z. B. Kopien nach Velazquez, Rembrandt und van Dyck. Als eigne Kompositionen brachte sie
reizende Genrebilder: Bäuerin und Schäferin aus Burgund, das Gebet, eine Erinnerung, das Mädchen mit dem Fächer etc.
Eins der wenigen Miniaturbilder im Museum des Luxembourg ist von ihrer Hand. Sie erhielt zahlreiche Medaillen.
JohnRogers, engl. Historienmaler, geb. zu
Maldon (Essex), bezog, seiner Neigung zur Kunst folgend, 1826 die Akademie in London, mußte aber, da sein Vater nach zwei
Jahren starb, wieder austreten und mit Porträtmalen sein Brot verdienen. Da es ihm gelang, auch die nachmalige Königin
Victoria zu zu malen, so kam er bei der vornehmen Welt sehr in Aufnahme. Dann versuchte er sich auch
im romantischen
Genre und malte in der kräftigen
Manier der englischen Präraffaeliten: das Rendezvous (1835), Haydee (aus
Byrons «Don Juan»),
das Gebet, Loskaufung der Gefangenen (1836) und Desdemonas Fürbitte für Cassio (1837). Während eines
Aufenthalts in Venedig trat er zum Katholicismus über und wandte sich neben dem
Genre auch zur religiösen
Historie. Unter seinen zunächst folgenden Bildern nennen wir nur: Beständigkeit, venetianische Bräute von 1528, Erquickung
der
Jäger vor dem
Thor eines Klosters (1840), das Signal, Entführung venetianischer Bräute aus Istrien (1841, infolge deren
er Genosse der Akademie wurde), Einführung des Christentums in Großbritannien (1842), Christus und
die Samariterin (1843),Thomas More und seine Tochter bei der Hinrichtung von vier Mönchen (1844, Nationalgallerie in London),
St. Gregor unterrichtet
Knaben im Gesang (1845), Jesus seinen Eltern in Nazareth Unterthan (1847) u. a. Wegen dieser
Bilder von musterhafter Zeichnung, großer Kraft des Ausdrucks und genauer Durchführung der Details
wurde er mit der Ausschmückung mehrerer Räume im Parlamentsgebäude beauftragt, wo er in der Dichterhalle einige Scenen
aus Shakespeare malte und im Haus der Lords mehrere Fresken aus dem Alten Testament, unter denen die besten sind: die Entfaltung
der irdischen Gerechtigkeit, und
Moses mit den Gesetztafeln vom Sinai kommend. Später malte er fast
nur religiöse Bilder, namentlich aus dem Leben der Maria Magdalena. 1846 wurde er wirkliches Mitglied der Akademie in London.
Hermann, Landschafts- und Architekturmaler, geb. 1819 zu Stuttgart, war anfangs
Theatermaler, widmete sich von 1840 an unter Steinkopf den genannten Fächern, machte dafür Studienreisen
in Deutschland, Frankreich, Italien und Belgien und brachte seitdem Bilder von korrekter Zeichnung und trefflicher Stimmung,
meistens aus Oberitalien und der Schweiz. (S. auchPeters [3], Pieter Francis.) - Sein Sohn ist der in Wien als Architekt
thätige Professor Hermann H. - Der eine seiner Brüder, Eduard H., geb. 1821 zu
Stuttgart, bekannt durch seine Werke zur Förderung des Zeichenunterrichts, starb dort als Professor an der Centralstelle
für Gewerbe und Handel. - Ein jüngerer Bruder ist Gustav H., geb. zu Stuttgart, der
sich unter Funk zum Landschaftsmaler ausbildete und 1867 Zeichenlehrer am Gymnasium in Stuttgart wurde.
JohannDaniel, dän. Archtitekt (Anmerkung des Editors: richtig: Architekt), geb. zu
Kopenhagen, besuchte die dortige Akademie unter Gust. Friedr. Hetsch,
der dort seit 1822 Professor war, baute anfangs viele Holzhäuser in Drontheim und arbeitete als
Baumeister in verschiedenen
Städten. 1851 besuchte er die alte interessante Stadt Wisby auf der Insel Gottland und bereiste in den
folgenden Jahren Deutschland, Frankreich und Italien. Seine auf Seeland aufgeführten Hauptbauten sind: in Kopenhagen die
Universitätsbibliothek in norditalienischem Rundbogenstil, das Studentenhaus auf Gammelholm, der neue Bahnhof und in Korsör
die neue Kirche.
Hubert, Aquarellmaler, geb. 1849 zu Waal in Bayern
(Schwaben) als Sohn eines geschickten
Holzschnitzers, der 1851 nach Nordamerika auswanderte und sich 1857 in Southampton niederließ. Dort wurde der 13jährige
Sohn auf die Kunstschule geschickt und erhielt
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mehr
schon, ehe ein Jahr verflossen war, eine Medaille. Nachdem er mit seinem Vater 1865 München besucht hatte, wo er durch den
Maler Echter in seinem Streben sehr gefördert wurde, trat er 1866 in die Schule von South Kensington, ließ sich dann in
dem Dorf Hythe nieder und malte zwei Bilder, die, 1869 in der Dudley-Gallerie ausgestellt, sehr günstig
aufgenommen wurden, so daß er im folgenden Jahr nach London übersiedeln konnte, wo er durch die Wahrheit und Schärfe der
Charakteristik seiner Bilder immer mehr Beifall erntete, namentlich durch die Kompositionen im Journal «TheGraphic» und durch das in der Normandie gemalte Bild: Nachrichten vom Kriegsschauplatz.
Seitdem stieg er zu immer größerm Ansehen und sandte in den Jahren 1873-75 in die Ausstellung der Akademie meisterhafte
Aquarelle, unter denen besonders der Gottesdienst der alten Invaliden von höchster Naturwahrheit ist. 1876 brachte er das
melancholische Bild: An der Pforte des Todes, 1877 ein Porträt Richard Wagners (auch 1879 auf der Münchener
Ausstellung), eine weniger ansprechende Prozession in Bayern und wiederum 1878 ein treffliches Bild: Thee trinkende alte
Frauen in einem Arbeitshaus. Seine Bilder von 1879 sind ein großes Aquarell, betitelt: Life, light and melody, und ein Porträt
des Dichters Alfred Tennyson.