Heinrich, Architekturmaler, geb. 1832 zu Hadersleben, war 1852-1856 Schüler der Akademie
in Kopenhagen, wo er mit der Dekorationsmalerei begann. Dann bereiste er Deutschland und die Niederlande und machte an verschiedenen
Orten architektonische Studien, lebte und wirkte abwechselnd in München, Kopenhagen und Kiel und ließ sich 1875 in München
nieder. 1872 und 1874 besuchte er die durch ihre Gebäude interessanten Städte Deutschlands und Venedig.
Seine sorgfältig ausgeführten, von gründlichem Verständnis zeugenden Bilder stellen fast ausschließlich das Innere von
interessanten Bauten aus dem Mittelalter und der Renaissancezeit dar. Zu den besten gehören: Partie vom herzoglichen Betstuhl
auf Schloß Gottorp (Kunsthalle in Kiel), aus der Sebalduskirche in Nürnberg, das Innere des Münsters
in Ulm, Saal im Haus des Bürgermeisters von Lübeck, die Sakristei von St. Marcus in Venedig (Gallerie in Danzig), der Rathaussaal
in Danzig, Kaisersaal im Rathaus zu Goslar und mehrere andre aus Lüneburg, Brügge etc.
Franz Napoleon, Porträt- und Genremaler, geb. zu Paris als
Sohn des Porträtmalers Joseph H. (gest. 1837), bildete sich auf der Akademie in München und
in mehreren Ateliers in Paris aus, nahm dann einen wiederholten Aufenthalt in Italien (1839 und 1846), machte Studienreisen
in Belgien und besuchte abermals einen großen Teil von Frankreich. Bereits drei Regierungen hindurch
ist er am bayrischen Hof Porträt- und Genremaler im Aquarell- und Miniaturfach. Seine Bildnisse sind von geistvoller Auffassung,
seine
Genre-, namentlich Kostümbilder sehr charakteristisch in der Darstellung der Nationalitäten. Er ist Inhaber der bayrischen
Medaille für Kunst und Wissenschaft und Ehrenmitglied der belgischen Gesellschaft der Aquarellisten.
Ferdinand,Genre- und Porträtmaler in Paris, geboren zu Hamburg, excellierte anfangs im Stoff- und Kostümmalen;
als er sich aber, nachdem er seine Ausbildung in Paris erhalten hatte, längere Zeit in
Rom aufhielt, wandte er sich mit
besonderm Glück den Kulturzuständen und dem socialen Leben der höhern Stände zu und zeichnete sich
in diesem Fach durch treffende Charakteristik und vorzügliche
Technik aus, z. B.: Palestrinas Musikprobe (1857), das Autodafee
(1861), der seiner Zeit sehr bewunderte Tasso mit den beiden Leonoren und die auf dem Monte Pincio lustwandelnden Kardinäle
(1862, alle vier in Privatbesitz zu Hamburg), das mit einem Preis gekrönte Leihhaus (1861, Museum des
Luxembourg), die Absolution in St. Peter, das Vorzimmer des Kardinals, das Geständnis, die in der Akademie zu London 1871 ausgestellten:
der Frühling und An den
Ufern der Seine, der Herbst der Liebe (1871 in Berlin ausgestellt) und 1878 in Glasgow das landschaftliche
Genrebild: am
Ufer der Themse. Sehr geschätzt sind auch seine in der Weise Tizians oder auch Rembrandts
gemalten Porträte. Im Charakter seiner Bilder hat er die deutsche Biederkeit und in den Tagen des Kriegs von 1870/71 seine
deutsche Gesinnung nicht verleugnet. 1861 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.
Joseph, Landschaftsmaler, geb. zu Obergriesbach
(Niederbayern), widmete sich nach Absolvierung des Gymnasiums dem Militärstand, arbeitete im topographischen Bureau, wurde
aber 1871 invalid und trat außer
Dienst.
Seitdem widmete er sich mit glücklichem Erfolg der Landschaftsmalerei unter
Baisch
in München, z. B.: Motiv an der Maas bei Sedan, Frühling, Abend etc.
Karl, Landschaftsmaler, geb. zu München, Sohn
des als Hofschauspieler 1836 in München gestorbenen Porträt- und Landschaftsmalers Emil H., bildete sich auf der Akademie
seiner Vaterstadt und vollendete später seine Studien durch öftere Wanderungen im Bereich von ganz Deutschland, Italien
und Frankreich. Zu seinen namhaften Bildern aus den letzten Jahren gehören: nebeliger Morgen am Starnberger
See, Mondnacht in der Normandie, der Lido in Venedig und Motiv von der Via
Appia bei Rom.
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