begab sich 1851 nach Wien, von wo aus er Dalmatien, Italien und Griechenland besuchte. 1860 zog er nach Gotha, bereiste 1867 und 1868 Spanien
und Portugal und nahm endlich 1869 in Dresden seinen Wohnsitz. Von hier sowohl wie von Gotha aus besuchte er fast alljährlich
Holstein und in denWintern 1877-78 und 1889-81 Rom. Seine zahlreichen nach der Natur jener Länder höchst
verschiedenen Landschaften sind durchweg poetisch in der Komposition und gut stilisiert; die schönsten unstreitig diejenigen,
in denen er die üppige Natur und die Farbenpracht des Südens schildert, z. B.: die krissäische
Ebene in Griechenland, Ebene bei Theben, römische Campagna (1846), Landschaft aus dem Albaner Gebirge
(1850, Nationalgallerie in Berlin), Nemisee, italienische Landschaft nach Motiven aus dem Sabinergebirge, Abend im Kloster
Busaco in Portugal (Museum in Dresden), und aus dem Norden z. B.: Buchenwald am Plöner See,
Kellersee in Holstein (1865, im Besitz des Großherzogs von Oldenburg), jütländische Landschaft u. a.
Er ist Professor und Mitglied der Akademien von Kopenhagen und Madrid.
Karl, Genremaler, als solcher einer der bedeutendsten Koloristen und entschiedensten Realisten, geb. 1843 zu
Havelberg, wandte sich nach Vollendung seiner Schulstudien zur Malerei und bezog die Kunstschule in Weimar, wo er sich zunächst
an Arthur v. Ramberg anschloß, der ihn auf das Studium der Niederländer
hinwies und ihm durch seine Darstellungen aus dem ländlichen Leben das Gebiet eröffnete, auf dem G. nachher so große Erfolge
erzielte. Einen ebenso wohlthätigen Einfluß in koloristischer Beziehung übte
Pauwels auf ihn, als dieser nach Weimar gekommen
war. 1867 ging G. nach München, wo ihn aber die Schule
Pilotys nicht fesselte, weshalb er nach einer
Studienreise in Italien nach Weimar zurückkehrte.
Schon seine ersten kleinen Genrebilder (1870) verrieten ein so originelles koloristisches Talent,
daß er eine Professur an der dortigen Kunstschule erhielt, wo er eine bedeutende Lehrthätigkeit entwickelte, die noch zunahm,
als er 1874 an die Kunstschule in
Karlsruhe und anderthalb Jahre später an die Berliner Akademie berufen
wurde, wo er, nachdem er anfangs einige Rokokobilder gemalt hatte, 1876 mit drei Genrebildern aus der Gegenwart in lebensgroßen
Figuren auftrat: das Kätzchen, der Blumenfreund und verlornes Glück, die den entschiedensten, freilich
auch ans Karikierte streifenden Realismus zeigten und in Kolorit und Nachahmung der Wirklichkeit unübertrefflich
waren.
Und wenn er einerseits vor den häßlichsten
Modellen nicht zurückschreckt, so zeigte er dagegen in jenem Verlornen Glück
auch ein tiefes Gefühl und eine zum Herzen dringende Schönheit. Ganz anders wiederum das scherzhafte Bild: die Venuswäscherin,
und ein ebensolches Meisterstück der Koloristik 1877 das Bild: Willkommen, das in seinem Realismus an
der äußersten Grenze der Wiedergabe des Wirklichen steht. Einen wahren Triumph seiner Malerei feierten 1880 die beiden
Alten. Wohl begreiflich ist es daher, daß er unter den jüngern Berliner Malern eine große Reihe von Nachahmern findet.
Leopold, Maler in Berlin, der sich seit vielen Jahren durch seine Darstellungen des
historischen und orientalischen
Genres einen Namen gemacht hat. Er weiß seine Gegenstände mit kräftigem Humor und großer
Sorgfalt des Kolorits durchzuführen, z. B.: Georg und Lerse (aus «Götz von Berlichingen»),
die (sehr humoristische) Strafpredigt,
Apotheke aus dem 11. Jahrhundert, der alte Trinker, Truppenwerbung zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs
(Hauptbild), Columbus im Kloster La Rabida und das hübsche Situationsbild: auf dem Rathaus einer deutschen Stadt zu Ende
des Dreißigjährigen Kriegs. Er starb
Karl, Maler von Porträten und Idealbildern, geb. 1844 in der Schweiz, kam mit
seinen Eltern schon 1851 nach Nordamerika, wo sich sein Vater, ein Bildner in Terrakotte, in Cincinnati
niederließ. Von ihm erhielt er den ersten Unterricht im
Modellieren, dann aber widmete er sich in Memphis (Tennessee) der
Porträtmalerei und ging 1868 nach Paris, wo er sich unter Cabasson, Pils
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und in der École des beaux-arts ausbildete. Beim Ausbruch des Kriegs 1870 begab er sich nach Belgien, studierte hier in
Brüssel und Antwerpen und ließ sich 1871 in Rom nieder, wo er sein erstes bedeutendes Bild: das Erwachen des Frühlings,
malte. Nach einem kurzen Aufenthalt in München kehrte er 1873 nach Memphis zurück und zog von da 1874 nach
St. Louis. Neben seinen zahlreichen koloristisch besonders gerühmten Bildnissen verdienen Erwähnung: ein Ecce homo, Abend
am Nil, Sappho, und eine Amerikanerin.