seinem ersten Erscheinen wegen seiner Unvollkommenheiten und Barockheiten viel getadelt, aber auch wegen seiner geistvollen
Auffassung sehr bewundert wurde. Ähnliche symbolische Darstellungen waren: das Erwachen des Gewissens, der Sündenbock und
(1860) die Auffindung Christi im Tempel, die, wie jenes Licht der Welt, große Sensation machte. Geistig geringer, aber zum
Teil technisch vollendeter sind: (schon 1851 gemalt) Valentin, der die Sylvia aus den Händen des Proteus
befreit (nach Shakespeares «Zwei Edelleute aus Verona»),
und das in der Auffassung etwas verfehlte: Claudio und Isabella,
der Herzenskönig und (1873) das während eines vierjährigen Aufenthalts in Palästina gemalte
Bild: der Schatten des Todes. Seit 1852 malte er auch, aber ohne Spur jener präraffaelischen Richtung,
einige landschaftliche Darstellungen, z. B.: die Londoner
Brücke am Abend der Vermählung des Prinzen von Wales, Schafe am
Abhang eines Hügels u. a. Im Aquarell hat er manche durch Lichteffekt ausgezeichnete Ansichten
aus dem südlichen Europa und dem Orient gebracht. Von Jerusalem aus, wo er sich niedergelassen hat,
besuchte er gelegentlich seine Heimat.
3) WilliamMorris, amerikan. Porträt- u. Genremaler, geb. 1824 zu
Brattleborough (Vermont), war 1841 eine Zeitlang auf der Akademie in Düsseldorf, wo er sich der Bildhauerkunst widmen wollte,
welche er aber bald wieder aufgab, um in Paris die Malerei unter Couture zu erlernen. Nachdem er dort
drei Jahre seine Bilder ausgestellt und Reisen in Europa gemacht hatte, gründete er seine Ateliers in Boston und in Newport
(Rhode-Island) und malte zahlreiche Porträte amerikanischer Staatsmänner und Gelehrten und
Skizzen aus dem Pariser Leben,
die er selbst lithographierte. Von seinen übrigen bedeutendern, oft landschaftlichen Genrebildern, in
denen das Element der Farbe die
Schärfe und Klarheit der Zeichnung überwiegt, nennen wir nur: den
Morgenstern, das verlorne
Kind, den kleinen Trommler, das Waldhorn etc. In den letzten Jahren war er mit einem größern
allegorischen Bild
im Sitzungssaal des Kapitols in Albany beschäftigt.
1) EmilJohannes, Schlachtenmaler, geb. zu
Paris, Sohn des bekannten Klavierkomponisten
Franz H., machte dort seine Studien unter
Flandrin und in der École des beaux-arts
unter Vernet, bis er sich 1848 nach Antwerpen begab, wo er sich unter
Dyckmans noch weiter ausbildete. Nachdem er die für
sein Fach nötigen Pferdestudien gemacht hatte, ließ er sich 1851 in Düsseldorf nieder, wurde Schüler
von
Camphausen und malte sein erstes größeres Bild: preußische Kürassiere aus dem Siebenjährigen Krieg zum Angriff über
eine
Brücke sprengend (1852), das wie die zunächst folgenden Kriegsbilder, z. B. Schlacht
bei Zorndorf und Patrouille von Seydlitzschen Kürassieren, sehr beifällig aufgenommen wurde. 1864 machte
er den Winterfeldzug in Schleswig mit und brachte zunächst das dahin gehörige Porträtbild: General v.
Nostitz bei Översee und der österreichische Parlamentär am das als eine der besten Leistungen dieses Faches
gerühmt wurde.
Einige Monate später entstanden für den Kronprinzen von Preußen zwei Bilder vom
Sturm auf die Düppeler
Schanzen 4 und 6, die, zwar derb und kräftig gemalt, doch den Eindruck mangelnder Energie in der Aktion machten und als
bloße kriegerische Episoden erschienen. Ebenso nahm er an dem Feldzug von 1866 teil, brachte aber hieraus an größern Bildern
nur den sehr gelungenen Rekognoszierungsritt des Majors v. Ungar bei Sadowa
und außerdem einige Kriegsepisoden andern Inhalts, z. B. aus der Schlacht bei Krefeld 1758 und
preußische Husaren gegen dänische Dragoner. Dagegen gab ihm der deutsch-französische Krieg, dessen Schlachtfelder er besuchte,
reichen Stoff nicht bloß zu Episoden, sondern auch zu umfassenden, meisterhaften Schlachtenbildern; solche
sind namentlich: das Reitergefecht bei Elsaßhausen (Nationalgallerie in Berlin), Gardedragoner bei Mars la Tour, das Gefecht
bei St. Privat, Chasseurs d'Afrique bei Sedan und neuerdings (1879) ein Paradestück friedlichern
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Inhalts: Episode aus dem rheinischen Herbstmanöver des Jahrs 1877. Er ist ordentliches Mitglied der Akademie in Berlin.
2) Franz, Marinemaler, geb. 1822 zu Hamburg, war 1847-50 Schüler der Düsseldorfer Akademie
und insbesondere Schirmers. Später bereiste er, um Kunststudien zu machen, die Küstengegenden sowohl der Nordsee und des
Atlantischen Oceans wie die des Mittelländischen Meers und ließ sich dann in seiner Vaterstadt nieder.
Seine Marinebilder sind besonders gelungen in der Darstellung des bewegten Wassers und der Physiognomie der Schiffe, z. B.:
Küste bei Dunbar in Schottland, preußische Kriegsschiffe im Sturm, Fischerboote, Schiffe beim Kap St. Vincent und mehrere
nur «Marine» betitelte.