
er nach Paris und trat in das Atelier Delaroches, der sich ebenfalls von seinem Schüler porträtieren ließ. Abgesehen von
einer 1853 gemachten Reise über Malta nach Konstantinopel, Athen und Rom, blieb er in Paris, bis er 1870 von dort
ausgewiesen wurde und nach Dresden zurückkehrte. Zu seinen besten, meist gezeichneten oder in Pastell ausgeführten Bildnissen
gehören: Richard
Wagner (1844), der Geschichtschreiber Mignet, der Maler
Isabey, Frau
Viardot-Garcia, Frau Johanna
Wagner,
Heinrich
Heine, der Dichter Tiedge, der Naturforscher Örsted, der Dichter Öhlenschläger und der Liederkomponist Fr. Kücken.
2) Gustav, Bildhauer, geb. zu Leipzig, Bruder des vorigen,
bezog 1841 die Akademie in Dresden, studierte zwar anfangs Architektur, ging aber bald zur Bildhauerei über und trat in
Rietschels Atelier, dem er bei der Lessing-Statue wie bei dem Schiller-Goethe-Standbild und bei dem
Modellieren der Braunschweiger
Quadriga behülflich war. Seine erste selbständige Arbeit war die wohlgelungene Erzstatue des Nationalökonomen
Friedrich List in Reutlingen, vor deren Vollendung und Enthüllung (1863) er nach den Entwürfen Rietschels für das
große Luther-Denkmal in
Worms die Statuen von Huß, Philipp von
Hessen, Melanchthon und der Stadt Augsburg
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mehr
ausführte. Bei der Konkurrenz für das Uhland-Denkmal trug er den Preis davon und schuf in dieser körperlich unscheinbaren
Gestalt doch ein plastisches Meisterwerk (in Tübingen 1873 enthüllt). Später folgten die Sandsteinfiguren des Faust und
Mephistopheles für das Dresdener Hoftheater, eine durch Abgüsse sehr verbreitete reizende Madonna und zahlreiche Porträtbüsten,
z. B. Richard Wagnerund Ludw. Richter.