geboren in Neuschottland, trat schon in früher Jugend in die Schule der Nationalakademie zu New York, malte dort eine Zeitlang
und lebte dann viele Jahre in Rom, von wo aus er, wenigstens bis 1868, Bilder in New York ausstellte. Zu seinen besten, bekanntesten
Bildern gehören: die sehr charaktervollen, trefflich ausgeführten Bettler, ein Blumenmädchen, Savoyardenknabe
in London und der schlechte Schuh. In England gab er ein Buch, betitelt: «Italienische
Skizzenmappe», heraus.
(spr. frehmjäh),Emmanuel, franz. Bildhauer,
geb. 1824 zu Paris, Schüler seines Oheims Rude, widmete sich anfangs ausschließlich der Tierplastik,
studierte deren Anatomie, führte mehrere anatomische Studien aus und debütierte 1843 mit einer Gazelle,
worauf dann in den nächsten Jahren ein Dromedar (in Wachs), mehrere Hunde- und Katzengruppen, ein
Fuchs, ein verwundeter
Bär, ein besonders meisterhafter verwundeter Jagdhund (im Luxembourg) u. a. folgten. Um die
Mitte der 50er Jahre wandte er sich auch zu menschlichen Figuren und brachte einen Karabinier, einen
Artilleristen zu Pferd, einen Voltigeur, einen Kentauren, einen gallischen Reiter
(Bronze), aber auch hin und wieder noch
Tierfiguren.
Ein von vielen getadeltes Werk ist die kleine Reiterstatue der Jungfrau von Orléans (errichtet 1874) auf dem Rivoliplatz
in Paris. Dazu später noch ein sehr gelobter Mann aus der Steinzeit, ein Minstrel des 15. Jahrhunderts
(Statuette in versilberter
Bronze), ein
Jäger mit einem Gorilla, eine Hofdame aus dem 16. Jahrhundert und 1878 eine Marmorstatue
des heil. Gregor von Tours für die Kirche Ste. Geneviève. 1860 wurde
er
Ritter und 1878 Offizier der Ehrenlegion.
(spr. frenntsch),DanielChester, amerikan. Bildhauer, geb. 1850 zu
Exeter (New Hampshire), widmete sich den Kunststudien unter Rimmer in Boston, arbeitete eine Zeitlang in New York unter dem
Bildhauer
Ward und von 1875-76 unterThomasBall in Florenz. Nachdem er dann eine Zeitlang wieder in den Vereinigten Staaten
gelebt hatte, ließ er sich in Florenz nieder. Eins
seiner Hauptwerke ist der bronzene «minuteman», ein Jüngling, von seiner Feldarbeit zum Kriegsdienst gerufen (1875); ferner die
Maikönigin (Marmor), der Tagesanbruch
(Relief), die kolossale Gruppe: Friede und Krieg (im Zollhaus zu St.
Louis) und das
Erwachen des Endymion.
(spr. frähr), 1) CharlesThéodore, franz.
Maler des ethnographischen
Genres, geb. zu Paris, wo er sich unter
Cogniet und Roqueplan der
Malerei widmete. Sein erstes Bild war 1834 eine Ansicht von Straßburg. 1836 reiste er nach Algerien, wohnte 1837 der Einnahme
von Konstantine bei, durchwanderte die Wüste und besuchte dann das Innere der Provinz Oran, Griechenland, Konstantinopel,
Kleinasien, Syrien und Ägypten, begleitete 1869 die Kaiserin Eugenie bei ihrer Fahrt auf dem Nil und
führte in ihrem Auftrag eine Reihe von Aquarellen von den Hauptpunkten dieser Fahrt aus.
Zuletzt ließ er sich in Kairo nieder. Seine Bilder, teils in Öl, teils in Wasserfarben, schildern in höchst interessanter
Weise Natur und Leben der dortigen Gegenden. Zu den besten derselben gehören, abgesehen von den noch
vor jene Reisen fallenden Landschaften aus Frankreich, die in Konstantine 1840-48 entstandenen, z. B.:
die Judenstraße, die Vorstadt Bab a Zounn, der Bazar von Janina, Markt in Konstantine, ferner der Ruheplatz der Araber (1850),
Moschee in Beirut,
Straße in Konstantinopel, Bazar in Damaskus, Harem in Kairo, das Café Mohammed daselbst
(1859), das Innere eines Hofs zu Tantah in Ägypten, Fest bei einem Ulema in Konstantinopel (1861), Ruinen von Karnak (1862),
das Café von Galata (1867), der Samum, Karawane in Mekka, und aus den letzten Jahren: Halt einer Karawane
bei Kairo, Abend in Oberägypten, Insel Philä in Nubien, die Chalifengräber in Kairo (1876)
und die 1878 ausgestellten: der Nil bei Abend, die Wüste und der Mittag.
2) PierreEdouard, franz. Genremaler, Bruder des vorigen, geb. zu
Paris, kam mit 17 Jahren in das Atelier von Delaroche und wurde Schüler der École des beaux-arts. Sehr
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bald nach seinem Debüt 1843 kam er zu bedeutendem Ruf. Seine Bilder, meistens aus dem Leben der niedern Stände und insbesondere
der Kinderwelt, zeigen eine feine Beobachtungsgabe; bald schildert er die Kinder bei ihrem fröhlichen oder ausgelassenen
Spiel, bald emsig bei ihrer Arbeit. Er hat ein treffliches Helldunkel des Kolorits, aber oft eine nachlässige
Zeichnung und flüchtige Ausführung. Unter den durch Stich oder Lithographie sehr verbreiteten und beliebten nennen wir
nur als die ältern: den kleinen Gourmand und die kleinen Neugierigen (1843), den Tausendkünstler (1844), die Henne mit
den goldnen Eiern (1846), die kleine Lieferantin (1855), Ausgang aus dem Bade, die Sonntagstoilette (1856),
das Gebet, die kleine Köchin (1858), das Schneeballwerfen (1861), Mädchen in einer Nähschule zu Ecouen (1866), und aus
den letzten zehn Jahren: die Glitschbahn, eine Vorstellung, Gang zur Schule u. a. Nachdem er
mehrere Medaillen erhalten, wurde er 1855 Ritter der Ehrenlegion. Er lebt gegenwärtig in Ecouen. - Sein
Sohn Charles, geboren zu Paris, Schüler seines Vaters und Coutures, malt landschaftliche Genrebilder, z. B.
die Erbsenernte am Morgen (1874), vor dem Regen (1875), der Schnee (1876).