Claudius Jacquand besucht hatte, reiste er mit dem Architekturmaler
Gerhardt nach Spanien und dem nördlichen Afrika, besuchte
London, ging später nochmals nach Paris und nahm zuletzt in München seinen Wohnsitz. 1870 reiste er noch einmal ins nördliche
Afrika. Seine trefflich gemalten, oft in der Beleuchtung meisterhaften Architekturbilder sind großenteils aus
Spanien oder Nordafrika entnommen, z. B.: aus der Alhambra, das Innere eines Hauses in Tetuan,
Straße in Algier, aus der
Moschee El Kebir in Algier u. a.
2)
Heinrich, Landschaftsmaler, geb. 1828 zu Neustrelitz, lernte das Zeichnen unter seinem Landsmann,
dem 1832 aus Rom zurückgekehrten Zeichner und Kupferstecher Ruscheweyh, und ging nach Berlin, wo er
von 1845 an die Landschaftsmalerei unter F. W.
Schirmer ausübte. Nachdem er noch eine Zeitlang unter Ludw.
Richter in Dresden sich ausgebildet hatte, zog er nach Rom, wo das Studium der alten Meister und des Cornelius ihn sehr
beeinflußte. Von dort erhielt er bei einer Konkurrenz für landschaftliche Wandmalereien im Museum zu
Leipzig den zweiten Preis. In Deutschland malte er zunächst in den Villen des Herrn v. Lanna
bei Prag und Gmunden umfängliche Wandbilder, desgleichen im Haus des Stadtrats
Dürr in Konnewitz bei Leipzig (Scenen aus
dem Leben der Psyche), beteiligte sich an dem malerischen Schmuck des neuen Hoftheaters in Dresden und
führte dann sein Hauptwerk aus, jene Wandmalereien im Museum zu Leipzig, welche, vom Stadtrat
Dürr gestiftet (1849 vollendet),
einen Cyklus landschaftlicher Darstellungen in Wachsfarben bilden, die, im historischen Sinn behandelt und in unmittelbarem
Anschluß an die Architektur mit entschiedener Betonung der Linien und Formen, aber mit einem kraftvollen,
einheitlich gestimmten Kolorit, die wichtigsten Schauplätze der geschichtlichen Entwickelung der Plastik zum Inhalt haben.
Joseph, Bildhauer der ältern
Wiener Schule, geb. 1818 zu Wallhorn in Tirol, jüngerer Bruder des Bildhauers
Hans G. (gest. 1868), erhielt den ersten Unterricht von seinem Vater, einem
Holzschnitzer,
und brachte es schon mit 13 Jahren dahin, daß er geschnitzte Statuen verfertigte. 1839 erreichte er
seinen Wunsch, dem 1838 nach Wien gegangenen ältern Bruder folgen zu können, und wurde nun Schüler der Akademie unter
Schaller, Klieber und Kähßmann. Sein erstes Werk, das lohnenden Erfolg hatte, war 1844 eine Statuette Leopolds des Glorreichen;
sie brachte ihm eine Pension für einen Aufenthalt in Rom, welchen er 1845-1849 benutzte, indem er eifrig nach der Antike
studierte.
Nach seiner Rückkehr führte er zunächst für das
Portal des Doms zu Speier fünf kolossale Statuen der heil. Jungfrau,
des Erzengels
Michael, der Heiligen Stephanus, Johannes der Täufer und Bernhard v.
Clairvaux und mehrere kolossale
Medaillons aus, die große Anerkennung fanden. Dazu kamen bald nachher die Büsten des
Kaisers
und der Kaiserin von Mejiko, die noch mehr Glück machten und zahlreiche Aufträge zur Folge hatten. Es sind namentlich die
drei Statuen für das
Wiener Arsenal: Kaiser Maximilian I.,Friedrich der Streitbare und Leopold von Habsburg;
ferner je sechs Statuen für die Paläste der Erzherzöge Wilhelm und
Ludwig Victor, die Marmorstatuen der sieben freien Künste
im Treppenhaus der Neuen Oper, die Statue Rudolfs IV. für die Elisabethbrücke sowie verschiedene Skulpturen für den Stephansdom,
für den Dom in Linz und namentlich für die neu erbaute Votivkirche in Wien die Krönung der Maria am
Hauptgiebel, die Gruppe der Dreieinigkeit, eine Statue des Erlösers und
Reliefs in den Bogenfeldern der drei
Portale der Westfassade.
Neben allen diesen Arbeiten war er auch mit Grabdenkmälern
(Engel aus
Bronze, Tod Josephs, Christusstatue auf dem Friedhof
ins Innsbruck) und kleinen Skulpturen beschäftigt. Er ist
Ritter des
Franz-Joseph-Ordens und seit 1865 Rat
der Akademie in Wien.
Andrea, ital. Historienmaler in Turin, bildete sich zu Paris für sein Fach
und zeichnete sich nachher durch mehrere großartige Kompositionen von energischer Zeichnung, charakteristischem Ausdruck
der Gestalten und kräftigem
¶
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Kolorit aus, z. B.: Tod Atalas, Savonarola, Verteidigung Tortonas gegen Friedrich Barbarossa, eine Episode aus den Kriegen
Ludwigs XIV. mit Italien, die den Artilleristen Peter Mica darstellt, der im Begriff ist, die Mine anzuzünden, welche
die Turin stürmenden Franzosen in die Luft sprengt. Auch sein Bild des Papstes Bonifacius VIII. wird
sehr gerühmt.