Kunstfach zurück und brachte als erstes größeres Blatt den Tod des Admirals de Ruyter nach Pienemann, das ihm die goldne
Medaille einbrachte. Die bedeutendsten seiner übrigen Blätter sind: die Schützenmahlzeit, nach van der Helst (im Museum
zu Amsterdam);
der Bürgermeister Six, die Verwalter des Stahlhofs in Amsterdam und die Nachtwache, alle
drei nach Rembrandt.
Für letztern Stich erhielt er 1865 das Kreuz der Ehrenlegion. Sodann der Mordanschlag auf König Wilhelm,
nach Pienemann; der Prophet Jesaias, nach Raffael, und mehrere Porträte. Er radierte auch das Galleriewerk von Six in 50 Blättern
und zeigte sich hierin besonders für die Wiedergabe
Gerard Dous, Metsus und Terburgs sehr geschickt. 1859 wurde
er Direktor der Kupferstecherschule in Amsterdam, 1870 Professor an der Akademie und 1874 Direktor des Reichsmuseums.
3) JosephMaria, Zeichner, Aquarellmaler und Kalligraph, geb. 1824 zu Kremsmünster in
Oberösterreich, widmete sich anfangs unter der Leitung seines Vaters der Gravierkunst und erhielt für eine
derartige Arbeit ein Stipendium für die
Wiener Akademie, das ihn fast wider seinen
Willen zum Besuch der Malerschule veranlaßte. 1848 ließ
er sich in Linz als Zeichenlehrer nieder und lieferte teils landschaftliche Zeichnungen und Aquarelle von geschmackvoller
Komposition und sorgfältiger Ausführung, teils kalligraphische Blätter und Tableaus für verschiedene festliche Gelegenheiten.
Er ist Inhaber der großen goldnen Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Stanislaus,Grafvon, Landschaftsmaler, geb. zu Kozmin (Posen),
empfing den ersten Unterricht in Berlin und in Lissa, diente im 1. Garderegiment zu Fuß in Potsdam, war fünf Jahre Leutnant
und genoß nebenbei den Unterricht im Malen bei dem Landschaftsmaler Wegener. Nachdem er seinen Abschied
genommen, wurde er in Berlin Schüler von Wilh.
Krause und 1846 und 1847 Schüler der Akademie in Düsseldorf unter
Schirmer.
Schon seine ersten Bilder waren so bedeutend, daß
die Akademie in Amsterdam ihn 1852 zu ihrem Mitglied ernannte und der
König von Preußen ihm mehrere Auszeichnungen zu teil werden ließ. In Schirmers Atelier arbeitete er,
bis dieser 1854 nach Karlsruhe zog.
Später nahm er einen ehrenvollen Ruf nach Weimar an, wo er 1860 die Kunstschule gründete, deren Leitung er bis 1876 innehatte;
er lebt seitdem in Kreuznach. Seine Bilder, meistens den von ihm bereisten Gegenden Steiermarks, Tirols,
der Schweiz, Savoyens und der Pyrenäen entnommen, wurden anfangs von ihm in der Weise Schirmers behandelt, steigerten sich
aber allmählich zu immer frappanterer Auffassung und außerordentlicher Lichtwirkung. Die bedeutendsten sind aus älterer
Zeit: Kloster San Giovanni am Comer See, Obersee bei Berchtesgaden, der Hintersee, Partie an der Aar,
Morgenlandschaft aus Tirol (1849-52), zwei aus den Pyrenäen (1855 und 1856, Nationalgallerie), Schloß vom heil.
Gral, Pau im südlichen Frankreich (1863), und unter den spätern: Wallenstätter See, Alpenlandschaft mit felsigem Vordergrund
(1869, im Besitz des Großherzogs von Oldenburg), frei behandelte Ansicht des Rosenlauigletschers, Hochgebirgslandschaften
aus dem Illierthal (Münchener Ausstellung 1879). Er ist Mitglied der Akademien von Berlin, Amsterdam
und Rotterdam und Inhaber zahlreicher Medaillen.
Anders Hansson, schwed. Landschaftsmaler, geb. im
Malmöhuslän, setzte es, mit großem Zeichentalent begabt, durch, daß er auf die Akademie in Stockholm ging, wo er 1848-60
blieb und Edvard Bergh (gest. 1880) zum Lehrer hatte. Dann begab er sich
nach Düsseldorf und bildete sich besonders nach A.
Achenbach. 1874 bereiste er Holland, Belgien, Paris und London und ließ
sich in Stockholm nieder. Seine
Wald- und Küstenbilder, oft mit reicher Viehstaffage, sind von ebenso großer Naturtreue
wie fleißiger, farbenkräftiger Ausführung.
Max, Genremaler, geb. zu München als Sohn des bekannten Genremalers Kaspar K.
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(gest. 1867), bezog 1858 die dortige Akademie und bildete sich namentlich unter Philipp Foltz
und v. Ramberg aus. Er machte Studienreisen in Schwaben und Tirol und hielt sich aus Gesundheitsrücksichten im Winter 1869-70
in Nizza auf. Seine recht lobenswerten Genrebilder stellen meistens Scenen aus dem Alltagsleben dar, z. B.:
großväterliche Ermahnung, der Findling, der Geburtstag, Mußestunde, Mittagsrast, die Würfelspieler,
Landleben, improvisierte Kegelbahn und Vorbereitungen zur Prozession.