reizendes Bild:AphroditesHochzeit mit Adonis im pompejanischen Speisesaal der Villa Simon in Hietzing. In fast allen
diesen Werken herrschen bei einer strengen, edlen Form eine große Anmut und ein warmer Fleischton; aber die Gewandung und
Beleuchtung sind nicht überall vollkommen. Ebenso bedeutend sind die 1878 an Ort und Stelle gebrachten
Ölmalereien im Treppenhaus des Augusteums in Oldenburg, wo der Künstler in wohldurchdachter Weise als idealen Teil Venus
Urania, das Ideal aller Schönheit, mit den Genien der Wahrheit und der Phantasie, die Prometheus-Sage u.
die Gestalten der bildenden Künste an der Decke anbrachte, während der an den drei SeitenwändenbefindlicheFries den realen Teil enthält: die in innern Zusammenhang gesetzten Gestalten der hervorragendsten Künstler aller Zeiten
von Dädalos bis auf
Paul Delaroche.
Während und nach dieser Arbeit war er noch mit den Entwürfen zu den in Wachstechnik auszuführenden Wandmalereien für
den Sitzungssaal der neuen Akademie der Wissenschaften in Athen beschäftigt und vollendete von den dazu
bestimmten Kompositionen aus der Prometheus-Sage den Sieg des Zeus über die Titanen in einer Kohlezeichnung auf kolossaler
Leinwandftäche. Daß er auch Meister im Porträtfach ist, bewiesen fünf in München 1879 von ihm ausgestellte Bildnisse
bekannter Persönlichkeiten aus der
WienerKünstlerwelt.
L. C., amerikanischer Landschaftsmaler, geb. 1834 zu Ohio,
widmete sich in Cincinnati anfangs der Holzschneidekunst, zog dann 1851 nach New York und begann die Ölmalerei im landschaftlichen
Fach.
Später lebte er einige Jahre in Rom. Zu seinen bedeutendern Bildern zählt man: Wintermorgen (1865), ein Augusttag
in Newport (1866), der zeitige Frühling (1869), Strandlandschaft (1870),
der Nemisee im Albaner Gebirge, Ponte molle bei Rom (1878).
Konrad, Genremaler, geb. 1828 zu Andelfingen (Kanton Zürich)
als Sohn eines Bauern, lernte
die Elemente der Kunst 1842-45 in Winterthur und begab sich dann auf lange Wanderungen in Italien, auf denen er sich allmählich
die Mittel zu seiner weitern
Ausbildung erwarb, so daß er 1865 in die Akademie zu München eintrat und
Schüler von Ramberg wurde. Als sein erstes Bild: die gefangene Maus (1870), beifällig aufgenommen
wurde, ließ er andre, aus dem Leben der niedern Stände gegriffene, recht ansprechend ausgeführte Scenen folgen, z. B.:
italienische Bettelkinder, die Porträtierung eines Bauernmädchens, der Maler auf der Studienreise (Kunstgütli
in Zürich),
der Besuch auf der Leiter, den figurenreichen, derb realistischen Sonntagsnachmittag in der Schweiz und (1879 in München)
Vater Pestalozzi. Fast verfehlt war 1878 sein Historienbild: Schlacht bei Sempach.
René, franz. Stilllebenmaler, geb. zu
Paris als Sohn des Stilllebenmalers Theude G. (gest. 1876), der, bevor er 1868 nach
Berlin zog, 25 Jahre in Paris zubrachte.
Der Sohn wurde dort Schüler der Dekorationsmaler Hugo und Turin und widmete sich
mit glücklichem, stets wachsendem Erfolg dem genannten Fach, worin er ein tüchtiges Studium der Natur, eine seine malerische
Behandlung und eine geschickte Darstellung der verschiedenen Stoffe zeigt.
Marcus, norweg.
Genre-, Porträtmaler und Aquarellist, geb. zu
Bergen, machte seine Studien zunächst
auf der Akademie in Kopenhagen (1866-68), ging dann auf die Akademie in München und bildete sich 1870-78 speciell unter
der Leitung von Wilh.
Diez,
OttoSeitz und Karl v.
Piloty. Nachdem er verschiedene Ehrenmedaillen erhalten,
wurde er 1880 Mitglied der Aufnahmejury bei der allgemeinen Kunstausstellung in Düsseldorf. Seine bedeutendsten Arbeiten
sind: der Herr Bürgermeister, Trost, selbstgeladene Gäste, Wilddiebe,
Sonntags früh, mehrere Porträte, darunter das seines
Landsmanns Knut Baade (gest. 1879), ferner: aus der Sage von Wieland dem Schmied (Hauptbild, Museum in
Köln);
außerdem zahlreiche Aquarelle, Illustrationen für die Leipziger «Illustrierte
Zeitung», die «Gartenlaube», das «Daheim»
etc. 1874 bereiste er Italien bis Neapel, 1876 war er in Berlin und Düsseldorf u. 1878 während
der Ausstellung in Paris.
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