(spr. féhrmän),James, schottisch-amerikan. Landschaftsmaler,
geb. 1826 zu Glasgow, wohin sein Vater, der schwedische Offizier Laurenz Fehrman, ausgewandert
war. Nach dessen Tod zog, die Witwe nach New York, wo der John in die Zeichenakademie unter Frederic Agate trat, der ihn
sehr förderte. Nachdem er fünf Jahre in Wasserfarben gemalt hatte, begann er die Ölmalerei, besuchte 1851 die
Weltausstellung in London, studierte auf einer stürmischen Reise das Seewesen, widmete sich juristischen und theologischen
Studien, machte den amerikanischen Bürgerkrieg in der Armee der Nordstaaten mit, gab 1863 den Kriegsdienst auf und entschloß
sich ganz zur Malerei, hielt aber daneben auch Vorlesungen und beschäftigte sich litterarisch.
Erst 1867 errang er mit dem Bild: Sonnenuntergang im Thal Androscoggin einen bedeutenden Erfolg. Um sich weiter auszubilden
und die Kunst in Europa kennen zu lernen, besuchte er 1871 Deutschland, Frankreich, Belgien und Norwegen, verweilte drei
Jahre in Düsseldorf, drei in Paris und fast zwei in London. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören:
Stratford on Avon (der Geburtsort Shakespeares), das Thal des Pleasant River (im Staat Maine) und das Schloß Carnarvon in
Wales.
(spr. fähwr),Antoine (Tony) Jean Etienne, franz.
Genre- und Dekorationsmaler, geb. zu Besançon, Schüler von Picot, debütierte 1855 mit
einem Porträt, machte später eine Reise nach Italien und (1860-62) nach Rußland, trat aber erst 1864 wieder
mit einem Bilde: das Blindekuhspiel, auf, das großen Beifall fand. Seitdem hat er verschiedene
Genre- und Plafondbilder wie
auch Porträte ausgestellt, unter denen die bedeutendsten sind: eine Idylle (1867), die ersten Stunden des Tags
(1869), Familiengesellschaft in einem Park (1870), das Sendschreiben (1873),
Plackerei im Bad (1874), das Geheimnis (1877) und ein gutes Mittel
(1878).
(spr. fähwr-düffär),LouisStanislas, franz. Porträt- und Historienmaler, geboren zu Nancy, wurde
in Paris Schüler von Orsel, restaurierte in den
60er Jahren die Malereien in dem von Philibert Delorme
für Diane von Poitiers erbauten Schloß Anet und malte im Festsaal desselben Scenen aus dem Leben der frühern Besitzer
des Schlosses, von denen er mehrere in Zeichnungen 1878 in Paris ausstellte. Im übrigen malte er recht anmutige mythologische
Scenen, z. B. die Ruhe der Venus, Pomona, und einige Bilder christlichen
Inhalts, z. B. der heil. Joseph als Fürsprecher und als Beschützer
(Kapelle dieses Heiligen in der Kirche St. Laurent), sowie mehrere Malereien nach Kompositionen von Perrin in der Kirche
Notre Dame de Lorette in Paris.
(spr. fălgiähr),JeanAlexandreJoseph, franz.
Bildhauer und seit einigen Jahren auch Maler, geb. zu Toulouse,
ging, um sich der Bildhauerkunst zu widmen, nach Paris, wurde Schüler von
Jouffroy und erhielt als solcher 1859 den großen
römischen Preis. Schon seine ersten Werke zeigten ein meisterhaftes Verständnis des Nackten, eine gewisse Großartigkeit
der Auffassung und eine tiefe Empfindung, die den Beschauer unwillkürlich fesselt. Er ist daher weniger
geeignet für monumentale Porträtstatuen als für ideale oder auch allegorische Gebilde.
Dahin gehören: sein junger Theseus (Erstlingswerk), die Statue des Dramas an der
Fassade der Neuen Oper in Paris, der Märtyrer
Tarcisius (1868) und der Sieger im Hahnenkampf (1870, beide im Museum des Luxembourg), eine ägyptische
Tänzerin, die allegorische Darstellung der Schweiz als Helferin der französischen Armee (1875, Gruppe in Gips), und aus
der kleinen Zahl seiner Porträtstatuen: die des Dichters Corneille, des Malers
CarolusDuran sowie die in ihrem «geistvollen
Don-Quichotte-Charakter» weniger gelungene Statue Lamartines, 1878 in Mâcon aufgestellt. Sein neuestes gerühmtes
Werk ist die Marmorstatue des heil. Vincenz von Paula für die Kirche Ste.
Geneviève (1879). 1875 trat er zuerst mit einem Werk der Malerei auf: die
Ringer, das, zwar von großartiger Formenbildung,
in der Färbung noch etwas roh erschien. Ein Meisterstück in Komposition,
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Modellierung und Tiefe des Gefühls und Ausdrucks ist Kain, der seinen toten Bruder Abel fortträgt (1876),
weniger gelungen eine Enthauptung Johannis des Täufers. 1870 erhielt er das Ritter- und 1878 das Offizierkreuz der Ehrenlegion.