(gest. 1867), bezog 1858 die dortige Akademie und bildete sich namentlich unter Philipp Foltz
und v. Ramberg aus. Er machte Studienreisen in
Schwaben und Tirol und hielt sich aus Gesundheitsrücksichten im
Winter 1869-70
in Nizza auf. Seine recht lobenswerten Genrebilder stellen meistens Scenen aus dem Alltagsleben dar, z. B.:
großväterliche Ermahnung, der Findling, der Geburtstag, Mußestunde, Mittagsrast, die Würfelspieler,
Landleben, improvisierte Kegelbahn und Vorbereitungen zur Prozession.
OttoWernerHenningvon, Landschaftsmaler, geb. 1829 zu Stolp in Pommern, war anfangs Hauptmann in preußischen
Diensten, widmete sich erst 1860 der Malerei und ging zunächst nach Rom, wo er bis 1862 die Natur
studierte. Dann bezog er die Kunstschule in Weimar und bildete sich unter Michelis und
Böcklin, vorzugsweise aber unter
Kalckreuth
aus. Seine nachherigen Studienreisen führten ihn nach Tirol, der Schweiz und Oberitalien; doch entlehnt er die Motive seiner
Landschaften auch aus dem norddeutschen Flachland.
Besonders großartig sind seine Gebirgspartien durch die oft meisterhaft gemalten Felsen und ihre ganze
Kraft der Farbe, z. B.: am Obersee bei Berchtesgaden, der Königssee, der Vierwaldstätter
See, das Wetterhorn, eine italienische Landschaft, von der Wengernalp, Glacier des Bois, Partie aus dem obern Lauterbrunnenthal,
von der Höhe des Berninapasses, Motiv vom Gardasee, der Roseggletscher, der Gosausee, die Gotthardstraße
(Nationalgallerie) u. a. Seit einigen Jahren lebt er in Berlin.
Feodor, russ. Bildhauer, geb. 1838, war Schüler
der Akademie in Petersburg, wo er 1860 den großen Preis erhielt.
Später zog er nach Florenz. In seinen Werken behandelt
er meistens kleinere Genredarstellungen mit entschiedenem Realismus, voll Empfindung und Lebenswahrheit, z. B.:
eine Mutter mit dem Kind auf dem Schoß, der
Knabe als Bildner, eine Brunnengruppe zweier Kinder.
FrederikHendrik, holländ. Landschafts- und Genremaler, erlernte die Kunst
unter
Gérôme in Paris und ließ sich nachher im
Haag nieder. Seine Landschaften sind von geschickter Komposition und mit
großer Sorgfalt ausgeführt; auch seine Genrebilder werden als lebenswahr und voll von Gefühl und Humor
gerühmt, besonders die Darstellungen aus der Zeit des französischen Direktoriums, z. B.
eine Hochzeit aus jener Zeit, die im Pariser Salon einen großen Erfolg hatte. Als zweites Kapitel des mit diesem Bild begonnenen
ehelichen Glücks folgte vor kurzem die Feier der ersten Kindtaufe in einer Pariser Kirche, worin die
eigentümliche Rokokograzie meisterhaft geschildert ist.
Wilhelm, Historienmaler, geb. 1816 zu Kratzau in
Böhmen, bildete sich auf der Akademie zu Prag unter Kadlik
(gest. 1840) und später unter Chr.
Ruben (gest. 1875) aus und erhielt für ein historisches Konkurrenzbild ein Stipendium
für Rom, wo er von 1843 an mehrere Jahre lebte und das Bild: die Bußpredigt des
Jonas sowie ein damals
sehr populär gewordenes radiertes Blatt von der letzten Belagerung Roms durch die Franzosen schuf. Die bekanntesten der
nach seiner Rückkehr entstandenen Bilder sind: die Sage von der Entdeckung des Sprudels in Karlsbad
durch
Kaiser Karl IV. 1347, Jakob Molays Verteidigung der Tempelherren, die Wandgemälde in der Schloßkapelle zu Reichstadt
und die Fresken in der kaiserlichen Hauskapelle der Hofburg zu Prag.
Georg, Historienmaler, geb. 1814 zu Neustrelitz, war auf der Berliner Akademie
eine Zeitlang Schüler von Ternite und Blechen, ging 1834 nach Düsseldorf, wo er bis 1841 unter
Sohns
Leitung die Akademie besuchte. Seine damals erstandenen Hauptbilder sind: Thisbe und Rinaldo bei Armida. Dann bereiste er
drei Jahre lang Italien und Griechenland, malte in Rom den Tod der Kleopatra und eine schlafende Bacchantin. 1846 in seine
Vaterstadt zurückgekehrt, malte er neben zahlreichen Porträten noch eine Ansicht von Athen und vom
Kolosseum in Rom und in den letzten Jahren mehrere Altarbilder für mecklenburgische Kirchen.
¶