bald nach seinem Debüt 1843 kam er zu bedeutendem Ruf. Seine Bilder, meistens aus dem Leben der niedern Stände und insbesondere
der Kinderwelt, zeigen eine feine Beobachtungsgabe; bald schildert er die Kinder bei ihrem fröhlichen oder ausgelassenen
Spiel, bald emsig bei ihrer Arbeit. Er hat ein treffliches Helldunkel des Kolorits, aber oft eine nachlässige
Zeichnung und flüchtige Ausführung. Unter den durch Stich oder Lithographie sehr verbreiteten und beliebten nennen wir
nur als die ältern: den kleinen Gourmand und die kleinen Neugierigen (1843), den Tausendkünstler (1844), die Henne mit
den goldnen Eiern (1846), die kleine Lieferantin (1855), Ausgang aus dem Bade, die Sonntagstoilette (1856),
das Gebet, die kleine Köchin (1858), das Schneeballwerfen (1861), Mädchen in einer Nähschule zu Ecouen (1866), und aus
den letzten zehn Jahren: die Glitschbahn, eine Vorstellung, Gang zur Schule u. a. Nachdem er
mehrere Medaillen erhalten, wurde er 1855
Ritter der Ehrenlegion. Er lebt gegenwärtig in Ecouen. - Sein
Sohn Charles, geboren zu Paris, Schüler seines Vaters und Coutures, malt landschaftliche Genrebilder, z. B.
die Erbsenernte am Morgen (1874), vor dem Regen (1875), der
Schnee (1876).
Georg Christian, dän. Bildhauer, geb. zu
Altona, wurde Schüler seines Oheims, des BildhauersHerm. Ernst F. (gest. 1840), besuchte die Akademie
in Kopenhagen, wo er 1845 Hektors Abschied schuf, der ihm die goldne Medaille eintrug. Nachdem er dann mehrere
Modelle Thorwaldsens
ausgeführt hatte, hielt er sich zu wiederholten Malen mehrere Jahre in Rom auf, das letztemal 1864 und 1865, und schuf dort
seine meisten und besten Werke, fast alle aus der Genreskulptur, z. B.
der Bocciaspieler, Aktäon von den Hunden verfolgt, eine junge Spinnerin, Kastagnettenschlägerin u. a.
Er ist Mitglied der Akademie in Kopenhagen.
WilhelmFriedrich, Tiermaler, geb. zu Karlsruhe, erlernte die Anfangsgründe der Kunst
unter dem Historienmaler Koopmann, bildete sich aber nachher als Autodidakt weiter. Nachdem er eigentümlicher
Verhältnisse
wegen der Kunst über 20 Jahre lang hatte entsagen müssen, begann er erst 1870 die Ausübung derselben und
machte zu diesem Zweck auch Studienreisen nach Holland, dem Schwarzwald und Tirol. Zu den besten seiner bis jetzt gemalten
Bilder gehören: eine Herde am Unnutz im nördlichen Tirol (Privatbesitz in Paris), Viehweide bei Bremerhafen
und Herde am
Bach.
Konrad, Pferde- und Soldatenmaler, geb. zu Stettin, wurde in Berlin
Schüler von
Steffeck und widmete sich, wie dieser, mit besonderm Glück dem Reiterbild in kleinerm Maßstab und dem militärischen
Genre, machte dagegen in größern Einzelfiguren vermöge einer allzu bunten und mühsamen
Technik weniger
Glück. So sind seine kleinen Reitergruppen, z. B. Prinz Karl von Preußen mit seiner Begleitung
vor Paris (1872), Ritt des Prinzen Karl zur Parforcejagd (1876), Gruppe
von Garde du Corps-Offizieren (1878), sehr lebendig und naturwahr.
Ebenso sehr gelingt ihm die Darstellung edler Rassepferde. Trefflich war auf der akademischen Ausstellung 1879 ein
lebensgroßes männliches Porträt. In seinen militärischen Genrebildern, die fast alle den Krieg von 1870/71 behandeln,
fixiert er mit großer Wahrheit und Anschaulichkeit Momente, die als Erinnerung für die Besteller von besonderm Wert sind;
z. B.: Prinz Hohenlohe bei Clamart vor Paris, Ankunft des PrinzenFriedrich Karl auf dem Schlachtfeld
von Vionville, Übergabe von
Metz (1877) etc.
J. (Anmerkung des Editors: Joachim), ein norwegischer, außerhalb seines Landes wenig bekannt gewordener Landschaftsmaler,
geb. 1810 zu Christiania, bildete sich 1832 und 1833 auf der Akademie zu Kopenhagen und dann in
Dresden und München aus. Seine Landschaften, für die er sehr malerische Motive aus der Natur seiner
Heimat zu wählen weiß, haben meistens einen milden, friedlichen, bisweilen etwas romantischen Charakter und sprechen sehr
zum Gemüt. Die bemerkenswertesten derselben sind die sechs norwegischen im Speisesaal des Lustschlosses Oskarshall bei Christiania,
andre in der dortigen Nationalgallerie.
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