Friedrich, Tier- und Stilllebenmaler, geb. zu Altona, widmete sich bis 1839 dem
Lehrfach, beschäftigte sich aber daneben viel mit Zeichnen, studierte 1839-42 in Düsseldorf unter Th. Hildebrandt und 1842-45
in München. Später gründete er in Hamburg eine Vorschule für Künstler, in der manche tüchtige Maler gebildet
wurden, gab 1857 Vorübungen zu den «Elementen des Zeichnens nach körperlichen
Gegenständen» und 1868 «Aufgaben für Schule und Haus» heraus.
Zu seinen mit großer Naturwahrheit und Sorgfalt ausgeführten Bildern von Früchten und einzelnen lebenden und toten Tieren
fügte er in den letzten Jahren zahlreiche Bilder hinzu, in denen die bloße täuschende Nachahmung körperlicher
Gegenstände bezweckt wird, z. B. Früchte oder tote Vögel an einem hölzernen Kistenbrett
hangend u. dgl.
Heinrich, der Nestor der deutschen Landschaftsmaler, geb. zu Weilburg (Nassau),
widmete sich anfangs in Mannheim unter Weinbrenner der Architektur, trieb aber daneben auch die Ölmalerei und setzte zwar 1822 in
München die architektonischen Studien unter
Gärtner fort, ging jedoch infolge mehrerer Wanderungen durch die nahen Alpengegenden,
die ihn unwiderstehlich fesselten, zur Landschaftsmalerei über, worin er sich durch bloßes Studium der Natur ausbildete.
Da seine ersten Bilder günstig aufgenommen wurden, so konnte er eine Reise nach der Schweiz und Oberitalien
machen, die ihm reiche Ausbeute gewährte.
Nachdem er sich dann etwa ein Jahr in Wien aufgehalten hatte, wo er nicht den gewünschten Erfolg fand, kehrte er 1826 zu
seinen Eltern nach Mannheim zurück, verweilte dort einige Jahre und begab sich 1829 nach München, wo er 1832 seinen bleibenden
Wohnsitz nahm. Seine in fast allen öffentlichen Gallerien und Privatsammlungen zerstreuten Landschaften,
in den Motiven fast sämtlich den deutschen Alpen entnommen, sind von überaus großartiger, ernster Auffassung, von hochpoetischer,
romantischer Stimmung und korrekter Zeichnung, fallen aber in ihrem durchgehends bräunlichen Ton
bisweilen ins Manierierte,
namentlich soweit er in den letzten Jahren noch thätig gewesen ist. Aus der großen Zahl derselben sind
einige der bedeutendsten: das Klösterl am Walchensee, der hintere Gosausee, Windauthal, Engadin, der Plansee in Tirol, der
Königssee, Mittag am Walchensee, Seitenthal des Vintschgaus in Tirol, der Zellersee in Tirol, Forellenbach im Ötzthal.
Sie gehören meistens seiner Blütezeit, den 60er Jahren, an. Er ist Ehrenmitglied der Akademien in München
und Wien und
Ritter des bayrischen Michaelsordens erster Klasse.
Franz, Architekturmaler, geb. 1803 zu Nachod in
Böhmen, war Schüler der Akademie zu Wien unter Joh.
Ender
und Kupelwieser und machte dann Studienreisen in Italien.
Besonders meisterhaft sind in der Beleuchtung
seine Aquarellbilder vom Innern der Kirchen und Paläste, z. B.: San Miniato bei Florenz,
das Innere des Rathauses in Courtray, der
Lettner im Dom zu Halberstadt und mehreres aus Venedig.
Julius Eduard Wilhelm, Landschafts- und Architekturmaler, geb. zu Berlin,
bildete sich auf der dortigen Akademie namentlich unter Fr. Wilh.
Schirmer. 1843-47 war er in Italien,
wohin er auf Studienreisen noch öfter zurückkehrte. Neben der Landschaft malt er mit Vorliebe Architekturen aus Italien,
z. B.: Dogenpalast in Venedig (1846) und italienischer Klosterhof (1847), beide in der Nationalgallerie,
der
Große Kanal in Venedig, San Miniato bei Florenz u. a. In den letzten
Jahren wurde er durch Augenleiden in seiner Thätigkeit gehindert.
Karlvonder, Landschaftsmaler, geb. zu Bremen, erlernte die Malerei
1859-63 in Düsseldorf unter Oswald
Achenbach, hielt sich dann kurze Zeit in München auf, bildete sich 1864-68 in Karlsruhe
unter
Gude aus, ging in den folgenden Jahren nach Paris und nach Rom und ließ sich 1871 in Düsseldorf
nieder.
Seine meistens den deutschen Wäldern und Mittelgebirgen entlehnten Landschaften sind allmählich recht erfreuliche
Leistungen geworden.
¶