Landschaftsmaler, geb. zu Granville in der Normandie, kam schon früh nach Paris
und bildete sich in den Ateliers von Jules André,
Daubigny dem ältern und
Busson zu einem sehr tüchtigen Maler der realistischen
Stimmungslandschaft aus. Zu seinen Hauptbildern gehören: die
Ufer der Seine bei Sèvres, aus dem
Wald
von Fontainebleau, Umgegend von Dinan, zwei Ansichten (Morgen und Abend) von Bas-Meudon (1870),
die Marne bei Chennevières, Ansicht der Insel Chansey u. a. Er starb 1880.
JohannAndreas, Architektur- und Landschaftsmaler, geb. 1824 zu Berlin, hatte
dort in der Kunst den Landschaftsmaler
Biermann zum Lehrer und bildete sich durch Reisen in Deutschland,
Frankreich und Italien aus. 1845 kam er nach Athen, von wo er, veranlaßt vom König
Otto, die Denkmäler des Altertums im
Peloponnes erforschte. Von da begleitete er eine wissenschaftliche türkische Expedition nach Kleinasien, Palästina und
Persien. Von der Insel Cypern brachte er als Resultat seiner geographischen Forschungen die erste vollständige
Specialkarte, wofür ihm der Sultan den Rang eines Beis und den Medschidiehorden verlieh.
Dann bereiste er noch Ägypten, Nubien und Abessinien und kehrte 1848 nach Berlin zurück, wo er seine Reiseskizzen zu landschaftlichen
und Architekturbildern ausführte, die von wahrhaft künstlerischer Auffassung sind, aber weniger die Wirklichkeit der
Natur als eine bestimmte Lichtwirkung bezwecken. Bilder dieser Art sind:
Straße in Kairo, Ebene von Theben in Ägypten, die
in den Farben glühende
Straße in Bagdad, Blick auf Sidon, Motiv vom
Weißen Nil, Küste von Paphos auf Cypern, Motiv vom
Comer See (von feinster Sonnenwirkung), Kanal von Venedig (reines Architekturbild) und das Effektstück
der Kolosse des Memnon sowie Tempel der Isis auf der Insel Philä in Oberägypten. 1855 zog er nach Dresden und malte auch
mehrere nordische Landschaften und Bilder der alten klassischen Architektur.
(spr. -lĕóng),Charles, franz. Maler von
Stillleben und Landschaften, geboren zu Havre, wurde Schüler von
Fromentin und Phil.
Rousseau in Paris, wo er seinen Wohnsitz nahm.
Seine Tiere, Früchte, Gefäße und sonstigen Gegenstände des Stilllebens
werden wegen ihrer großen Natürlichkeit und ihres hübschen Humors gelobt, z. B.: Feldhühner,
der Guitarre spielende Affe, die silberne Kaffeekanne, ein
Jäger u. a.
1) Albert, Landschaftsmaler, geb. zu Berlin,
einer der bedeutendsten Koloristen der Berliner Schule, der mit feiner Empfindung für Charakter und Stimmung vorzugsweise
die südliche Landschaft kultiviert, wo er die Formation des Terrains ebenso charakteristisch behandelt wie das Meer, was
ihm bisweilen Anlaß gibt zur Entfaltung einer großen Farbenbravour, so in den Bildern: Capri, Via Flaminia
bei Rom, Blick auf das Kap Portofino an der Riviera di Levante und in dem abziehenden Gewitter an der genuesischen Küste,
von höchst pikanter Farbenwirkung (1878, Nationalgallerie zu Berlin). In einer großen Landschaft, Sommerabend vor dem Brandenburger
Thor, zeigte er sich als Meister im Lichteffekt. Sein feines malerisches Gefühl beweist er auch
im Stillleben, z. B. Genueser Stillleben und Fischstillleben (Münchener Ausstellung von
1879), und in großen Dekorationen für Speisesäle. 1875-77 leitete er ein Atelier für Landschaftsmalerei an der Berliner
Akademie.
2) KarlKonrad Julius, Genremaler, geb. zu Breslau, war Schüler der Düsseldorfer
Akademie und insbesondere Wilh.
Sohns, besuchte später die Hauptkunststädte Deutschlands, ließ sich
in Düsseldorf nieder und machte jährlich Reisen nach Holland u. Belgien. Seine Genrebilder
sind von frischer und sinniger Empfindung und trefflicher Farbenwirkung, z. B.: spielende
Knaben, Auszug der Landwehr, die beiden
Freunde, Jungdeutschland (1874, Nationalgallerie in Berlin).
Ernst Gustav, Bildhauer, geb. zu Berlin, besuchte
die dortige Akademie, bildete sich unter der Leitung von Aug.
Fischer, Bläser und Albert
Wolff und machte 1875 eine Studienreise
nach Italien. Seine bisherigen viel
¶
mehr
versprechenden Werke sind: die Bronzestatue eines ruhenden Alexander (Nationalgallerie in Berlin), eine Marmorstatue der
Antigone (kaiserliches Schloß zu Berlin), Denkmal für die gefallenen Krieger in Spandau und das 1879 auf dem Friedhof in
Brüssel enthüllte Erzdenkmal für die im Krieg 1870/71 gefallenen Deutschen, außerdem mancherlei dekorative Bildwerke für
das Reichstelegraphenamt und die Oberpostdirektion sowie kleinere Statuetten.