Bilderstürmer, nach Leutze; die Gefangennehmung des Majors André, nach
Durand, und andre nach Edmonds.
2) Burne, engl. Aquarellmaler, ein extremer Manierist, der in seinen Bildern mit gänzlicher
Ausschließung des Modernen eine Vermischung des Klassischen mit dem Mittelalterlichen erstrebt, durch die Glut seiner Phantasie
und durch die leuchtende Tiefe seiner Farben in Erstaunen setzt. Sowohl in seinen Landschaften wie in
seinen Figuren zeigt er ein lebendiges Gefühl, aber Zeichnung und Modellierung sind ziemlich mangelhaft.
Zu den hervorragendsten und charakteristischen seiner Bilder (mehrere derselben in der Grosvenor-Gallerie in London) gehören:
le chant d'amour, Pan und Psyche, laus Veneris, der Wein der Circe, der Abend, der Reiter am Kalvarienberg,
Liebe unter Ruinen, die Hesperiden, die Schöpfungstage, die Verkündigung und vier Bilder von Pygmalion und Galatea (1879).
(spr. jonge),Gustavede, belg. Genremaler in Paris,
geb. 1828 zu Courtray, Sohn des Landschaftsmalers Joh. Baptist de
J. (gest. 1844), erlernte trotz seines entschiedenen musikalischen Talents
die Malerei unter Navez in Brüssel, erfreute sich der besondern Unterstützung
Gallaits und erhielt von seiner Vaterstadt
ein Stipendium zu seiner weitern Ausbildung. Er versuchte sich im Bildnis und in der religiösen Historie, blieb aber nachher
beim
Genre, dem er seinen Ruf verdankt. Nachdem schon eins seiner ersten Bilder, die Notre Dame de bonsecours, gute Aufnahme gefunden hatte, malte er die durch Empfindung und Ausdruck hervorragenden Waisenkinder und ihre Großmutter,
wofür er 1863 in Paris die goldne Medaille erhielt. Zu den besten seiner spätern Bilder gehören: die Frömmigkeit (1864),
das Versteckenspiel, die Genesende, die Geburtstagswünsche und die Dame vor dem Spiegel.
JohannBarthold, holländ. Marine- und Landschaftsmaler, geb. 1822 zu
Latrop (Holland), kam schon in jungen Jahren nach Paris, wo er Schüler von
Isabey wurde und 1845-72 zahlreiche Marinen ausstellte,
z. B.: Ansicht
des Hafens von Harfleur (1850), Tréport (1852), der Lauf der Seine, Erinnerung
an Havre (1853), Notre Dame vom Pont de la Tournelle, der Quai d'Orsay, Mondaufgang bei Paris (1855),
holländische Landschaft, holländischer Kanal bei Rotterdam im Mondschein, Schlittschuhläufer auf einem holländischen
Kanal, die Maas bei Dordrecht im Mondschein u. a. Neuerdings lieferte er auch mehrere sehr
geschätzte Radierungen. Er wohnt in Brüssel.
1) FeodorIwanowitsch, russ. Kupferstecher, geb. 1800 zu
Pawlowsk, besuchte in dem benachbarten Petersburg die Akademie, wo er sich unter Utkin seinem Fach widmete und die goldne
Medaille erhielt. Dann ging er zu seiner weitern Ausbildung nach Paris, wo er Schüler von
Richomme war, nach London, wo er
unter Abraham Raimbach lernte, und nach Rom, wo er 15 Jahre blieb und 1850 den Stich der Transfiguration
nach Raffael vollendete. Unter seinen übrigen bedeutenden Stichen nennen wir: eine heil. Familie,
nach Raffael; eine Pietà, nach Cigoli; andre nach russischen Malern und mehrere Porträte. Er ist Inhaber des Annenordens
erster Klasse, lebt als Staatsrat und Mitglied der Akademie in Petersburg.
2) Rudolf, Genremaler in Düsseldorf, geb. zu Berlin als Sohn des aus einer französischen
Emigrantenfamilie stammenden Justizrats J., wollte anfangs die Stallmeisterkarriere ergreifen, widmete sich aber auf Wachs
Veranlassung der Malerei, trat jedoch nicht in dessen Atelier, da ihm Wachs Richtung bei seiner realistischern
Sinnesweise nicht zusagte. Unter den Strandbewohnern der Insel Rügen machte er 1829 seine ersten Studien, die das Bild einer
Fischerfamilie zur Folge hatten, das in Besitz des
Königs kam und ihn ermutigte, auf die Akademie nach Düsseldorf zu gehen,
der er von 1833 bis 1840 als Schüler von Schadow und Sohn, dann bis 1848 als Mitglied der Meisterklasse
angehörte.
Gleich anfangs machte er das
Fischer- und Lotsenleben zu seinem Hauptstudium, in das er sich auf seinen wiederholten
Reisen an die Küsten
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von Holland, Belgien und Frankreich mit unendlicher Liebe und in seinen Bildern von kräftigem, wirkungsvollem Kolorit mit
großem Fleiß vertiefte. Überall ist er interessant und fesselnd durch einen sei es tragischen, sei es humoristischen Vorgang
und treue Darstellung aller Lebensverhältnisse jener Menschenklasse. Bald nach der erwähnten Fischerfamilie von Rügen
folgte 1834 der bekannte Heiratsantrag auf Helgoland, der in unzähligen Nachbildungen und Variationen
verbreitet wurde (Nationalgallerie in Berlin). 1835 folgte neben den humoristischen vergessenen Stiefeln und dem Abend auf
Helgoland das tragische Bild der zurückkehrenden Lotsen.
Als die bedeutendsten der dann folgenden zahlreichen Bilder verwandten Inhalts nennen wir nur: die Lotsensturmglocke
(1837; 1838 wiederholt), das heitere Lotsenexamen, entstanden unter dem Einfluß von Hasenclevers Examen des Kandidaten Iobs,
die Schiffswinde in der Normandie (1843, Nationalgallerie), Scene in den Dünen nach dem Sturm (1844), Weiber holen Männer
zur Rettung eines gefährdeten Schiffs (1845), Rettung aus dem Schiffbruch (1848, Museum in Dresden, neuerdings in
veränderter Wiederholung), die erste Lüge (1849), betende Weiber in Sturmesnot (1852), die Rückkehr des Fischers (1855),
die Krankensuppe (Gallerie in Düsseldorf), Besuch am Morgen nach der Hochzeit (1861, Museum in Leipzig), holländisches
Altmännerhaus und der Witwe Trost (beide 1866, Nationalgallerie), Suppentag in einem französischen Kloster (1868), Strandwache,
Frauenhaus zu Amsterdam, Begräbnis des alten Seemanns, Schiffbrüchige in der Strandkneipe (1872)
und 1876 das ergreifende Bild: alle Boote kehrten zurück, nur eins fehlte (Privatbesitz in Hamburg).
Vor einigen Jahren machte er eine Reise nach Italien und versuchte sich, aber mit viel geringerm Glück, auch in der Darstellung
des dortigen Volkslebens. Neben allen diesen Bildern brachte er manche Aquarelle und Zeichnungen, radierte
mehrere Blätter nach Robert Reinick und beteiligte sich bei den Illustrationen von Musäus' Volksmärchen. Er ist Mitglied
mehrerer Kunstakademien und Inhaber des Roten Adlerordens dritter Klasse. Zu seinen bekanntesten Schülern gehören Vautier,
Geertz und der bereits verstorbene Albert Kindler.