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Leitung von Bromeis und zog dann nach Düsseldorf, wo er sich dem Streben dieser Schule nach einem künstlerischen Realismus in der Landschaft anschloß.
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Leitung von Bromeis und zog dann nach Düsseldorf, wo er sich dem Streben dieser Schule nach einem künstlerischen Realismus in der Landschaft anschloß.
Konrad, Landschaftsmaler, geb. zu Wien, trat 1837 in die dortige Akademie und wurde zwar von Mößmer und Gsellhöfer unterrichtet, bildete sich aber mehr durch das Studium der Natur und eignete sich eine gewandte Technik an.
Nachdem er 1844-46 mehrere deutsche Waldlandschaften gemalt hatte, widmete er sich eine Reihe von Jahren der Radierung und gab Landschaften und Naturstudien in Radierungen heraus. 1855 begann er auch die Aquarellmalerei besonders mittelalterlicher Kirchengebäude des österreichischen Kaiserstaats.
(spr. grelläh), Athanase Alexandre, franz. Historienmaler, geb. 1835 zu Vienne, Schüler von Horace Vernet und Barrias, malt sowohl kirchliche Einzelfiguren wie auch größere Kompositionen von sehr gewissenhafter Ausführung.
Als solche werden genannt: der die Wohlthätigkeit predigende heil. Johannes, Paulus in Athen (1864), die Bestattung der heil. Jungfrau, die letzten Augenblicke des Heilands (1869);
ebenso Wandmalereien in Passy, in der Kathedrale zu Beauvais u. in Conflans Ste. Honorine (Seine-et-Oise).
(spr. gröh), Gustave Marie, franz. Radierer, geb. 1818 zu Paris, wo er Schüler von Gleyre wurde, trieb anfangs nur die Dekorationsmalerei und eignete sich hierin eine große Leichtigkeit im Erfinden und Ausführen der Ornamente aller Art an. 1859 trat er in der Ausstellung mit einem Stillleben auf, das ihm eine Medaille einbrachte. Nachdem dann einige Landschaften und Tierbilder gefolgt waren, wandte er sich 1860 zur Radierkunst und machte mit seinen ersten Originalblättern: das Innere von Notre Dame und der prächtige Lettner in St. Etienne du Mont (auch in Wien 1873 prämiiert), entschiedenes Glück. Für Lièvres «Works of art in the collections of England» radierte er mehrere sehr gut ausgeführte Blätter. Eine reiche Auswahl von Blättern nach ältern und neuern Meistern hatte er 1878 auf der Weltausstellung in Paris, darunter besonders ein Blatt nach Snyders von virtuoser Vollendung der Details.
Grévin
(spr. grewäng), Alfred, franz. Zeichner, geboren im Januar 1827 zu Epineuil (Yonne), war zuerst beim Eisenbahnbau angestellt, beschäftigte sich dabei viel mit Zeichnungen und Skizzen und brachte es hierin allmählich zu der Art der Charakterzeichnungen Gavarnis; aber er ist weniger satirisch als humoristisch, wenn auch oft mit einer tiefern moralischen Grundlage. Mit wunderbar schneller Auffassung und wenigen Strichen schildert er die Lächerlichkeiten und Laster der gesellschaftlichen Klassen und fügt dann seinen Zeichnungen Bei- und Unterschriften von schlagendem Witz hinzu. Ebenso wie hierin ist er meisterhaft in Kostümzeichnungen für die Pariser Theater.
Christian, Historienmaler, geb. 1839 zu Oldenburg, wurde auf den Rat seines Landsmanns, des Landschaftsmalers Willers (gest. 1880), in Wien Schüler von Rahl und bildete sich unter ihm zu einem meisterhaften Koloristen von großer künstlerischer Begabung aus, der ein feines Gefühl und eine vorwiegende Neigung zum Allegorischen zeigt. Sein erstes größeres Bild war Ödipus von Antigone geführt (Lebensgröße), worauf er von seinem Lehrer an dessen großen Freskoarbeiten in der Stiegenhalle des Waffenmuseums sowie in den Wiener Palästen Todesco und Sina beschäftigt wurde. Mit Bitterlich (gest. 1872) erhielt er nach Rahls Tode den ehrenvollen Auftrag, dessen Kompositionen an der Decke des Zuschauerraums im Neuen Opernhaus und den Vorhang für die tragische Oper auszuführen, eine Arbeit, die volle vier Jahre in Anspruch nahm. Seine erste selbständige Arbeit nach Rahls Tod waren die Plafond- und Deckengemälde in den Palästen Ephrussi (besonders Krönung Esthers und Hamans Verurteilung), Epstein, Franz Klein, Sina in Venedig (Poseidons Hochzeitszug, Sturmdämonen, Schutzgeister des Meers) und im Schloß Hörnstein, worauf dann die Wandgemälde in der Villa der Großherzogin von Toscana in Gmunden folgten und ein ¶
reizendes Bild: Aphrodites Hochzeit mit Adonis im pompejanischen Speisesaal der Villa Simon in Hietzing. In fast allen diesen Werken herrschen bei einer strengen, edlen Form eine große Anmut und ein warmer Fleischton; aber die Gewandung und Beleuchtung sind nicht überall vollkommen. Ebenso bedeutend sind die 1878 an Ort und Stelle gebrachten Ölmalereien im Treppenhaus des Augusteums in Oldenburg, wo der Künstler in wohldurchdachter Weise als idealen Teil Venus Urania, das Ideal aller Schönheit, mit den Genien der Wahrheit und der Phantasie, die Prometheus-Sage u. die Gestalten der bildenden Künste an der Decke anbrachte, während der an den drei Seitenwänden befindliche Fries den realen Teil enthält: die in innern Zusammenhang gesetzten Gestalten der hervorragendsten Künstler aller Zeiten von Dädalos bis auf Paul Delaroche.
Während und nach dieser Arbeit war er noch mit den Entwürfen zu den in Wachstechnik auszuführenden Wandmalereien für den Sitzungssaal der neuen Akademie der Wissenschaften in Athen beschäftigt und vollendete von den dazu bestimmten Kompositionen aus der Prometheus-Sage den Sieg des Zeus über die Titanen in einer Kohlezeichnung auf kolossaler Leinwandftäche. Daß er auch Meister im Porträtfach ist, bewiesen fünf in München 1879 von ihm ausgestellte Bildnisse bekannter Persönlichkeiten aus der Wiener Künstlerwelt.