Mariä. Er ist Mitglied der Akademien in München und in Berlin.
2)
Ludwig, Landschaftsmaler, geb. zu München, besuchte nur während einiger
Winter die dortige Akademie und machte
im übrigen aus seinen Reisen am Bodensee, im südlichen Bayern und Oberitalien gründliche Naturstudien, die sich in seinen
Landschaften verraten. Sie sind zum großen Teil den Gegenden Oberbayerns entnommen, z. B.:
Ammerland am Starnberger See, St. Bartholomäi am Königssee, am Bodensee, Leutstetten mit dem Starnberger See, das besonders
gelungene obere Isarthal mit dem Karwändel. Gebirgslandschaft bei Mondschein, Partie aus dem Zillerthal bei Gunzling u. a.
FriedrichOtto, Tiermaler, geb. zu Dresden, widmete sich der Malerei
auf der dortigen Akademie und später in München unter Karl v.
Piloty, bei dem er sich eine große technische Fertigkeit
aneignete. Seine Tier-, insbesondere seine Schafbilder zeigen ein gründliches Studium des Lebens der Tiere und dabei einen
köstlichen Humor sowohl der Tiere unter sich als in ihren Beziehungen zu den Menschen, z. B.:
Mittagsruhe im
Wald, widerspenstige Schafe, gestörter Hausfriede (1863), die verdorbene Mahlzeit, die Kunstkritiker im Schafstall
(1873, Nationalgallerie in Berlin), ein Besuch im Stall, heimkehrende Schafe vor dem Gewitter, Erwartung (der Schafe) und
zwei Wilderer.
Lorenz, Bildhauer und
Baumeister, geb. zu München, bildete sich in der Mayrschen
Kunstanstalt daselbst aus.
Seine bisherigen Hauptwerke sind das dortige Haus des Grafen von Schack mit seiner höchst originellen
Fassade in ausgeprägtestem Barockstil und der Umbau des Hotel Bellevue.
Sehr verdient machte er sich 1878 um das Arrangement
der deutschen Kunstwerke auf der Pariser Weltausstellung, wofür er
Ritter der Ehrenlegion wurde.
1) IsabelleMarieFrançaise, genannt Fanny, geborne Corr, geb. 1814 zu Brüssel, seit 1836 vermählt mit dem
Bildhauer Willem G. (s. 2), bildete sich dort unter der Leitung von Navez in
der Historien- und
Genremalerei aus und brachte es hierin zu Leistungen, die sich durch Verbindung von Wilde und Lieblichkeit
mit lebensvoller Kraft auszeichnen. Zu den besten ihrer meist aus früherer Zeit herrührenden Schöpfungen gehören: die
Tochter des Seemanns (1835), die Jungfrau Maria mit dem Kinde, die Frau des Burgvogts von Crèvecoeur (1836), die heil.
Cäcilia, Hagar in der Wüste, Ophelia, die erste Lektion und einige kirchliche Bilder. Auf mehreren
Ausstellungen erhielt sie Medaillen.
2) Willem, einer der produktivsten belg. Bildhauer, geb. zu
Antwerpen, mußte bis zu seinem 16. Jahr das
Handwerk seines Vaters, der Bäcker war, betreiben, bis er es durchsetzte, in
die Akademie seiner Vaterstadt einzutreten, wo er 1828 mit einer Statue des Achilles den ersten Preis
erhielt. Noch mehr Anerkennung fand sein junger
Hirt, der Blumen auf ein
Grab streut, entstanden während seines Aufenthalts
in Paris, wo G. sich zwei Jahre lang unter Ramage weiter ausbildete.
Nachdem er dann ein Jahr in Italien verweilt hatte, kehrte er 1835 nach Antwerpen zurück, wurde Professor
an der dortigen Akademie und fand für seine plastische Thätigkeit ein reiches Arbeitsfeld sowohl an monumentalen Porträtstatuen
wie an allegorischen, lyrischen und idealen Bildwerken. Zu den letztern gehört eins seiner ältern Werke, das nicht sehr
gelungene Märtyrerdenkmal (errichtet 1838) in Brüssel zum Andenken an die in der Revolution von 1830 Gebliebenen;
sodann an Porträtstatuen die des Grafen Belliard (1830-31 General und Kriegsminister), des im Kampfe für Belgien 1830 gefallenen
Grafen von Merode in der Kirche Ste. Gudule, des Komponisten Grétry vor der Universität in Lüttich
(1842 errichtet), die Bronzestatue desRubens auf der
Place verte in Antwerpen (1840 enthüllt), die vier
Standbilder an der Eingangshalle des Hospitals zu St. Peter in Brüssel (Johann I., Kaiserin Maria Theresia, Joseph II. und
Leopold I. von Belgien), die Statue des Staatsmanns Verhaegen im Vorhof der dortigen Universität, die
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Kolossalstatue des Königs der Belgier auf der Kongreßsäule daselbst, für die er auch zwei von den vier Eckfiguren, die
Freiheit der Presse und die Freiheit des Unterrichts, schuf, und ganz neuerdings das 1880 enthüllte Denkmal Leopolds I.
im Park von Laeken bei Brüssel. Andrer Art sind die Statuen der heil. Genoveva,
die aus Holz geschnitzte Kanzel der Kathedrale in Lüttich mit ihren fünf Marmorbildern der Religion und der Heiligen Petrus,
Paulus, Lambertus und Hubertus, die Statue Karls d. Gr. in der St. Servatiuskirche zu
Maastricht, und an rein idealen Bildwerken die reizende Marmorgruppe des verliebten Löwen. In diesen idealen Arbeiten zeigt
er oft einen feinen Formensinn und ein tiefes Gefühl für Schönheit, den Porträtstatuen dagegen fehlt es an der wahrhaft
lebensvollen Gestaltung und an der Verwirklichung realistischer Motive. Er ist Mitglied der Akademie in Brüssel und seit 1844 Ritter
der Ehrenlegion.