vervielfältigten Walter Scott unter seinen
Freunden in Abbotsford einen glücklichen Wurf, der ihn zum Genossen der schottischen
Akademie machte. 1852 ließ er sich in London nieder und stellte seitdem in der Akademie zahlreiche Bilder, fast immer ernsten,
oft tragischen Inhalts, aus, deren Haupteigenschaften tiefes Gefühl, treffliche Zeichnung der Charaktere und
glänzendes, freilich auch bisweilen ins Grelle fallendes Kolorit sind. Dahin gehören aus seinen frühern Jahren: das überaus
ergreifende mutterlose Kind (1855), die Heimat der Heimatlosen, Hochlands-Marie, die erste Lücke in der Familie (1857),
Sonntag in den Hockwäldern, vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang, das Totenbett in der Hütte, denen wir noch
einige aus den letzten Jahren hinzufügen: die Hochlandsmutter, das Ende des Tags, der Gottesacker, Glücklich, Solange es
Tag ist, Veilchen und Schlüsselblumen (1874), In Kriegszeiten, Von der Hand in den Mund u. a.,
die durch den Stich in England sehr verbreitet wurden. 1864 wurde er Mitglied der Akademie in London und 1875 Ehrenmitglied
der Akademie in Wien. - Der Bruder der beiden vorigen, James F., ist Kupferstecher in Edinburg. Er stach besonders viele
Bilder seiner Brüder, auch ein Porträt von Sir Francis Grant und malt gelegentlich Landschaften und Figurenbilder.
Ferdinand Julius, schwed. Genremaler, geb. zu
Stockholm, widmete sich anfangs dem Schiffbau, besuchte dann das Gymnasium in Upsala, trat nach Absolvierung
desselben in die Armee und wurde in Stockholm Offizier. Hier trieb er in seinen Mußestunden die Porträtmalerei allmählich
in solcher Ausdehnung, daß er 1854 den Militärdienst aufgab, um ganz der Ausübung der Kunst zu leben. Er besuchte
deshalb zunächst die Akademie seiner Vaterstadt und ging nachher nach Düsseldorf, wo er unter Karl Sohn, und nach Paris,
wo er unter Couture sich weiter ausbildete.
Der Hauptinhalt seiner Bilder, die sich einigermaßen an
Jordan anlehnen, ist das Leben der Strandbewohner, der
Schiffer und
Fischer, das er in lebenswahren, ausdrucksvollen,
oft humoristischen Scenen darzustellen weiß, die
ihn namentlich in seinem Vaterland sehr populär machten. Zu den besten gehören: die angehenden
Raucher und die Eifersucht
(beide im Nationalmuseum in Stockholm), die Fischerfamilie (1862), die Liebeserklärung, der Heiratsantrag, Unannehmlichkeiten
eines Garçons (Nationalgallerie in Christiania), der abgewiesene Freier, das alte Ehepaar, Hoffnungslosigkeit u. a. 1865 wurde
er Mitglied der Akademie in Stockholm und Hofmaler; er ist Inhaber des schwedischen Nordsternordens.
(spr. fēhi),EdwardH., engl. Genremaler, geb. 1844 zu
Brompton (London), Sohn des Landschaftsmalers James F., begann 1862 seine Ausbildung in den Schulen von South Kensington
und trat im folgenden Jahr als angehender Architekt in die Londoner Akademie, die er bis 1866 besuchte.
Nach einer Reise in Italien wandte er sich 1869 zur Malerei, besuchte Deutschland und 1871 abermals Italien, wo er jetzt
vorzugsweise die Aquarellmalerei betreibt; so wurde er 1875 Mitglied der Gesellschaft der Aquarellisten. Von seinen Genrebildern,
die in den Figuren oft etwas steif und im Kolorit im allgemeinen zu hart und kalt
sind, verdienen genannt zu werden: die Mühle, die Königin Lilie und die
Rose (1875), Er kam nicht wieder (Ölbild, 1876),
die Lilien und ihre Schmetterlinge, der nebelige Tag etc.
KarlLudwig, Landschaftsmaler, geb. zu Heidelberg, begann im Anfang
der 50er Jahre auf der Akademie in Düsseldorf unter
Schirmer seine Ausbildung, setzte sie 1853 in München fort und nahm
später seinen Wohnsitz in Düsseldorf. Seine aus den deutschen Wäldern entlehnten Landschaften sind von ansprechender Komposition,
trefflicher Zeichnung der Bäume und wirkungsvoller Beleuchtung. Zu nennen aus den letzten Jahren: Ansicht
aus dem Heidelberger Stadtwald (1873), Landschaft aus dem Odenwald, aus der Umgegend von Karlsruhe,
Buchenwald im Herbst, Abendstimmung am Forellenbach bei Heidelberg, Mondaufgang mit Schloß Seefeld in Bayern und ähnliche.
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