schon, ehe ein Jahr verflossen war, eine Medaille. Nachdem er mit seinem Vater 1865 München besucht hatte, wo er durch den
Maler Echter in seinem
Streben sehr gefördert wurde, trat er 1866 in die Schule von South Kensington, ließ sich dann in
dem Dorf Hythe nieder und malte zwei Bilder, die, 1869 in der Dudley-Gallerie ausgestellt, sehr günstig
aufgenommen wurden, so daß er im folgenden Jahr nach London übersiedeln konnte, wo er durch die Wahrheit und
Schärfe der
Charakteristik seiner Bilder immer mehr Beifall erntete, namentlich durch die Kompositionen im Journal «TheGraphic» und durch das in der Normandie gemalte Bild: Nachrichten vom Kriegsschauplatz.
Seitdem stieg er zu immer größerm Ansehen und sandte in den Jahren 1873-75 in die Ausstellung der Akademie meisterhafte
Aquarelle, unter denen besonders der Gottesdienst der alten Invaliden von höchster Naturwahrheit ist. 1876 brachte er das
melancholische Bild: An der Pforte des Todes, 1877 ein Porträt Richard
Wagners (auch 1879 auf der Münchener
Ausstellung), eine weniger ansprechende Prozession in Bayern und wiederum 1878 ein treffliches Bild: Thee trinkende alte
Frauen in einem Arbeitshaus. Seine Bilder von 1879 sind ein großes Aquarell, betitelt: Life, light and melody, und ein Porträt
des Dichters Alfred Tennyson.
(spr. ärläng),Auguste, franz.
Genremaler, geb. zu Lille, war Schüler von
Souchon (gest. 1857), debütierte 1861 und brachte bisher viele mit
Geist und Humor behandelte Scenen aus dem Alltagsleben, z. B.: das Viatikum, das Rapsdreschen,
die Wäscherinnen, Vergnügungsreise (1863), Besuch beim Gevatter, Begräbnis eines Armen (1866), eine Konferenz, Antritt
einer Missionsreise,
Ufer des Sees von Evian in Savoyen, Vision am Karfreitag bei den Dominikanern, die
Stunde des Spaziergangs, Duell junger Damen u. a.
(spr. ärmangss),Charles, belg. Genremaler, geb. zu
Brüssel, widmete sich dort der Kunst bis zum 19. Jahr und war dann drei Jahre zu Paris in der Écoledes beaux-arts und im Atelier von Gleyre.
Nachdem er 1862-66 in Italien, meistens in Rom, gelebt hatte, kehrte er in seine
Vaterstadt zurück und malte Bilder, unter denen z. B. 1872 Hiob von seinen
Freunden besucht und 1873 ein Kinderkrankenhaus
noch ziemlich unbeachtet blieben, bis 1875 das Genrebild in lebensgroßen Figuren:
in der Morgendämmerung folgte, das, eine unmoralische Gesellschaft beiderlei Geschlechts nach einer durchschwärmten Nacht
darstellend, keck und breit gemalt, aber kalt und kreidig in der Farbe, ihm gleichwohl den Leopoldorden einbrachte. Sein
neuestes Bild (1880) ist ein Maskenball.
Olof, schwed. Landschaftsmaler, geb. auf
Gripenberg in Småland, widmete sich nach beendigten Studien in Upsala dem Militärstand, nahm aber 1851 seinen
Abschied, trat in die Akademie zu Stockholm und genoß den Unterricht
Billings in der Landschaftsmalerei. 1870 machte er eine
Studienreise nach Kopenhagen, Düsseldorf, Paris, von da durch Belgien und Holland sowie 1873 eine ähnliche
nach London ausgedehnte Reise. Zu seinen besten Bildern zählt man: Herbstabend, Königshütte in Örebro, Gewitterschauer
im Bohuslän, ein wolkiger Abend, Frühjahrsstimmung, das Ende des
Winters, Herbststimmung, Fischmarkt in Honfleur, auf dem
Jagdterrain u. a. Er lieferte auch zahlreiche novellistische und archäologische Aufsätze
für schwedische Journale und verfaßte einige in Schweden mit Erfolg aufgeführte dramatische Dichtungen. 1870 wurde
er Genosse der Kunstakademie in Stockholm und 1872 korrespondierendes Mitglied derselben.
Karl, Genremaler, geb. zu Dinkelsbühl, widmete sich in München unter
v. Ramberg der Malerei, machte mehrere Studienreisen in Deutschland und brachte bis jetzt viele
wenn auch nicht tiefgedachte, doch gut gezeichnete und kräftig kolorierte Genrebilder, meistens Scenen
aus der Rokokozeit, z. B.: gestörte Verlobung (Kunsthalle in Hamburg), Schlußscene aus Brachvogels «Narciß»
und andre nach England und Amerika gekommene.
Landschaftsmaler, geb. zu Granville in der Normandie, kam schon früh nach Paris
und bildete sich in den Ateliers von Jules André, Daubigny dem ältern und Busson zu einem sehr tüchtigen Maler der realistischen
Stimmungslandschaft aus. Zu seinen Hauptbildern gehören: die Ufer der Seine bei Sèvres, aus dem Wald
von Fontainebleau, Umgegend von Dinan, zwei Ansichten (Morgen und Abend) von Bas-Meudon (1870),
die Marne bei Chennevières, Ansicht der Insel Chansey u. a. Er starb 1880.