einer Kapelle der Kirche St. Severin zu Paris (1853), vier Bilder in der Kapelle des Klosters der Heimsuchung zu Troyes,
zwei Medaillonbilder im Handelsgericht zu Paris, ein großer Festsaal des Hôtel de Ville zu Lyon, im Justizpalast zu Bordeaux
etc. 1861 wurde er
Ritter der Ehrenlegion. 1870 und 1871 zeichnete er sich als Maire des 15. Arrondissements
durch seine, wenn auch vergeblichen, Maßregeln gegen den Aufstand der Kommune aus.
Ferdinand, Architekt und Architekturmaler, geb. 1805 zu München, widmete sich auf
der dortigen Akademie der Architektur, wurde 1824 Baukondukteur und war als solcher vorzugsweise bei den Bauten Klenzes thätig.
Nachdem er einige Jahre als Civilbauinspektor zu Speier gelebt hatte, wurde er 1843 Hofbauinspektor in
München und 1855 Baurat. In die Architekturmalerei führte ihn besonders Domenico
Quaglio ein, dem er in den 30er Jahren
bei dem Wiederaufbau des Schlosses Hohenschwangau behülflich war. Zu seinen besten Architekturbildern gehören: das Innere
der Frauenkirche in München, das Schloß Hohenschwangau (mit Landschaft von Lueger), Außenansicht der
Kirche Maria-Hilf in der Vorstadt Au (beide in der Neuen
Pinakothek), das Innere des Münsters zu Ulm und die Sebalduskirche
in Nürnberg.
(spr. dschónnss'n), 1) David, amerikan.
Landschaftsmaler, geb. 1827 zu New York, genoß nur kurze Zeit den Unterricht
Cropseys und bildete sich viel mehr durch eignes Studium der Natur. 1860 wurde er in seiner Vaterstadt Genosse und 1862 Mitglied
der Nationalakademie. Zu den besten seiner echt amerikanischen Landschaften gehören: der Echosee (1867), am Fluß Wallkill
(1869), Neuberlin (New York 1870), Ansicht bei Barrytown (New York), der See Greenwood (1877)
und der Morgen auf den Harbor-Inseln des Georgensees (1878).
2) Eastman, amerikan. Genremaler, geb. zu Lowell
(Maine), begann seine künstlerische Thätigkeit mit Porträtzeichnungen, die ein großes Talent verrieten. Dadurch ermuntert,
begann er auf der Akademie in Düsseldorf, wo er zwei Jahre blieb, die
Genremalerei. Dann machte er Reisen
nach Italien, Paris und blieb vier Jahre im
Haag, wo er seine ersten bedeutendern Bilder: die Kartenspieler und einen Savoyardenknaben,
malte. Nach Amerika 1856 zurückgekehrt, ließ er sich in New York nieder, wurde dort 1860 Mitglied der Nationalakademie
und malte eine große Reihe von sehr originellen Bildern aus dem häuslichen Leben der Amerikaner und
der Neger. Zu den ältern derselben, die durch Stich und Lithographie sehr verbreitet sind, gehören: die alte Heimat in
Kentucky (1859), Sonntagsmorgen beim Farmer (1860), die Dorfschmiede (1861), die Kindheit Abraham Lincolns (1867), und weiter
aus den letzten Jahren noch: die alte Postkutsche (1871), der verwundete
Tambour (Hauptbild, 1872), Milton
diktiert seiner Tochter (1875), die neue Mütze (1876), die Toilette,
ein Glas mit dem Squire (1880) u. a. von sehr naturwahrer und charaktervoller
Darstellung und, wenigstens in der letzten Zeit, auch im Kolorit sehr ansprechend.
3) Frost, amerikan. Genremaler, geb. 1835 zu New York,
studierte dort zwei Jahre an der Zeichenakademie unter Cummings, ging 1859 auf die Akademie in Düsseldorf, wo er bis 1861 blieb.
Dann war er zwei Jahre Schüler der Akademie in Antwerpen, besuchte 1863-65 die École des beaux-arts in Paris und arbeitete
1865-69 im Atelier von Edouard
Frère in Ecouen. Nachdem er darauf einige Zeit in London zugebracht hatte,
ließ er sich in seiner Vaterstadt nieder. Unter seinen gewöhnlich kleinen Kabinettsstücken sind die bedeutendsten: die
Brille der Großmutter, die zerbrochene Flasche, die Rechenstunde, die gerösteten Kastanien, Gute Nacht, die kleine Müßiggängerin,
der letzte beste, das
Bouquet, Liebe mich, liebe mich nicht u. a.
4) Harry, engl. Landschaftsmaler, geb. 1826 zu Birmingham,
kam 1843 nach London, wo er sich unter William
Müller und nach dessen frühem Tod unter David Cox ausbildete. Später bereiste
er den Süden Europas, Nordafrika und Kleinasien und brachte aus den meisten dieser Gegenden eine große Reihe von trefflich
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aufgefaßten und sorgfältig ausgeführten Öl- und Aquarellbildern, z. B.: die Ruinen von
Sardes, die Akropolis von Athen, Tempel von Korinth (1861), die alte Furt über die Magra (1865), Tempel der Minerva auf
Ägina, das Kolosseum in Rom (1873), die Brücke in Narni (1877) u. a.
5) Edward Killingworth, engl. Genremaler in Aquarell, geb. 1825 zu
Stratford le Bow bei London, zeigte schon in der Kindheit ein bedeutendes Künstlertalent, das er als Autodidakt ohne irgend
einen Lehrer ausbildete, indem er nach andern Bildern kopierte und sich besonders Meissonier zum Vorbild nahm. Nachdem er
seit 1863 einige Bilder ausgestellt hatte, wurde er 1866 Genosse und 1876 Mitglied der Gesellschaft der
Aquarellisten. 1871 zog er von London auf seinen Landsitz in Nordessex. Die besten seiner gut gezeichneten und mit großer
Feinheit und Sorgfalt ausgeführten Genrebilder sind: die ängstliche Mutter, die ungebetenen Gäste (1876),
ein Blick in den Briefbeutel, eine Gefängnisscene aus dem «Landprediger von Wakefield»
und andre, in denen er seine Stärke in der Blumenmalerei zeigte, z. B.: die Blumisten und
ein goldner Schwarm (Gartenscene mit Blumen).