Blumenmarkt unter dem Direktorium und wiederum mehrere Porträte. 1851 wurde er
Ritter und 1866 Offizier der Ehrenlegion.
2) SebastienCharles, franz.
Genre- und Interieurmaler, geb. zu Paris, Bruder und Schüler des vorigen, besuchte
von 1835 an die École des beaux-arts und widmete sich anfangs der
Genremalerei. 1843-47 bereiste er die
Westindischen Inseln und begleitete 1856 den Prinzen Napoleon nach dem Norden. Seitdem malte er neben dem
Genre auch viele
Interieurbilder von trefflicher
Perspektive und sauberer Ausführung der Details. Die bekanntesten seiner Schöpfungen sind:
Erinnerungen an Hayti (1853), der Krieg auf Hayti, Speisesaal der Prinzessin Mathilde (1855), der Seehundsfang
(1857), Studierzimmer des Grafen von Nieuwekerke (Anmerkung des Editors: richtig:
Nieuwerkerke), Partie aus Island, Rückkehr
des
Jägers, ein
Zimmer im 15. Jahrhundert (1862), das Musée Napoléon im Louvre, Waffengallerie im Musée de Cluny, ein Saal
im Schloß Pierrefonds, vlämisches Interieur,
Sonntag in der Bretagne (1878). Bei seiner Rückkehr aus
Westindien 1847 wurde er
Ritter der Ehrenlegion.
Antonio, span. Historien- und Genremaler, geboren zu Alcoy (Valencia), erhielt
seine Ausbildung auf der Akademie in Madrid. Die bedeutendsten seiner Historienbilder, die man mehr in Bezug auf geschickte
Komposition als auf Ausdruck und lebendige Charakteristik rühmt, sind: die gut stilisierte, ergreifende Landung
der Puritaner in Nordamerika, Tod des Don Carlos, Einschiffung des Columbus im Hafen von Palos, Begegnung von
Franz I. und
seiner Braut;
mehr gerühmt werden die Genrebilder: der Geburtstag des Großvaters, im Garten, der Flötenbläser. Er ist
Direktor des Museums von San Fernando in Madrid und seit 1870 Offizier der Ehrenlegion.
(spr. dschu-),Bartolommeo, ital.
Genre- und Landschaftsmaler, geb. 1825 zu Susa in Oberitalien, malt nicht
nur treffliche Landschaften, sondern auch Genrebilder, deren feine Empfindung und sorgfältige Durchführung gerühmt wird,
z. B.:
Faust
und Gretchen, Parisina, an deren Lager ihr Gemahl, der
Herzog von Ferrara, lauscht, der schwierige Durchgang,
In Gedanken, das trinkende Mädchen u. a. Er ist seit 1859 Professor an
der Akademie in Mailand.
(spr. glähs), 1) AugusteBarthélemy, franz.
Historienmaler, geb. zu Montpellier, wurde in Paris Schüler der Brüder Achille und
Eugène Déveria, unter denen er auch die Steinzeichnung erlernte. In seinen Bildern sehr verschiedenen
Inhalts und sehr verschiedenen Werts ist er ein Realist, der mit fesselndem Inhalt oft eine malerische Wirkung verbindet.
Dahin gehören, abgesehen von einigen mythologischen Bildern aus seiner frühesten Zeit, folgende als die ihn am besten charakterisierenden:
die hell.
Elisabeth von Ungarn, die von den Thüren der
Reichen abgewiesen wird (1844), Dante seine «Göttliche
Komödie» schreibend (1847), die sehr gut komponierten gallischen Weiber, die sich verzweiflungsvoll gegen die
Römer wehren;
sodann der (von ihm lithographierte) seltsame Pranger, der 1854 großes Aufsehen erregte, oder vielmehr eine Reihe von Prangern,
an denen die Märtyrer der Idee aus allen Zeiten, auch Christus und Sokrates, stehen, vor ihnen die allegorischen
Gestalten einerseits des Elends und der Unwissenheit, anderseits der Heuchelei und der Gewalt.
Viel malerischer gedacht war die allegorische Darstellung: Ce qu'on voit à vingt ans, fast widerwärtig dagegen das zum
Laster verführende Elend, wiederum sonderbar im Inhalt, aber gut behandelt das für die französische
Auffassung der Geschichte sehr bezeichnende Schauspiel der menschlichen Thorheit (1872), sehr
poetisch und meisterhaft komponiert (alsFries) die geweihte Asche. Andre ihn weniger charakterisierende Bilder übergehend,
erwähnen wir noch seine Wandmalereien in den Kirchen St. Sulpice und St.
Jacques du Haut Pas (1859 und 1868) und seine neuesten
in der Kirche St. Merry. Nachdem er 1842-48 mehrere Medaillen erhalten hatte, wurde er 1855
Ritter der
Ehrenlegion.
Historienmaler, geb. zu Paris, Sohn des vorigen, Schüler seines Vaters und Gérômes, brachte bis jetzt historische
Gegenstände meistens aus dem christlichen und heidnischen Altertum von trefflicher Zeichnung und etwas derbem Naturalismus.
Noch unter der Leitung seines Vaters debütierte er erfolgreich mit dem Verrat der Delila, dem bald nachher
Faun und Nymphe folgten (Museum in Montauban). Unter Gérôme malte er, von diesem beeinflußt, Äsop im Haus des Xanthos (Museum
in Dijon) und Simson, der seine Bande zerreißt (1864, Museum in Mülhausen).
Unter seinen später folgenden Schöpfungen nennen wir nur: Christus und die zehn Aussätzigen, die Nächte der Penelope,
Herkules zwischen Tugend und Laster (1867), die meisterhaften Porträte seiner Mutter und eines kleinen Mädchens, das erste
Duell (1870, Museum in Arles), Tod des heil. Ludwig (Kirche St. Louis d'Antin). 1875 kopierte er im Auftrag der Regierung die
Staalmeesters von Rembrandt im Museum zu Amsterdam (Palais des beaux-arts), brachte in demselben Jahr
den in seinem Naturalismus fast ekelhaften Schwur der römischen Jünglinge, die sich zur Wiedereinsetzung des Tarquinius
Superbus verbinden (nach Plutarch), 1877 die Flucht der Athener und 1878 ein Porträt seines Vaters. 1877 erhielt er das
Ritterkreuz der Ehrenlegion.