Arras an der
Fassade des Nordbahnhofs in Paris (1864), zwei Sandsteinstatuen für die Kirche St.
Augustin, Chactas am
Grab Atalas
(Ausstellung von 1867),
Basreliefs in der Kirche St.
Thomas d'Aquin und die Marmorgruppe der mütterlichen Zärtlichkeit an
der Neuen Oper, eine Statue des Malers Ingres, eine Terpsichore und viele Porträtbüsten. 1866 wurde
er
Ritter der Ehrenlegion und 1875 Mitglied der Akademie der schönen Künste.
Pietro, ital. Bildhauer in Mailand, machte sich auf den Ausstellungen 1876 und 1878 durch
zierlich behandelte, oft etwas süßliche oder auch stark komische Genrebildwerke in Marmor bekannt, z. B.:
die weiße
Rose, das Waisenkind, Raffael in seiner Jugend, Eitelkeit, der Abend (1872, ein Kind, das sich
entkleidet) und das etwas ans Karikierte streifende erzwungene Gebet eines Kindes. Er starb in Mailand durch Selbstmord.
Hans Frederik, norweg. Landschafts- und Marinemaler, geb. zu
Christiania, besuchte dort das Gymnasium und die Kunstschule und kam 1841 nach Düsseldorf, wo er Schüler
der Akademie wurde und 1842-44 seine Studien unter
Schirmer fortsetzte, der ihm einen Platz in seinem Privatatelier einräumte,
aus welchem bald nachher sein erstes bedeutendes Bild hervorging. Eine Reise in die Heimat, die er schon 1843 machte, wiederholte
er 1845 und 1846, um die Natur der norwegischen Gebirge zu studieren, in deren Darstellung er gar bald
mit großer Meisterschaft auftrat.
Infolge der Ereignisse des Jahrs 1848 ging er nach Christiania zurück, fand aber dort für sein künstlerisches Schaffen
so wenig Anregung, daß er zwei Jahre später nach Düsseldorf zurückkehrte, wo nun eine Periode glänzender,
erfolgreicher Thätigkeit für ihn begann. 1854 wurde er Nachfolger Schirmers als Professor der Landschaftsklasse, gab aber
schon 1862 diese Stelle auf und ging nach England, bis er 1864 an Stelle des 1863 verstorbenen
Schirmer an die Kunstschule
zu Karlsruhe berufen wurde.
Seine Landschaften wie seine Marinen sind ebenso naturwahr wie poetisch, ebenso meisterhaft in
Zeichnung
wie in Kolorit und Beleuchtung; früher am schönsten die den norwegischen Hochgebirgen entlehnten, jetzt in großer Zahl
ruhige oder leicht bewegte Meeresflächen mit Staffage der Strandbewohner. Aus der reichen Zahl seiner ersten Düsseldorfer
Periode nennen wir nur: Hochebene mit Renntieren (1847), Brautfahrt auf dem Hardangerfjord (1848, Figuren
von Tidemand), Birkenwald (1848, Nationalgallerie in Christiania), vier Landschaftsgemälde aus Sogne (1849 u.
1850, Oskarshall bei Christiania), nächtlicher Fischfang in Norwegen (1851, Staffage von Tidemand), Gebirgslandschaft mit
Kiefernwald (1852), Leichenbegängnis im Sognefjord (ebenfalls Figuren von Tidemand).
Später folgten: norwegische Küste (1870, Nationalgallerie in Berlin), norwegischer Nothafen (1873,
Kunsthalle in Bremen), Hafen von Christiania (im Besitz des Großherzogs von Oldenburg), Lotsenhaus an der norwegischen Küste,
Motiv vom Niederrhein, der Chiemsee, nordischer Sommerabend, der in dem Aufruhr der Natur so prachtvolle Nothafen an der
norwegischen Küste (1880 in Düsseldorf) u. a. Im Herbst 1880 zog er nach Berlin, wo
er an der Akademie ein Meisteratelier für Landschaftsmalerei übernahm. Mit zahlreichen Orden geschmückt, ist er Mitglied
der Akademien von Amsterdam, Rotterdam, Stockholm, Berlin und Wien.
Godfroid, belg. Monumentalmaler, geb. 1823 zu Hasselt,
erhielt, da auf der Akademie in Antwerpen die vorgeschriebene Zahl der Plätze besetzt war, mit seinem nachmaligen
Freund und Kunstgenossen Jan Swerts (gest. 1879) einen gemeinschaftlichen Platz und bildete
sich hier unter de
Keyser in dessen Geist aus. Dann machten beide
Freunde eine Reise nach Italien, wo das Studium der Meisterwerke
Raffaels und Michelangelos den Entschluß in ihnen hervorrief, ihrem Vaterland das zu verleihen, was der deutschen
Kunst zu ihrer Wiedergeburt verholfen hatte: die monumentale Malerei. Sie besuchten daher die bedeutendsten Kunststädte
Deutschlands und arbeiteten von nun an in der Weise beständig zusammen, daß jeder von beiden später kaum sagen konnte,
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mehr
was er und was sein andres Ich geschaffen hat; höchstens ist der Unterschied bemerkbar, daß, wo es sich um den Ausdruck
des stillen Ernstes und der Sanftmut handelt, mehr G., wo es sich um feurige, bewegte Kraft und Erregtheit des Gemüts handelt,
mehr Swerts an seiner Stelle ist. So wirkten sie zusammen, bis Swerts 1874 einem Ruf als Direktor der
Akademie in Prag folgte. Der erste Auftrag, den sie erhielten, war die Ausmalung der Kirche Notre Dame zu St. Nicolas bei
Antwerpen, in welcher sie unter sehr ungünstigen räumlichen Verhältnissen (nicht in der Freskotechnik, sondern mit einer
Auflösung von Guttapercha) als Hauptgegenstand die sieben Leiden der Maria darstellten.
Der zweite Auftrag war die Ausschmückung der Börse in Antwerpen mit Wandgemälden aus der Geschichte des Handels und seiner
Produkte, eine Arbeit, welche, kaum vollendet, durch den Brand der Börse 1858 zu Grunde ging und nur noch in Kartons vorhanden
ist. In demselben Jahr gingen beide im Auftrag ihrer Regierung nach München, um über die erste große
deutsche Kunstausstellung zu berichten. Früchte dieser Reise waren ihre kleine Schrift «Voyageartistique en Allemagne» und die von ihnen 1859 in Brüssel veranstaltete, für die belgische Künstlerwelt sehr erfolgreiche
Ausstellung der Kartons von Cornelius, Kaulbach, Schwind u. a. Noch glänzender als jener Bildercyklus
in St. Nicolas fielen die dann folgenden stereochromischen Wandgemälde in der St. Georgskirche zu Antwerpen aus, wo sie
auf günstigern Flächen Scenen aus dem Leben Christi in der Weise darstellten, daß das Langhaus ein Bild der Kirche auf
Erden, das Chor ein Bild der Kirche im Himmel gewährt.
Diesem herrlichen Werk folgten die ebenso bedeutenden Wandgemälde im großen Saal des Rathauses zu Ypern (Episoden aus der
flandrischen Geschichte); weniger umfangreich die in der Kirche des Schlosses Ince Blundell Hall bei Liverpool und die des
gotischen Saals im Stadthaus zu Courtray; danach noch die von G. allein in Angriff genommenen, noch unvollendeten
im Ehrensaal des Hôtel de Schild in Antwerpen. Wegen ihrer
Verdienste um die monumentale Malerei wurden beide zu Mitgliedern
zahlreicher Akademien ernannt und erhielten Orden von Belgien, Sachsen, Preußen, Baden, Österreich etc.