Bristol, Bruder des vorigen, widmete sich zunächst in seiner Vaterstadt der Kunst und ließ sich 1840 in London nieder,
wo er in Aquarell Landschaften aus den schottischen Hochlanden und aus Wales von korrekter Zeichnung und kräftigem Kolorit
ausstellt, z. B. in der Ausstellung von 1877 zwölf Bilder von den Inseln Skye
und Sarku.
Heinr.
Ludwig, Landschaftsmaler, geb. 1831 zu Altenbruch im Herzogtum Bremen, begann seine künstlerische
Laufbahn als Autodidakt in der Porträtmalerei und ging 1858 nach Düsseldorf, wo er sich vier Jahre lang unter
Gude in der
Landschaftsmalerei ausbildete. Dann bereiste er England, Tirol, die Schweiz und namentlich die Harzgegenden,
die in der Landschaft viele Jahre hindurch seine eigentliche Domäne waren, welche er in einer großen Reihe sehr gut komponierter
Stimmungslandschaften beherrschte, mit treuer Wiedergabe des Gebirgscharakters, manche andre auch aus Tirol. Später wandte
er sich mehr zu Bildern von der englischen Küste, in denen er sich auch in der Malerei des Wassers sehr
geschickt beweist, z. B. Abend an der englischen Küste.
(spr. frĭth),WilliamPower, einer der besten und populärsten Genremaler Englands,
geb. 1819 zu Studley bei Ripon (Yorkshire), kam 1835 auf die Akademie in London und wurde Schüler
von Saß, bei dem er drei Jahre lang zeichnen und komponieren lernte. Zuerst nahm er seine Stoffe aus
englischen Dichtern und Romanschriftstellern, unter denen schon sein erstes, Othello und Desdemona (1840), sehr gelobt wurde;
bald nachher Malvolio vor der Gräfin Olivia, Abschied Leicesters von Amy Robsart (1841),
Skizze aus Sternes «Empfindsamer
Reise» und aus Goldsmiths «Landprediger von Wakefield» (1842),
und in den nächsten Jahren Bilder aus Dickens und wiederum aus Shakespeare und dem «Landprediger
von Wakefield»; 1845 der Dorfpfarrer, infolge dessen er Genosse der Akademie wurde. Ebenso nachher Scenen aus Molières
«Bourgeoisgentilhomme», aus «Don Quichotte», und 1852 die
Bilder: das Kind beim Abendgebet und Pope und Lady Montagu, infolge
deren er Mitglied der Akademie wurde.
Von 1855 an wandte er sich mehr zur Darstellung des englischen Lebens der höhern und der niedern Stände.
Dahin gehören z. B. das Seebad von Ramsgate und vor allem das berühmte Derbyrennen in Epsom,
das 1858 bei seinem Erscheinen förmlich belagert wurde; ebenso die umfangreiche Eisenbahnstation (1861),
die für die Königin gemalte Vermählung des Prinzen von Wales mit der Prinzessin Alexandra von Dänemark in der St. Georgskapelle
zu Windsor (1863), König Karls II. letzter
Sonntag (1867), vor dem Mittagessen in Boswells Wohnung in Bond
Street und zahlreiche
andre, unter denen wir nur, als in den letzten Jahren entstanden (1878), eine
Reihenfolge von fünf Bildern, betitelt: der Weg zum Verderben, nennen. Seine Bilder haben im allgemeinen eine große Wahrheit
des Ausdrucks und der Charakteristik, lassen aber in der Komposition des Ganzen, in der Sauberkeit der Ausführung und in
der Beleuchtung manches zu wünschen übrig. F. ist Ehrenmitglied der Akademie in Wien (1869), Mitglied
der Akademien in Brüssel (1871) und Stockholm (1873).
Melchior, Landschaftsmaler, geb. 1826 zu Wien, besuchte auf der dortigen Akademie
nur die Zeichenschule, bildete sich aber im Malen als Autodidakt aus und erhielt dennoch den Kaiserpreis. Später machte
er größere Studienreisen nicht nur in Tirol und Steiermark, wo er eine Menge interessanter Studien
sammelte, sondern auch nach dem Orient, nach Italien, Paris und den Kunststädten Deutschlands. Seine Gebirgs- und Waldlandschaften
haben meistens eine große Naturwahrheit und eine feine Empfindung, so z. B.: Dorfbrand nach
einem Gewitter, die treffliche Gewitterlandschaft mit den auf dem Heimweg begriffenen holzbeladenen Landleuten
und dem Ehepaar, das unter einem Holzschuppen das Unwetter abwarten will (1874), ebenso die Partie
am Langbathsee im Salzkammergut (1875) und Dorfbrand (1877).
August, Landschaftsmaler, geb. 1843 zu Oberramstatt bei Darmstadt, widmete sich
anfangs dem Forstwesen,
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folgte dann aber seiner Neigung zur Kunst, wurde Schüler von Seeger in Darmstadt und besuchte die Kunstschule in Karlsruhe
sowie die Akademie in München.
Die Früchte seiner Studienreisen in den Rheingegenden und in den Hochgebirgen Bayerns waren
manche recht anmutige, oft allzu detaillierte und fein ausgeführte Öl- und Aquarellbilder. F. lebt
in Darmstadt.