Kolorit aus, z. B.: Tod Atalas, Savonarola, Verteidigung Tortonas gegen Friedrich Barbarossa, eine Episode aus den Kriegen
Ludwigs XIV. mit Italien, die den Artilleristen Peter Mica darstellt, der im Begriff ist, die Mine anzuzünden, welche
die Turin stürmenden Franzosen in die Luft sprengt. Auch sein Bild des Papstes Bonifacius VIII. wird
sehr gerühmt.
(spr. gohsch'räl), Léon, franz. Radierer und
Maler, geb. 20. Mai 1816 zu Paris. Da er als Schüler von Viollet le Duc mit diesem Italien und
Sicilien bereiste, so kam er für dessen architektonische und archäologische Arbeiten zunächst zum Zeichnen dekorativer
und kirchlicher Skulpturen, legte sich dann aber auch auf die Radierkunst und lieferte von 1844 an zahlreiche
plastische und architektonische Radierungen für die «Annales archéologiques»,
die «Gazette des beaux-arts» und das Journal «L'Art»,
ferner für die aus der kaiserlichen Druckerei hervorgegangene Ausgabe der «Nachfolge
Christi», für Lassus' «Monographie über die Kathedrale von Chartres» etc. In den letzten zehn Jahren
brachte er auf die Ausstellungen Radierungen nach Dupré, Diaz, Ziem, Meissonier, Saint-Aubin u. a., ebenso Aquarelle von großer
Naturwahrheit und sorgfältiger Ausführung, z. B. einige Ansichten aus Venedig, der Stadt
Saintes, Abend in Arromanches (Departement Calvados) und die Ölbilder: Schiffe in Arromanches, Ufer des Adour bei Sonnenuntergang,
St. Peter in Rom, Torcello bei Venedig etc. 1864 erhielt er das Ritterkreuz
der Ehrenlegion.
Gustav, Porträtmaler, geb. 6. Febr. 1836 zu Wien, genoß vier Jahre lang den Unterricht
Rahls und bereiste zu seiner weitern Ausbildung Deutschland, Holland, Frankreich und Italien, studierte besonders die Werke
von Rubens und Rembrandt und die der Venetianer und bildete sich danach zu einem tüchtigen Koloristen
aus, der namentlich die Porträte ganz in der Weise der alten Venetianer behandelt. Viele sind aus den Kreisen der Schauspieler,
z. B.: Sophie Schröder (1860), Anschütz und die Bildnisse in der Hofloge, unter denen das von Krastel besonders
meisterhaft
ist, ebenso Spohr (1858), Bogumil Goltz (1866) sowie die beiden Mediziner Skoda und Hyrtl. Die frühern
dieser Porträte sind sehr plastisch, fein in der Farbe und gewissenhaft durchgeführt, die spätern fallen oft ins Süßliche
und Weichliche. Auch als Monumentalmaler trat er mit Glück auf und malte die Deckenbilder im Tanzsaal des Palais Todesco
in Wien (Zug
des Bacchus und Scenen aus den Mythen von Amor, Psyche und Venus) und die Temperabilder in der Villa Wanda bei Gmunden
(1871, Scenen aus dem Sagenkreis Österreichs). -
Sein Bruder Franz G., Kostümier der beiden Hoftheater, trat als Historienmaler auf und hatte mit einigen Kriegsbildern entschiedenen
Erfolg.
Gustav, Historienmaler, geb. 19. Sept. 1844 zu Markgröningen in Württemberg, widmete
sich anfangs unter Gnauth in Stuttgart, später in Wien und in London der Lithographie, kam 1870 auf die Akademie in München
und trat 1873 in das Atelier Karl Pilotys, dessen koloristischer Richtung er folgte. Mit Glück debütierte er 1876 mit
der Brandschatzung eines Klosters durch Landsknechte, die sich durch treffliche Kontraste in den Charakteren und glänzende
Farbengebung auszeichnet. Er malte auch mehrere sehr gelungene Porträte, z. B. das des Malers
Riedmüller, und ging neuerdings zu seiner weitern Ausbildung und zum Studium der alten Meister nach Italien.
(spr. gohtjéh), Charles, franz.
Bildhauer, geb. 7. Dez. 1831 zu Chauvirey le Châtel (Haute-Saône), erlernte seine Kunst in Paris
unter Jouffroy und trat zuerst 1861 mit der Gipsstatue eines Fischers, einen Sperber aufjagend, auf, der dann eine Reihe andrer
idealen Bildwerke, wie Hagar in der Wüste, St. Matthäus (1866), der junge Wildschütz, eine besonders
gerühmte Statue der Andromeda (1875) und mehrere Porträtbüsten folgten. 1876 schuf er eine
Marmorstatue, die den Triumph Frankreichs auf der Wiener Weltausstellung darstellen soll, eine Statue für das Foyer der Neuen
Oper in Paris und vier bronzene Knabenfiguren für die Fontäne auf dem
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Platz des Théâtre français. 1872 wurde er Ritter der Ehrenlegion.