teils Porträte, teils Scenen aus dem italienischen Volksleben, sind zwar charakteristisch aufgefaßt, aber im Kolorit allzu
naturalistisch, oft unsauber und derb und mit verwischten Konturen, z. B. Aschenbrödels
Leiden. Er ist seit 1864 Direktor der Zeichenakademie in Hanau.
Johann, Bildhauer in München, Bruder des 1862 zu Rom gestorbenen Bildhauers Anton H., verfolgt
in seinen dem
Genre, den biblischen oder den mythologischen Stoffen entlehnten Skulpturen und feinen Bildnissen die idealistische
Richtung und hat hierin reizende Werke geschaffen, z. B.: Venus und Amor, spielende
Knaben, Bacchantin mit dem Panther, der
Friedensengel, Maria mit dem Jesuskind und viele Bildnisse als Büsten und alsMedaillons.
Friedrich, tschech. Landschaftsmaler, geb. zu Prag,
wurde Schüler der dortigen Akademie unter Anton
Manes (gest. 1843) und Chr.
Ruben (gest. 1875), machte Studienreisen in Polen,
Tirol, Steiermark, Bayern, Frankreich und
Sachsen und war eine Zeitlang Lehrer des Erzherzogs
Ludwig von Toscana. Das Eigentümliche
seiner im übrigen ziemlich prosaisch-gemütlichen Landschaften besteht in der feinsten Ausmalung auch
der geringsten Details, so daß er nicht mit Unrecht «der landschaftliche Denner»
genannt wird.
Das Gewimmel der Feldblümchen und Grashalme, jede Unebenheit der Baumrinden, jedes Zweiglein und Blättchen führt er mit
staunenswertem Fleiß aus. Dahin gehören unter seinen meist kleinen Bildern: Bauernhof in Mähren, Waldweg,
Waldquelle, Dorfgasse in
Böhmen,
Ufer der Moldau, Blockensteinsee im Böhmerwald, zerstörte Mühle, am Weiher etc. Er lieferte
auch Illustrationen zu dem Prachtwerk «Die Balearen» vom Erzherzog
Ludwig Salvator von Toscana und radierte Blätter von der
Burg Karlstein und vom Judenkirchhof in Prag.
(spr. hehs),Edwin, engl. Marinemaler,
geb. 1830 zu
Bristol, malt in Aquarell treffliche Seestücke, in denen besonders das Wasser und das Spiel der Wellen meisterhaft
behandelt sind. Er ist
Mitglied der Akademie in Dublin und lebt in London, wo er als Mitglied der Aquarellisten deren Ausstellungen
zu beschicken Pflegt. Namhafte Bilder von ihm sind: Boote auf der Schelde, frischer Wind von St.
Ives
(Cornwall), den Wellen Preisgegeben, französische
Fischer bei Ostende, Brise im Hafen von Portsmouth, Rückkehr holländischer
Lastschiffe nach Katwyk, das Rettungsboot und
Fischer, welche Great Yarmouth verlassen (Pariser Ausstellung 1878).
(spr. hehll'r),James, engl. Genremaler, geb. 1829 zu
Chichester, wurde 1849 Schüler der Akademie in London und lebte dann von 1851 an mehrere Jahre in Rom.
Nach seiner Rückkehr malte er anfangs Porträte, ging aber allmählich zum
Genre über und brachte gemütliche Scenen aus
dem Volksleben, bei denen er mit Ausnahme einiger Jahre, in denen er sich eben nicht zu seinem Vorteil
im Stil der Präraffaeliten versuchte, geblieben ist. Zu diesen Genrebildern von liebenswürdigem Humor, naturwahrer Auffassung
und kräftigem, breitem Pinsel gehören: Zahnweh der Königin Elisabeth (1865), Miß Lillys Wagen versperrt den Weg, Miß
Lillys Rückkehr vom
Ball (1867), des Rektors kleine Tochter (1870), der Abend vor der Hochzeit (1871),
Glieder in der Kette des Lebens, Gott segne die Königin (1873), sorgsam wie eine Mutter (1875)
u. a.
Ernst,Freiherrvon, Maler und Bildhauer, geb. 1822 zu Stuttgart, widmete sich dem
Studium der Jurisprudenz, entwickelte sein künstlerisches Talent durch Reisen in Frankreich, Italien und Spanien, war dann
mehrere Jahre Hofmarschall des Prinzen
Friedrich von Württemberg und bildete sich daneben im Atelier
des Bildhauers Th. v.
Wagner in Stuttgart aus, während er sich mit der Malerei als Autodidakt beschäftigte. In letzterer
Kunst brachte er bis jetzt sehr geistreich komponierte Landschaften und Tierbilder, sowohl in Öl wie in Aquarell, in ersterer
sehr geschickt ausgeführte kleine Tierfiguren, einzeln oder in Gruppen, von feiner Beobachtung und großer
Naturwahrheit.
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